24.01.2025, 20:08
Duvnjak mit überraschendem Comeback
Kroatien vermeldete mit der Rückkehr von Domagoj Duvnjak und David Mandic bereits vor dem Anwurf zwei Überraschungen und zündete im vorentscheidenden Spiel der Hauptrunde der Handball-WM gegen das bis dato ungeschlagene Island ein Feuerwerk, führte zeitweise mit zehn Toren. Nach dem 32:26 hat der Gastgeber den Gruppensieg in eigener Hand, Island hingegen braucht nun Schützenhilfe für den Einzug ins Viertelfinale.
Die Ausgangslage vor der abschließenden Partie des zweiten Spieltags der Hauptrunde der Handball-WM zwischen Kroatien und Island war so klar wie kompliziert: Das bis dato ungeschlagene Island hatte einen Matchball auf das Viertelfinale, Kroatien wäre bei einer Niederlage angesichts des 24:28 in der Vorrunde gegen Ägypten aus dem Rennen um das Weiterkommen gewesen.
Mit einem Sieg könnte Kroatien das Blatt wenden, bei einem Erfolg mit mehr als vier Toren mit Blick auf einen möglichen Dreiervergleich den Einzug in die K.O.-Runde wieder in der eigenen Hand. Für das entscheidende Spiel in der mit 15.600 Zuschauern ausverkauften Arena in Zagreb setzte Trainer Dagur Sigurdsson bereits vor der Partie ein Zeichen: Neben David Mandic stand überraschend auch Domagoj Duvnjak auf dem Spielberichtsbogen.
Während Duvnjak zunächst auf der Bank Platz nahm, stand Mandic nach seiner in der Vorbereitung erlittenen Verletzung direkt in der Startformation und setzte sofort in der Deckung die ersten Akzente. Island erzielte zwar den ersten Treffer und konnte den Ausgleich der Gastgeber auch noch beantworten, dann aber spielte nur noch Kroatien. Das Team von Dagur Sigurdsson brannte in Abwehr und Angriff ein Feuerwerk ab, zündete die Halle spätestens mit dem Gegenstoß von Mandic zum 5:2 endgültig an.
Gislason beendete dann zwar die fünfminütige Durststrecke der Nordeuropäer, doch die kroatische Deckung stand weiterhin glänzend und dahinter brillierte Dominik Kuzmanovic zwischen den Pfosten. Der Abstand wuchs rasant: Von 12:6 über 14:7 auf 18:10. Während Island sich immer wieder festlief, traf Kroatien aus dem Umschaltspiel sowie aus dem Positionsangriff gegen die bislang so starke isländische Deckung nach Belieben.
Die Gastgeber begeisterten ihre Fans dabei mit Einsatz aber auch mit spielerischen Highlights wie einem von Ivan Martinovic abgeschlossenen Kempa. Von dem im bisherigen Turnierverlauf gezeigten Selbstvertrauen war bei Island hingegen nichts mehr zu spüren, auch Aron Palmarsson konnte das Spiel nicht ordnen. Gisli Kristjansson kam unterdessen nur auf sieben Minuten Einsatzzeit. Domagoj Duvnjak hatte sogar nur drei, diese brachten aber die Halle zum Beben - zumal der Routinier bei zwei Assists seine Klasse zeigte.
Island startete in die zweite Halbzeit mit einer Parade von Viktor Hallgrimsson, der nach seiner Einwechslung eine starke Leistung zeigte. Doch auf der Gegenseite lieferte Dominik Kuzmanovic immer wieder Antworten, verbuchte am Ende mit 17 Paraden und 40 Prozent abgewehrter Bälle starke Werte in der Statistik. Kroatien verteidigte so den Vorsprung, führte beim 27:17 durch Zvonimir Srna dann sogar erstmals mit zehn Toren.
Island drohte ein Debakel, doch Kroatien blickte nun auf die Uhr und versuchte den Vorsprung über die verbleibenden fünfzehn Minuten zu bringen. Nach nur einem Tor der Gastgeber in gut acht Minuten hatte Island auf sieben Tore verkürzt - es fehlten noch vier um sich im Dreiervergleich wieder in Vorlage zu bringen.
Kroatien antwortete mit einem Doppelschlag, ging dann aber wieder in den Verwaltungsmodus über. Dagur Sigurdsson weckte sein Team in einer Auszeit auf, erinnerte daran, dess einen Sieg mit sechs Toren für den Gruppensieg in einem Dreiervergleich benötigen würde. Ein Treffer von Marin Jelinic stellte dafür dann die Weichen, am Ende stand ein 32:26 auf der Anzeigetafel.
Kroatien: Kuzmanovic (17 Paraden), Pesic; Duvnjak, Sostaric 3, Simic, Srna 6, Pavlovic, Maras 5, Mamic, Mandic 2, Martinovic 8, Susnja, Sipic 2, Glavas 3, Jelinic 1, Karacic 2
Island: Gustavsson (2 Paraden), Hallgrimsson (9 Paraden); Rikhardsson, Smarason 3, Palmarsson 4, V. Kristjansson 5, Jonsson 2, G. Kristjansson, Gislason 2, Gunnarsson, Vidarsson 1, Thorkelsson 4, Gudjonsson 3, Einarsson, Thrastarsson 2, Olafsson
Schiedsrichter: Ignacio Garcia (ESP) / Andreu Marín Lorente (ESP)
Strafminuten: 2/6
Christian Ciemalla