18.01.2025, 19:27
Europameister reist mit weißer Weste nach Varazdin
Frankreich und Österreich waren schon vor dem Anpfiff für die WM-Hauptrunde qualifiziert. Am letzten Spieltag der Gruppe C fiel die Entscheidung, welches Team mit vier Punkten zum nächsten Spielort Varazdin reist. Am Ende war Frankreich nicht zu stoppen. Dabei schien eine Blessur bei Herburger die Chancen des "David" frühzeitig zu schmälern.
Frankreich eröffnete die Partie mit einem Treffer von Dika Mem. Elias Kofler antwortete für Frankreich und Nemanja Belos, der nach dem WM-Aus von Boris Zivkovic mehr Verantwortung trägt, brachte die Alpen-Handballer in Führung. Die favorisierten "Blauen" schonten ihre Topspieler nicht und sie holten sich die Vorlage gleich wieder zurück: Dylan Nahi, Karl Konan und Dika Mem trafen zum 4:2 (5.).
Einige Momente stockte den Österreichern der Atem: Abwehrchef Lukas Herburger stürzte nach dem 7:5-Treffer des Franzosen Thibaud Briet (9.) am Anwurfkreis, weil Dika Mem ihn streifte - und humpelte vom Feld. Ales Pajovic musste die Abwehr umstellen, neben Michael Miskovez war nun Lukas Hutecek im Innenblock. Der Lemgoer, der das österreichische Spiel prägt, würde später sicher eine Pause benötigen.
Danach setzte sich Frankreich erstmals ab. Zum 11:7 (16.) von Karl Konan trug dann auch Remi Desbonnet mit einer Parade bei. Die Angriffs-Erfolgsquote der "Grande Nation" lag bisher bei über 90 Prozent. Nach dem 13:7 drückte Ales Pajovic den Buzzer und rief eine Spieler zur Ordnung. Vier Minuten Torflaute und ein 0:4-Lauf drohten Österreich aus dem Spiel zu werfen.
Herburger war aufs Spielfeld zurückgekehrt, was die Deckung der Österreicher deutlich stabilisierte. Die Köpfe gingen wieder nach oben. Der nun am Knie gepolsterte Rückkehrer verkürzte auf 14:11 (23.). Pajovic ließ nun zeitweise zu siebt angreifen, wodurch sich größere Räume und bessere Wurfchancen ergaben - Team Austria hatte bisher zu wenige Situationen vor dem gegnerischen Tor genutzt.
Auch wenn sich die Equipe Tricolore mit dem gegnerischen Überzahlspiel schwertat, die Führung geriet wegen des druckvollen und traumwandlerisch sicheren Offensivhandballs nicht in Gefahr. Diese Tormaschine konnte auch der eingewechselte Florian Kaiper nicht bremsen, der Rückstand blieb jedoch bis zur Pause beinahe konstant. Frimmels finalen Freiwurf änderte dann am 19:15 nichts mehr.
Charles Bolzinger, der vor der Pause zwischen die Pfosten gekommen war, blieb nach der Unterbrechung dort. Pajovic hatte ein wenig umgestellt, Eric Damböck traf zum 20:18 (34.). Direkt nach dem Wiederanpfiff hatte Team Austria mit einem Kofler-Doppelschlag auf zwei Tore verkürzt. Das verbesserte Timing in der Abwehr schien sich auszuzahlen, Österreich hatte sich wieder ins Spiel gepirscht.
Nach 40 Minuten änderten ein Wechselfehler von Albek und mehrere Fouls die Gemengelage. Erst ging Mem zu Boden, auf der Gegenseite kollidierte Damböck mit Briet. Wenig später schickte Mem Herburger für zwei Minuten runter. Nach dem Wechselfehler ging es noch gut aus, doch danach rächten sich ungenaue Kreisanspiele von Team Austria. Briet und Nahi nutzten das leere Tor zum 25:19 (44.).
Die Fehler der Österreicher hatten Frankreich in eine komfortable Position gebracht. Die Pajovic-Sieben kämpfte zwar darum, den Rückstand zu begrenzen, die Ungenauigkeiten im Sieben-gegen-sechs-Angriff, an dem Pajovic festhielt, blieben aber erhalten. Dylan Nahi knackte beim 30:24 (52.) die nächste Marke. Einige "Empty Goals" brachten Frankreich einen klaren 35:27-Sieg - und wahrt die weiße Weste.
Frankreich: Desbonnet (1 Parade), Bolzinger (7/1 Paraden); Minne 2, Remili 3, Bos 2, Prandi 1, Richardson 2, Mem 6, Tournat 3, Grebille, Karabatic, Fabregas 3, Kounkoud 2, Nahi 5, Konan, Briet 6
Österreich: Möstl (2 Paraden), Kaiper (3 Paraden); Mahr, Albek, Frimmel 5/2, Belos 4, Herburger 2, Schweighofer, Paulnsteiner 1, Damböck 3, Wagner 4, Nigg 2, Kofler 4, Hutecek 5, Lastro, Miskovez
Schiedsrichter: Youcef Belkhiri (ALG) / Sidali Hamidi (ALG)
Strafminuten: 6/8
fcb