24.01.2025, 19:33
Südamerikaner folgen Portugal ins Viertelfinale
Sensation in Oslo: Brasilien steht im Viertelfinale der Handball-WM 2025. Mit einem überraschend souveränen Sieg gegen Schweden sicherten sich die Südamerikaner hinter Portugal das zweite Ticket der Hauptrunden-Gruppe III für die K.o.-Phase.
Im entscheidenden Duell der beiden punktgleichen Teams war von Beginn an klar, dass viel auf dem Spiel stand. Denys Da Silva Barros legte für Brasilien schnell vor, und Jim Gottfridsson glich für Schweden prompt aus, doch Brasilien erwischte den besseren Start. Dank eines herausragenden Rangel de Rosa im Tor zogen die Südamerikaner auf 5:1 (8. Minute) davon. Schweden hielt jedoch die Nerven und verkürzte auf 4:5 (11.).
Die Partie entwickelte sich nun zu einem intensiven Schlagabtausch, bei dem beide Teams für mehrere Minuten ohne Tor blieben. Albin Lagergren beendete die schwedische Durststrecke und verkürzte auf 5:6 (17.). Insgesamt fand Schweden aber in dieser Phase zu oft keinen Weg an de Rosa vorbei, der zwischenzeitlich eine Fangquote von 54 % aufwies. Trainer Mikael Appelgren nahm zehn Minuten vor der Pause eine Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen, doch der erhoffte Effekt blieb aus. Edvardsson scheiterte in der Folge gleich zweimal an Brasiliens starkem Keeper.
Kurz vor der Pause folgte der nächste Rückschlaf für Schweden: Für Felix Möller war die Partie wegen einer Roten Karte nach einem Foul beendet. Brasilien nutzte die Gelegenheit und setzte sich auf 11:7 ab. Vor allem im Angriff fand Schweden keine Mittel, da sie entweder an de Rosa oder an ihren eigenen technischen Fehlern scheiterten. Zur Halbzeit führte Brasilien verdient mit 14:9.
Auch im zweiten Durchgang knüpfte Da Rosa nahtlos an seine starke Leistung der ersten Hälfte an, während Schweden mit dem eingewechselten Tobias Thulin nun ebenfalls auf einen sicheren Rückhalt im Tor setzen konnte. Dennoch ging das Torhüterduell eindeutig an den brasilianischen Keeper, der die schwedische Aufholjagd eindrucksvoll stoppte. Jean-Pierre Dupoux stellte mit einem Siebenmeter den alten Fünf-Tore-Vorsprung für Brasilien wieder her (17:12, 37.).
Ein großer Rückschlag für Brasilien folgte, als Hugo Monte nach einem Gesichtstreffer an Albin Lagergren die Rote Karte sah (40. Minute). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er vier Tore erzielt und seine Mitspieler immer wieder sehenswert in Szene gesetzt. In der darauffolgenden Phase übernahmen die Schweden das Kommando. Lukas Sandell, der sich zu einer Schlüsselfigur im schwedischen Spiel entwickelte, vollendete einen 5:0-Lauf, der Schweden 15 Minuten vor dem Schluss wieder in Schlagdistanz brachte. Brasiliens Trainer zog daraufhin seine Auszeit.
Die Partie schien sich rund zehn Minuten vor dem Schluss zu einem Krimi zu entwickeln. Doch Schweden konnte seine Unsicherheiten nicht ablegen, insbesondere im Angriff, was Brasilien gnadenlos ausnutzte. Guilherme Borges Santista erzielte das Tor zum 5-Tore-Vorsprung für die Südamerikaner, und Schweden schien nun endgültig geschlagen zu sein. Am Ende feiert Brasilien einen klaren 27:24-Sieg und zieht somit ins Viertelfinale ein.
Schweden: Palicka (7 Paraden), Thulin (3 Paraden); Carlsbogard 6, F. Möller 1, Ekberg 2, Karlsson 1, Wanne, Pellas, Lagergren 2, Gottfridsson 5, Edvardsson, Aspenbäck, Sandell 4, Nilsson 2, Johansson 1, Forsell Schefvert
Brasilien: da Rosa (20 Paraden) Martins Nascimento; Matos Santos 1, Petrus, Alves, Monte 4, M.A. da Silva 2, Langaro 4, Carvalho 1, D. A. da Silva 3, Hackbarth 1, Oliveira 3, Borges 3, Filho 1, Rodrigues 2, Dupoux 2
Schiedsrichter: Amar Konjicanin (BIH) / Dino Konjicanin (BIH)
Strafminuten: 6/2
Disqualifikation: Rote Karte für Felix Möller (SWE) und Hugo Monte (BRA)
lmk