13.12.2024, 09:41
Wer erreicht das Finale?
Die Frauen-EM nähert sich dem Höhepunkt. Schafft Ungarn die Sensation oder erlebt man eine Neuauflage der letzten Endspiele von EM, WM oder den Olympischen Spielen. Bei allen drei Großturnieren standen seit 2020 nur Norwegen, Frankreich oder Dänemark im Endspiel.
Fünf letzte Spiele in Wien, drei davon am heutigen Freitag. Die Niederlande und Schweden spielen ab 15 Uhr noch Rang 5 aus, eine großartige sportliche Bedeutung hat die Partie nicht mehr.
Ganz anders der Kampf um die Medaillen, der dann am Sonntag seine Fortsetzung finden wird. Es sind die "Big Four" im Einsatz, denn bei Europameisterschaften konnte ansonsten nur noch Montenegro (2012) den Titel holen. 28 Medaillen und 14 Titel vereinigen die Teams bei 15 Auflagen. Norwegen führt mit 9 Goldmedaillen vor Dänemark (3), Frankreich und Ungarn (je 1).
Mit dem Einzug ins Halbfinale sind Ungarn, Norwegen und Dänemark schon für die Handball-WM 2025 qualifiziert, weil Weltmeister Frankreich schon als Titelverteidiger fix dabei ist. Ein Sieg am Freitag bedeutet für die Halbfinalisten nicht nur den Finaleinzug, sondern auch das direkte Ticket zur Handball-EM 2026, die dann in Tschechien, Polen, Rumänien, Slowakei und der Türkei ausgespielt wird.
Deutschlands Frauen bleiben am Finalwochenende einmal mehr Zuschauer, liefen erneut auf Rang 7 im Abschlussklassement ein. Der DHB hängt aktuell im Mittelfeld fest, zweimal Rang 6, nun zum fünften Mal Platz 7 und mit dem Ergebnis bei Olympia in Paris gab es drei achte Plätze für die DHB-Frauen. "Das ist ein Ergebnis von 20 Jahren Nichtentwicklung im deutschen Handballbund", betonte DHB-Präsident Andreas Michelmann auf der Abschluss-Pressekonferenz in Wien.
Das Spiel der Enttäuschten, Schweden wollte eine Medaille holen und scheiterte dabei. Für die Niederlande reichte es zwar für einen klaren Sieg über Deutschland, die letztmaligen EM-Finalisten Norwegen und Dänemark reichte es aber für Oranje nicht.
"Wir haben noch ein Spiel und es ist immer noch ein Spiel bei der Europameisterschaft. Wir wollen in jedem Spiel, das wir spielen, eine gute Leistung bringen. Sicherlich wird auch Schweden mit einem Sieg abschließen wollen, also müssen wir uns gut vorbereiten und 100 Prozent geben", so Bondscoach Henrik Signell vor dem Duell gegen sein Heimatland.
Titelverteidiger trifft Überraschungsteam. "Ungarische Teams standen lange nicht im Halbfinale. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier sind", sagte Ungarns Trainer Vlagyimir Golovin im Vorfeld der Halbfinals. "Wir haben das mit den gezeigten Leistungen redlich verdient, denn wir haben umgesetzt, was wir vorhatten. Wir sind uns bewusst, dass wir im Halbfinale auf das beste Team der Welt treffen, aber wir werden alles tun, um es den Entschlossensten schwer zu machen."
Die Vorbereitung des norwegischen Teams falle derweil so aus, wie immer. "Wir respektieren unsere Gegner. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und wir haben nach den Olympischen Spielen einige neue Dinge erarbeitet. Wir mussten uns im Angriff neu erfinden", so Norwegens Coach Thorir Hergeirsson, ohne die zurückgetretene Star-Regisseurin Stine Oftedal oder die derzeit in der Babypause befindliche Nora Mörk namentlich zu nennen. "Wir werden so gut wie möglich sein", kündigte er an.
Das zweite EM-Halbfinale am Freitag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) bringt abermals den Vergleich zwischen Frankreich, amtierender Weltmeister, und Dänemark, dem Vize-Europameister 2022. Die Equipe Tricolore schwamm in den letzten Jahren auf einer Erfolgswelle - diese möchten die Skandinavierinnen nun brechen.
"Wir wissen, dass es einen großen Kampf zwischen uns geben wird, aber wir bereiten uns auf Spiele wie diese vor. Wir haben eine gute Rotation, wir haben alle gespielt, aber nicht viele Minuten. Ich denke, dass unser breiter Kader unser Vorteil sein könnte, da wir nicht so müde sein werden und wir eine gute Basis haben", so Frankreichs Tamara Horacek.
"Wir müssen betonen, dass Frankreich sechsmal nacheinander das Halbfinale erreicht hat und davon fünf Mal das Endspiel", sagte die Ex-Metzingerin Kaja Kamp im Vorfeld der Partie. "Sie sind also sehr stark, aber wir werden kämpfen."
Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans "noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen" sollen.
18 Gespanne hat die Europäische Handballföderation nominiert, im Laufe der vergangenen Wochen mussten drei Gespanne auf eine Teilnahme verzichten. Auch das deutsche Schiedsrichterpaar Tanja Kuttler und Maike Merz verpasst das Turnier. Somit ist der DHB ohne eigenes Duo bei der Endrunde.
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Christian Stein