Spanien

Jordi Ribera hatte ursprünglich 21 Spieler nominiert - darunter vier frisch gebackene Champions-League-Sieger des FC Barcelona. Neben Torhüter Gonzalo Perez de Vargas, Rechtsaußen Aleix Gomez und Kreisläufer Javier Rodriguez stand auch Spielmacher Petar Cikusa im vorläufigen Aufgebot der spanischen Handball-Nationalmannschaft. Der 18-Jährige deutete beim Champions-League-Final4 in Köln sein großes Potenzial an.

Angel Fernandez, Antonio Garcia und Ferran Sole stehen im Vergleich zum vorläufigen Aufgebot weder auf der Liste der 14 Stammkräfte, noch sind sie Teil des Pariser Reserve-Trios. Auch Cikusa fehlte im 14er-Kader der Iberer zunächst. Statt nach Paris zu reisen, sollte der 18-Jährige bei der U20-EM auflaufen. Das tat der Spielmacher auch und krönte sich neben dem Europameistertitel auch zum MVP des Turniers. Nun wurde Cikusa allerdings nachnominiert und reist direkt aus Slowenien nach Paris, wo er das spanische Team als Reservespieler ergänzt. Einsatzzeit erhielt er aber im Turnierverlauf ebenso wenig wie Magdeburgs Keeper Sergey Hernandez.

Der ehemalige Bundesliga-Profi Joan Cañellas (37 Jahre) sollte eigentlich zum Stamm, auf den Ribera bei den Olympischen Spielen setzt, zählen. Im Vorbereitungsspiel gegen Norwegen verletzte sich der Routinier jedoch wie schon 2021 und wird durch Jorge Maqueda ersetzt. Der angeschlagene Kreisläufer Gedeon Guardiola (39 Jahre) wurde zunächst als einer der drei Reservisten nominiert, man bewertete aber das Rückfallrisiko als zu hoch. So rückt Adria Figueras (Chartres Metropole HB) nach. Figueras hat Guardiola beim dritten Trainingslager der spanischen Olympia-Vorbereitung in Torrelavega bereits ersetzt.

Auch ein aktueller HBL-Profi hat es in den finalen Kader geschafft: Daniel Fernandez, Linksaußen des TVB Stuttgart. Torhüter Sergey Hernandez (SC Magdeburg) ist dagegen nur Reservist. Der zukünftige Kieler Perez de Vargas steht ebenso im Aufgebot wie der Ex-Melsunger Agustín Casado (Telekom Veszprem).

Perez de Vargas ist mit 63/4 Paraden die Nummer 1 bei Spanien, kommt auf eine Fangquote von 33 % und stand in sechs Partien schon über 4 Stunden auf dem Parkett. Gespannpartner Rodrigo Corrales fällt da deutlich ab, seine rund 100 Minuten nutzte er zu 22 Paraden bei einer Quote von 32 %.

Toptorjäger ist Aleix Gomez mit 40/16 Toren. Nicht nur aufgrund der Siebenmetertore ist der Rechtsaußen vorne, auf der anderen Seite ist auch Daniel Fernandez mit 21 Toren ein Beleg für das Flügelspiel der Iberer. Allerdings erzielen beide auch die Hälfte ihrer Feldtore aus dem Gegenstoß. Zwölf Tore weist auch der zweite Rechtsaußen Kauldi Odriozola auf.

Im Rückraum sind Ian Tarrafeta (19), Dani Dujshebaev (18), Alex Dujshebaev und Agustin Casado (je 16) die Leistungsträger. Alex Dujshebaev ist mit 26 Assists der beste Vorlagengeber von Spanien, dahinter folgen Casado (18) und Tarrafeta (11). 54 % aller Angriffe führten zu Toren, die Wurfeffizienz liegt bei 59 %.

52 Ballverluste (28 Turnover und 24 technische Fehler) sprechen für eine sehr disziplinierte Spielweise, mit 30 Balleroberungen und 8 blocks konnte man auch defensiv punkten.

Die bisherigen Partien von Spanien bei den Olympischen Spielen

Kader Spanien Männer für die Olympischen Spiele

Reservespieler in Paris

Der erweiterte Kader der Männer-Nationalmannschaft von Spanien für Olympia

Medaillen bei internationalen Großturnieren

Olympia (4):
Gold:
Silber:
Bronze: 1996, 2000, 2008, 2020

Weltmeisterschaft (5):
Gold: 2005, 2013
Silber:
Bronze: 2011, 2021, 2023

Europameisterschaft (9):
Gold: 2018, 2020
Silber: 1996, 1998, 2006, 2016, 2022
Bronze: 2000, 2014

Bilanz bei internationalen Großturnieren

Olympia: 1936 (-), 1972 (15), 1976 (-), 1980 (5), 1984 (8), 1988 (9), 1992 (5), 1996 (3), 2000 (3), 2004 (7), 2008 (3), 2012 (7), 2016 (-), 2020 (3)

Weltmeisterschaft: 1938 (-), 1954 (-), 1958 (12), 1961 (-), 1964 (-), 1967 (-), 1970 (-), 1974 (13), 1978 (10), 1982 (8), 1986 (5), 1990 (5), 1993 (5), 1995 (11), 1997 (7), 1999 (4), 2001 (5), 2003 (4), 2005 (1), 2007 (7), 2009 (13), 2011 (3), 2013 (1), 2015 (4), 2017 (5), 2019 (7), 2021 (3), 2023 (3)

Europameisterschaft: 1994 (5), 1996 (2), 1998 (2), 2000 (3), 2002 (7), 2004 (10), 2006 (2), 2008 (9), 2010 (6), 2012 (4), 2014 (3), 2016 (2), 2018 (1), 2020 (1), 2022 (2), 2024 (13)

Mittelmeerspiele: 1967 (2), 1975 (2), 1979 (-), 1983 (3), 1987 (3 - U21), 1991 (7- U21), 1993 (6- U21), 1997 (3), 2001 (4), 2005 (1), 2009 (-), 2013 (-), 2018 (3), 2022 (1), 2024 (13)