07.12.2024, 17:03
Erster Sieg in der Hauptrunde
Am zweiten Spieltag der EM-Hauptrunde in Wien zeigte sich die Schweiz mit einer soliden Abwehr als schwerer Gegner für die nach Olympia neu aufgestellten Sloweninnen. Auch eine rote Karte (23.) ließ das Momentum nicht wechseln. Nach dem Seitenwechsel riss Slowenien das Spiel aber an sich und bewies, nach großem Kampf, im Endspurt seine Klasse.
Ana Abina eröffnete das Spiel und empfing den Angriff der Schweizerinnen anschließend in der Abwehr auf vorgezogener Position. Dass Maja Svetik kurz darauf zur 2:0-Vorlage konterte, schien zu belegen, dass die Sieben von Dragan Adzic viel vorhatte - und tatsächlich fackelten die Sloweninnen vor dem gegnerischen Tor selten lange. Sie scheiterten dabei aber auch dreimal an Lea Schüpbach.
Die Schweizerinnen hielten das Tempo ebenfalls hoch. Und sie nutzten die Vorlagen ihrer Torhüterin: Auch wenn sie, wie schon gegen Deutschland, mehrmals ungenau abschlossen, konnte Norma Goldmann beim 4:4 (6.) egalisieren. Und nachdem Abina bei einem Freiwurf nur die linken Pfosten traf, brachte Tabea Schmid die Eidgenössinnen beim 6:5 (11.) erstmals in Vorlage.
Technische Fehler verhinderten danach, dass der Hauptrunden-Debütant vorne blieb. Die Schweiz büßte überdies nach 23 Minuten Lisa Frey ein, da sie Abina beim Wurf im Gesicht getroffen hatte. Kurz nach der Disqualifikation der Routinerin gelang Daphné Gautschi jedoch im Gegenstoß der 14:14-Ausgleich. Den Schlusspunkt der ersten Spielhälfte setzte Kreisläuferin Schmid mit dem 16:17.
Bisher waren die slowenischen Torhüterinnen kein Faktor gewesen. Nach dem Seitenwechsel parierte Maja Vojnovic gleich zweimal. Ihre Mitspielerinnen nutzten die Vorlagen zu Kontern, Abina besorgte das 16:20 und erhöhte kurz darauf erstmals auf fünf Tore. Die Schweiz brauchte vier Minuten für den nächsten Torerfolg und schien in dieser Phase das Momentum zu verlieren. Slowenien wirkte jetzt viel fokussierter.
Eine Auszeit nach 35 Spielminuten brachte wieder Ruhe ins Angriffsspiel der Schweiz, das zuvor erlahmt war. Gautschi führte ihr Team wieder heran und Emmenegger konterte nach 42 Minuten zum 21:23. Slowenien hatte wieder mehr Mühe, zudem hielt sich Linksaußen Maja Svetik nach 43 Minuten die schmerzende Schulter und fiel aus. Ema Abina wurde eingewechselt.
Dass die Schweiz ihre Konterchancen nach Ballgewinnen selten nutzte, war neben weiteren Ungenauigkeiten im Angriff ausschlaggebend dafür, dass Slowenien am Ende deutlich siegte. Liepojas 28:24 (50.) war vorentscheidend. Schüpbach stemmte sich vergeblich gegen die nächste Niederlage. Die Schweizerinnen hatten sich offenbar müde gekämpft. Der 8:1-Endspurt brachte Slowenien noch den Kantersieg ein.
Schweiz: Schüpbach (12 Paraden), Brütsch (1 Parade); Schmid 5, Emmenegger 5, Kündig 4, Gautschi 4, Goldmann 3, Riner 3, Altherr 1, Wolff, Frey, Baumann, Kähr, Bucher, Snedkerud, Bächtiger
Slowenien: Vojnovic (9 Paraden), Dajic (2 Paraden); Abina 6, Stanko 6, Juric 5, Ljepoja 4, Fegic 3, Pogorelc 3, Markovic 3, Svetik 2, Abina 1, Copi 1, Novak, Bajc, Barukcic, Puncer
Schiedsrichter: Prastala / Balvan (BIH)
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