Weltmeisterschaft

Nach der überraschenden norwegischen Niederlage gegen Brasilien zum Auftakt der Handball-WM im eigenen Land titelten die Medien in Norwegen mit "Fiasko" und auch nach dem Sieg gegen die USA hielten die Diskussionen an - Quo Vadis, Handball in Norwegen - hieß es.

Und der Abschluss der Vorrunde gegen Portugal dürfte diese noch einmal anheizen: Norwegen unterlag mit 28:31 gegen Portugal und nimmt so eine Hypothek von 0:4 Punkten mit in die Hauptrunde. Selbst bei drei Siegen läge das Ticket für das Viertelfinale nicht mehr in der eigenen Hand.

Das Weiterkommen hatte Norwegen mit dem 33:17 gegen Außenseiter USA am zweiten Spieltag sichergestellt, eine Trendwende nach der Auftaktniederlage gegen Brasilien bedeutete dieser Pflichtsieg aber nicht - das wurde im Duell mit Portugal trotz eines guten Starts früh klar.

Norwegen verliert nach gutem Start den Faden

Die ersten Angriffe gingen auf beiden Seiten ins Leere, nach dem ersten Treffer der Portugiesen schien Norwegen dann aber ins Spiel zu kommen. Nach dem Ausgleich von Magnus Röd legten die Gäste zwar noch einmal vor, dann aber sorgte ein Doppelschlag von Tobias Grondahl für den Führungswechsel und Petter Overby legte unter dem Jubel der 11.345 Zuschauer in der Arena in Oslo das 4:2 nach.

Portugal, das beim 30:21 gegen die USA und dem 30:26 gegen Brasilien nicht glänzte, sich aber schadlos gehalten hatte, zeigte sich aber wenig beeindruckt: Ein Doppelschlag von Francisco Costa brachte den Ausgleich zum 4:4 und nach gut einer Viertelstunde legten die Südeuropäer nach einer Dreier-Serie dann ein 8:6 vor. Norwegen hatte den Faden verloren, blieb gut fünf Minuten ohne Tor.

Sander Sagosen beendete die Durststrecke, danach stabilisierten sich die Hausherren und kamen sogar wieder zum Ausgleich. Portugal legte aber weiter vor und nahm ein 14:13 mit in die Kabinen. Bezeichnend: Norwegen hatte nach einem Ballgewinn die Chance auf den Gleichstand, doch das Umschaltspiel hakte und der Ball war eine Zehntelsekunde zu spät im gegnerischen Tor.

Portugal mit Antworten in Achterbahnfahrt

Bei den heimischen Fans in der Unity-Arena in Oslo keimte nach Wiederbeginn aber  Hoffnung auf - auch weil Sander Sagosen direkt nach Wiederbeginn zwei Treffer erzielte. Norwegen übernahm die Führung, legte beim 19:16 sogar drei Treffer vor.

Nach dem 6:2-Lauf zu Beginn des zweiten Abschnitts schien Norwegen im Turnier angekommen, doch die Fehlerzahl beim Team von Jonas Wille stieg wieder und Portugal war nach einer Dreier-Serie umgehend wieder auf Augenhöhe. Simen Lyse sorgte mit dem 20:19 und dem 21:20 noch einmal für norwegische Führung, doch ein Doppelschlag von Salvador Salvador drehte zehn Minuten vor dem Ende den Spielstand wieder.

Der Druck auf Norwegen stieg - und war spürbar. Bem 26:26 gelang Lyse zwar noch einmal der Ausgleich, doch Portugal antwortete umgehend. Auf beide Seiten blieben in dieser Phase einige Chancen ungenutzt, Gustavo Capdeville war dabei mit 15 Paraden ein wichtiger Faktor bei den Gästen. Diese nutzten den Rückhalt und sicherten sich über ein 28:26 und 30:27 einen 31:28-Erfolg sowie den Gruppensieg und 4:0 Punkte für die Hauptrunde - sowie Norwegen anhaltende Diskussionen.

Norwegen - Portugal

Norwegen: Bergerud (4 Paraden), Kristensen (4/1 Paraden); Aga, Sagosen 3, Barthold 2, Överby 2, Matic, Tönnesen, Björnsen 3, Gröndahl 6/4, O´Sullivan, Lien, Solstad, Pedersen, Lyse 9, Röd 3

Portugal: Marques, Capdeville (15/1 Paraden); Portela 1, Iturriza Alvarez 2, Silva 1, Fernandes 3, Branquinho 1, Areia 1, F. Costa 6/1, Salvador 5, Gomes 1, M. Costa 3, Oliveira, Frade 6, Brandao, Magalhaes 1

Schiedsrichter: Bojan Lah (SLO) / David Sok (SLO)
Strafminuten: 0/

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