vor 7 Stunden
Deutschland gegen Portugal
Mit dem Viertelfinale startet bei der Handball-WM die K.O.-Phase. Das erste Zwischenziel hatten mit der Hauptrunde 24 der 32 Teams erreicht, mehrere namhafte Nationen scheiterten dann aber beim Sprung unter die besten acht Mannschaften, die sich nun zunächst um den Einzug ins Halbfinale duellieren. Ein Blick auf die Teilnehmer, ihren Weg ins Viertelfinale sowie die Anwurfzeiten.
Den Sprung in die Hauptrunde schafften alle Favoriten, allerdings nahm Norwegen beispielsweise überraschend gleich zwei Niederlagen mit in den Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Handball-WM. Diese Hypothek war am Ende zu hoch und auch andere namhafte Handball-Nationen wie Schweden und Spanien mussten das vorzeitige Ende der Medaillenträume hinnehmen.
Die Hauptrunde in Oslo bescherte dem Viertelfinale mit Portugal und Brasilien dabei die beiden wohl größten Überraschungen - denn das Duo verwies die eben aufgezählten arrivierten Verbände aus Skandinavien auf die Plätze. Für das Viertelfinale dieses Turnier-Stranges reisen nun Dänemark und Deutschland nach Norwegen, die Dänen treffen auf die Südamerikaner, die DHB-Auswahl auf Portugal.
In Kroatien wird die zweite Turnierhälfte ausgetragen, erst zum Finalsonntag reisen zwei Teams für die Medaillenspiele aus Zagreb nach Oslo. Frankreich sicherte sich dabei als erstes Team überhaupt sein Ticket ins Viertelfinale. Ungarn holte sich hinter der Equipe Tricolore den zweiten Platz und ließ die Niederlande, Österreich und Nordmazedonien hinter sich.
In der Gruppe IV hofften am letzten Tag noch vier Teams: Island legte gegen Argentinien vor und beendete zugleich die letzten theoretischen Hoffnungen der Slowenen. Doch fünf Siege in sechs Spielen und 8:2 Punkte in der Hauptrunde reichten nicht, die deutliche Niederlage vor zwei Tagen gegen Kroatien wurde Island im Dreier-Vergleich zum Verhängnis: Ägypten löste sein Ticket mit einem 31:24 im Afrika-Duell und Kroatien jubelte nach einem Erfolg gegen Slowenien - musste dabei aber lange zittern.
Die drei besten Teams jeder der acht Vorrunden zogen in die Hauptrunde der Handball-WM ein, die gegeneinander erzielten Ergebnisse wurden mitgenommen. Dort warteten jeweils drei weitere Spiele gegen die Vertreter der Parallelgruppe und die beiden besten Teams der vier Standorte konnten dann den Einzug ins Viertelfinale bejubeln.
Der Spielplan der Handball-WM sieht für Deutschland zwischen Hauptrunde und Viertelfinale die einzige Reise vor. Nach dem abschließenden Spiel gegen Tunesien ging es am Sonntag um 13 Uhr gemeinsam mit den anderen qualifizierten Teams der Gruppe mit einer Chartermaschine vom Midtjylland Airport in Karup nach Oslo.
Tag | Zeit | Gruppensieger | Gruppenzweiter |
---|---|---|---|
29.01.25 | 17.30h | Dänemark | Brasilien |
29.01.25 | 20:30h | Portugal | Deutschland |
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Co-Gastgeber Dänemark wurde seiner Favoritenrolle in der Vorrunde gegen Algerien, Tunesien und Italien gerecht und zog danach mit einem 40:30 gegen Deutschland und einem 39:28 gegen die Schweiz auch vorzeitig ins Viertelfinale der Handball-WM ein. Zum Abschluss hatten die Dänen einige Probleme mit den abwehrstarken Tschechen, hielten diese aber am Ende auf Distanz und wahrten so die weiße Weste.
Der Titelverteidiger musste nach dem Olympiasieg im Sommer einige Rücktritte hinnehmen, das Team um Welthandballer Mathias Gidsel kann dies mit der beeindruckenden Breite im dänischen Handball aber kompensieren - neben 13 Olympiasiegern ist auch ein Debütant im Aufgebot.
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Bei der DHB-Auswahl läuft es bei der Handball-WM noch nicht rund, in die Hauptrunde ging es nach Siegen gegen Polen, die Schweiz und Tschechien aber als Gruppensieger mit der optimalen Ausbeute und nach der Niederlage gegen Dänemark brachte der Erfolg gegen Italien das vorzeitige Ticket ins Viertelfinale. Zum Abschluss erfolgte ein souveräner Erfolg gegen Tunesien, obschon einige Akteure geschont wurden.
Das Team von Alfred Gislason, der bereits vor dem Start der Vorbereitung zwei Nachnominierungen tätigen musste, glänzte dabei nicht immer und hat zudem mit personellen Problemen zu kämpfen. Der zuvor angeschlagene Franz Semper musste nach fünf Toren in acht Minuten bei seinem Debüt direkt wieder abreisen, zudem fehlten zum Abschluss der Hauptrunde mit Juri Knorr, Rune Dahmke und Lukas Stutzke gleich drei Akteure krankheitsbedingt.
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Nach dem siebten Platz bei der EM im vergangenen Jahr wollte Portugal auch bei der Handball-WM im Kampf um das Viertelfinale mitmischen - und erreichte das Ziel in beeindruckender Weise. Dabei schockte direkt vor dem WM-Auftakt allerdings die Suspendierung von Miguel Martins aufgrund eines vermeintlichen Doping-Falls das Teams.
Mit einem 30:21 gegen die USA gelang ein Pflichtsieg zum Auftakt, danach behauptete sich das Team gegen Brasilien und zwang Gastgeber Norwegen in die Knie. Zum Auftakt der Hauptrunde gelang ein wichtiges Remis gegen Schweden und der so erarbeitete Matchball konnte mit einem Erfolg im prestigeträchtigen Duell mit Nachbar Spanien genutzt werden. Zum Abschluss folgte ein ungefährdetes 46:28 gegen Chile.
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Während das Weiterkommen von Portugal aufgrund der Entwicklung in den letzten Jahren keine Sensation ist, gehört der Einzug von Brasilien in das Viertelfinale der Handball-WM schon in diese Kategorie - schließlich ließ der Südamerika-Meister, der auf einige neue Kräfte setzt, drei namhafte europäische Handball-Nationen hinter sich.
Brasilien sorgte gleich am ersten Tag mit einem Erfolg gegen Gastgeber und Gruppenfavorit Norwegen für einen Paukenschlag, musste dann aber nach der Niederlage gegen Portugal in ein Endspiel um das Weiterkommen gegen die USA - und hatte in diesem im ersten Abschnitt einige Probleme, am Ende hieß es aber deutlich 31:24. Ein Sieg gegen Chile sowie die Patzer der Konkurrenten öffneten dann das Tor zum Viertelfinale - und das wurde mit einem 27:24 gegen Schweden perfekt gemacht.
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Tag | Zeit | Gruppensieger | Gruppenzweiter |
---|---|---|---|
28.01.25 | 18.00h | Kroatien | Ungarn |
28.01.25 | 21:00h | Frankreich | Ägypten |
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Europameister Frankreich distanzierte erst Asienmeister Katar deutlich mit 37:19 und hatte dann auch beim 43:19 gegen Außenseiter Kuwait sowie beim 35:27 im Duell gegen Österreich um den Gruppensieg keine Probleme. Mit dem 37:30 gegen Ungarn und dem 35:28 gegen die Niederlande sowie dem 32:25 folgten auch in der Hauptrunde drei ungefährdete Erfolge - keiner mit weniger als sieben Toren Differenz.
Die Mannschaft von Guillaume Gille löste als erste das Ticket in das Viertelfinale, das für den Olympia-Gastgeber vor gut einem halben Jahr in Paris im Duell mit Deutschland zur Endstation geworden war. Trotz des Rücktritts von Nikola Karabatic nimmt der amtierende Europameister nun einen neuen Anlauf - ausreichend arrivierte Akteure und neue Superstars stehen dabei im Kader, in dem Kentin Mahé allerdings verletzungsbedingt fehlt.
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In der Vorbereitung setzte Ungarns Nationaltrainer Chema Rodriguez auf einen ungewohnten Mega-Kader von insgesamt 29 Spielern aus dem zuvor gemeldeten 35er-Kader, den er zum WM-Auftakt reduzieren musste. Nach einem Remis zum Auftakt gegen Nordmazedonien brachte ein Pflichtsieg gegen WM-Debütant Guinea das vorzeitige Ticket in die Hauptrunde.
Wichtig für den weiteren Weg war dann das 36:32 gegen die Niederlande, das in die Hauptrunde mitgenommen wurde. Nach einer Niederlage gegen Frankreich ebneten dann ein 29:26 gegen Österreich und ein abschließender Erfolg gegen Katar den Weg in das Viertelfinale der Handball-WM.
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Als Kraft neben den europäischen Teams hat sich Ägypten in den letzten Jahren etabliert und der Afrikameister wurde auch in der Vorrunde der Handball-WM seiner Favoritenrolle gegen Teams anderer Kontinente gerecht: Ein 39:25 gegen Argentinien und ein 35:24 gegen Bahrain brachten vorzeitig das Ticket in die Hauptrunde und ein Erfolg gegen Gastgeber Kroatien dann die optimale Ausgangslage von 4:0 Punkten.
Auf eine Niederlage gegen Island zum Auftakt der Hauptrunde folgte ein 26:25 gegen Slowenien. Damit war Ägypten wieder Herr über das eigene Schicksal, da Island parallel gegen Kroatien verlor und in einem Dreiervergleich der zweite Platz aufgrund der Tordifferenz in den gegeneinander erzielten Ergebnissen sicher war. Im Afrikaduell mit Kap Verde hatte Ägypten dann zwar Anfangs einige Probleme, löste am Ende aber mit einem 31:24 das Ticket unter die besten Acht.
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Co-Gastgeber Kroatien wurde seiner Favoritenrolle in er Vorrunde der Handball-WM in den Spielen gegen Argentinien und Bahrain zunächst gerecht - im Duell gegen Ägypten konnte der Gastgeber die personellen Rückschläge dann aber nicht mehr kompensieren.
Nach einem ungefährdeten Erfolg gegen Kap Verde meldeten sich allerdings David Mandic und Domagoj Duvnjak zurück und führten ihr Team zum Sieg gegen Island - auch in der passenden Höhe. Denn nach einem nervenaufreibendem Erfolg im abschließenden Duell mit Slowenien gab am Ende ein Dreier-Vergleich den Ausschlag: In der Tabelle mit den gegeneinander erzielten Ergebnisse landete Kroatien vor Ägypten und Island.
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Zwischen den drei punktgleichen Teams Kroatien, Ägypten und Island, die die Hauptrunde jeweils mit 8:2 Punkten abschlossen, entschied der Direktvergleich. Für diesen wurde aus den gegeneinander erzielten Ergebnissen eine Tabelle gebildet:
In dieser hat Ägypten nach dem 28:24 gegen Kroatien und dem 24:27 gegen Island eine Tordifferenz von +1, Kroatien ist nach dem 32:26 gegen Island mit +2 Gruppensieger und Island mit -3 ausgeschieden.
Pl | Team | Punkte | Tore | Tordiff. |
---|---|---|---|---|
1. | Kroatien | 2:2 | 56:54 | +2 |
2. | Ägypten | 2:2 | 52:51 | +1 |
3. | Island | 2:2 | 53:56 | -3 |
Nach dem Viertelfinale der Handball-WM geht es für die Verlierer direkt nach Hause, die Plätze fünf bis acht werden nicht ausgespielt, sondern aufgrund der vorherigen Ergebnisse rechnerisch festgestellt. Die Sieger duellieren sich in Zagreb am 30. und in Oslo am 31. Januar im Halbfinale.
Damit finden die Halbfinals nicht wie üblich an einem Ort und einem Tag statt. Das vorgezogene Halbfinale in Zagreb ermöglicht einen Reisetag nach Oslo, wo am 2. Februar dann Bronze und Gold ausgespielt werden.
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