vor 23 Stunden
Dänemark eine Nummer zu groß
Deutschlands Handballer haben bei der Handball-WM die erste Niederlage kassiert. Weltmeister und Olympiasieger Dänemark war in eigener Halle zu dominant, zeigte dem jungen DHB-Team die Grenzen auf und siegte auch in der Höhe verdient mit 40:30 (24:18).
Wenig überraschend war die Aufstellung, die Nikolaj Jacobsen zum Start auf das Feld schickte. Rasmus Lauge hatte sich fit gemeldet und konnte so die Regie im zentralen Rückraum übernehmen und so Simon Pytlick und Mathias Gidsel in Stellung bringen und für das frühe 2:0 sorgten.
Anders war das bei Deutschland. Gislason ließ mit David Späth und Justus Fischer gleich zwei Young Guns in die Startformation rücken, auf der Außen durften sich Rune Dahmke und Timo Kastening beweisen. Der Melsunger Rechtsaußen konnte immerhin per Siebenmeter Deutschland auf die Anzeigetafel bringen, doch der Gastgeber brannte ein Offensiv-Feuerwerk ab und zeigte mit schnellem Tempo dem DHB-Team früh die Grenzen auf.
Längere Angriffe und eine höhere Effizienz als in den bisherigen Partien hatte sich Bundestrainer Alfred Gislason im Vorfeld gewünscht. Nach rund fünf Minuten hatte das DHB-Team seinen Rhythmus gefunden, sich vom frühen Drei-Tore-Rückstand zum 7:6 (8.) wieder erholt. Dänemarks Deckung arbeitete gut, ermöglichte so schnelle Umschaltaktionen, ohne dass Emil Nielsen sich großartig auszeichnen konnte. Die ersten Paraden des Barca-Keepers konnte der Weltmeister zum 12:7 (12.) nutzen.
Dänemark spielte die deutsche Deckung gekonnt aus, das DHB-Team kam nicht zu den erhofften Stoppfouls. Auch eine Auszeit von Alfred Gislason half da nur bedingt. Als Kevin Möller dann dem zuvor sicheren Timo Kastening einen Siebenmeter wegnahm, konnten die Dänen sich auf sechs Tore absetzen.
Deutschland wechselte zwischen den Pfosten auf Andreas Wolff, der aber auch erst beim 20:14 (24.) seine erste Parade verzeichnen konnte. Auch auf dem Feld konnten Golla, Grgic und Witzke nur bedingt Akzente setzen. Zwischenzeitlich mit sieben Toren zurück, nahm Deutschland einen Sechs-Tore-Rückstand (24:18) in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel konnte Dänemark das Ergebnis kontrollieren. Deutschland bekam die Baustelle Abwehr weiterhin nicht in den Griff, zu schnell waren die Beine der dänischen Angriffsspieler für die 6:0-Formation, die keine Kompaktheit hinbekam. Alfred Gislason versuchte neue Akzente zu setzen, unter anderem nach der Auszeit beim 27:22 (39.) mit Nils Lichtlein, doch der erste Wurf des Spielmachers war sichere Beute von Kevin Möller und im Gegenzug konnte Lauge wieder auf sechs Tore erhöhen.
Dänemark war handlungsschneller, hatte so auch das Plus bei den Rebounds. Auch beim Umschalten zeigte der Weltmeister dem deutschen Team eine Lehrstunde. Die Boxen in Herning schreckte kurzzeitig auf, nachdem Gidsel im Laufduell mit Rune Dahmke umknickte und sich ans Sprunggelenk griff. Der Welthandballer konnte aber weiterspielen und beim 30:24 (44.) seinen achten Treffer setzen.
Die Boxen wurde zur Party-Arena, die Zuschauer auf den Rängen fingen an zu Schunkeln als Simon Pytlick seine Power zum 34:26 (51.) nutzte und wenig später Kevin Möller einen freien Wurf seines Flensburger Teamkollegen Johannes Golla wegnahm.
Nikolaj Jacobsen gab nun auch den Stammkräften etwas Entlastung - erst zum Schluss durften sich Lasse Andersson und Thomas Arnoldsen beweisen. Auch das zeigt, wie groß der Respekt vor dem deutschen Team war. Mit sauberer Abwehrarbeit setzten die Hausherren noch einmal eine Duftmarke - Gidsel konne im Nachwurf die 40 knacken, nachdem Lauge beim Konter nur den Pfosten getroffen hatte. Timo Kastening konnte immerhin zum 40:30-Endstand per Siebenmeter netzen.
Dänemark: Nielsen (3 Paraden), Möller (9 Paraden); Kirkelökke 4, Landin 1, Jakobsen 3, Lauge 5, Saugstrup 2, Gidsel 10, Jörgensen 2, Hansen, Andersson 3, Bergholt, Hald, Arnoldsen 2, Pytlick 8, Madsen
Deutschland: Späth (3 Paraden), Wolff (6 Paraden); Lichtlein, Golla 2, Witzke 5, Knorr, 2 Zerbe 1, Köster 6, Uscins 5, Dahmke 2, Mertens, Stutzke, Steinert, Fischer, Grgic 1, Kastening 6
Schiedsrichter: Gjorgji Nachevski (MKD) / Slave Nikolov (MKD)
Strafminuten: 4/8
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Christian Stein