23.01.2025, 19:47
Dominanter Auftritt bringt vorzeitiges Ticket
Nach dem schmerzhaften Aus im Viertelfinale bei Olympia in Paris gegen Deutschland nimmt Frankreich bei dieser Handball-WM mit Schwung neuen Anlauf auf eine Medaille: Das Team von Guillaume Gille setzte sich nach einer überzeugender Leistung mit 35:28 gegen die Niederlande durch und nutzte den ersten Matchball aufs Viertelfinale. Die Niederlande haben gegen Österreich in zwei Tagen einen zweiten Matchball.
Während die Niederlande nach Siegen gegen Guinea und Nordmazedonien zum Ende der Vorrunde gegen Ungarn eine Niederlage kassierte und auch bei einem Krimi zum Auftakt der Hauptrunde bis in die letzte Minute große Probleme beim 38:37 gegen Katar hatte, war Frankreich mit vier ungefährdeten Erfolgen durch das Turnier gezogen - der letzte mit dem 37:30 gegen Oranje-Bezwinger Ungarn war dabei noch das knappste Ergebnis.
Frankreich bot sich aufgrund der Patzer der Konkurrenz bereits ein erster Matchball auf das Viertelfinale, den ersten Treffer erzielte aber Rutger ten Velde nach einem von Luc Steins herausgeholten Siebenmeter. Auf der anderen Seite blieb Dika Mem nach Videobeweis ein Treffer versagt, kurz darauf aber war der nächste Wurf des Rückraumspielers klar hinter der Linie, Thibaud Briet sorgte im Gegenstoß für die erste französische Führung und Dylan Nahi legte das 4:2 nach.
Die Niederlande kämpften um den Anschluss, doch Frankreich bekam das Heft mehr und mehr in die Hand, Nedim Remili erhöhte mit dem sehenswerten 9:6 erstmals auf drei und Dika Mem mit einem Doppelschlag zum 12:8 auf vier Tore.
Es folgte der spektakulärste Treffer der Partie: Luc Steins verwandelte in Überzahl einen Einwurf direkt im französischen Tor, wobei zwei Franzosen im Rücklaufen noch eine Hand am Ball hatten - der aber wie eine Billardkugel doch den Weg ins gegnerische Netz fand. Auf der Gegenseite klärte Steins selbst kurz darauf einen Wurf von Remis Desbonnet auf das leere niederländische Tor mit einem beeindruckenden Sprung.
Frankreich setzte sich dennoch ab: Beim 16:10 von Melvyn Richardsson bahnte sich eine frühe Vorentscheidung an, auch weil die Niederländer im Tor ohne den heute fehlenden Bart Ravensbergen nur auf die Hälfte der französischen Paraden kommen sollten. Nach dem 19:13 von Melvyn Richardsson, der all seine sieben Würfe verwandelte, ging es für den Favoriten mit einer Sechs-Tore-Führung in die Pause.
Dani Baijens setzte den ersten Abschnitt des zweiten Abschnitts, doch die Hoffnungen der Niederländer sollten in dem temporeichen Schlagabtausch in der Folge immer wieder Dämpfer in Form von umgehenden Antworten der Franzosen erhalten - in diesem Fall durch Dika Mem. Der Abstand blieb so konstant, Frankreich ließ den Gegner nicht mehr näher als auf fünf Tore heran.
Eine Viertelstunde vor dem Ende lagen beim 26:19 erstmals sieben Tore zwischen den Konkurrenten und Frankreich gab auch in der Folge den Ton an. Die nächsten vier Treffer von Dani Baijens wurden jeweils umgehend und teils doppelt beantwortet, mit dem 30:22 von Aymeric Minne war zehn Minuten vor dem Ende die Frage nach dem Sieger beantwortet. Frankreich öffnete die Tür nicht mehr und steuerte zu einem verdienten 35:28-Erfolg.
Niederlande: Pol (3 Paraden), Dorgelo (3 Paraden); Stavast 2, ten Velde 3/2, Schoenaker, Kooij 5, Geenen 2, Versteijnen 2, Kleijkers 1, Steins 3, J. Smits, K. Smits 1/1, Schmeits 2, Nagtegaal 1, Van der Ban, Baijens 6
Frankreich: Desbonnet (6/1 Paraden), Bolzinger (6 Paraden); Minne 2, Remili 4, Bos 1, Prandi 4, Richardson 7/3, Mem 7, Tournat 2, Grebille, Karabatic 1, Fabregas 2, Kounkoud 1, Nahi 1, Konan, Briet 3
Schiedsrichter: Javier Alvarez / Yon Bustamante (ESP)
Strafminuten: 4 / 8
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