29.11.2024, 19:37
Island setzt Ausrufezeichen
Die Niederlande sind mit einem Arbeitssieg über Island in die Handball-EM der Frauen gestartet. Der Außenseiter zeigte eine beherzte Leistung über weite Strecken der Partie, am Ende setzte sich der Favorit aber mit 27:25 (12:12) durch.
Die Favoritenrolle schien eigentlich geklärt, doch die Niederlande hatten deutliche Probleme, um ins Spiel gegen Island zu finden. Die Frauen von der Vulkaninsel überzeugten mit einer disziplinierten Spielweise im Positionsangriff und hatten in Torfrau Elin Jona Thorsteinsdottir mit neun Paraden und einem Tor zum 11:12 ihren großen Rückhalt im ersten Spielabschnitt.
Von Beginn an legte Island, das auf eine feste Stammformation setzte, den Spielstand vor. Die Niederlande konnten hingegen maximal gleichziehen, wie beim 1:1, dem 5:5 (10.) oder dem 9:9 (18.). Vor allem über die Antizipation von Angela Malestein in der Defensive kam man zu leichten Kontertoren, denn im gebundenen Spiel tat sich Oranje schwer. Island hatte sich beim 5:8 (13.) den größten Vorsprung herausgespielt, hatte aber ebenfalls Mühe den Ball an Yara ten Holte vorbeizubringen.
Es blieb ein Duell auf Augenhöhe, bei dem Thorsteinsdottir auch einen Siebenmeter von Malestein wegnahm, auf der Gegenseite aber auch Albertsdottir vom Strich an Rinka Duijndam scheiterte. Der Halbzeitstand von 12:12 war durchaus leistungsgerecht.
Die Niederlande konnten mit dem Wiederanpfiff durch die ehemalige Metzingerin Bo van Wetering gleich die Vorlage übernehmen, Island tat sich schwer und musste angesichts eines Vier-Tore-Rückstand (18:14) schon früh die Auszeit nehmen. Arnar Petursson brachte seine Mannschaft wieder in die Spur, Thorsteinsdottir war weiterhin ein starker Rückhalt und mit einem variablem Angriff kämpfte man sich beim 21:21 (48.) wieder zum Unentschieden.
Jeder kleiner Fehler bot so die Möglichkeit zur Vorentscheidung, auch bei den Niederländerinnen war auf Yara ten Holte Verlass. Die Torhüterin nahm bei doppelter Unterzahl unter anderem Thorey Stefansdottir einen freien Wurf von rechtaußen weg, auf der Gegenseite sollte dann Inger Smits mit dem Durchbruch zum 26:23 (57.) stellen.
Island tat sich schwer gegen die aggressive Deckung, als die frühere Bundesligaspielerin erst den Ball in der Deckung eroberte und dann im Zusammenspiel mit Dione Housheer zum 27:23 erhöhte, war die Entscheidung gefallen. Island bewies Moral, konnte mit zwei Toren noch einmal verkürzen - vor allem Thorkelsdottirs Schlagwurf ins Toreck zum 27:25-Endstand wird es dabei in viele Rückblicke schaffen.
Niederlande: ten Holte (12 Paraden), Duijndam (1/1 Parade); Nüsser 5, Malestein 5/1, Housheer 5, Abbingh 3, Freriks 3, van Wetering 2, Smits 2, Sprengers 1, Dekker 1, van der Heijden, Ternede, van der Helm, Haggerty, Maarschalkeweerd
Island: E. J. Thorsteinsdottir (15/1 Paraden); Renötusdottir; Albertsdottir 8/5, Thorkelsdottir 4, Sturludottir 3, Björnsdottir 3, Jacobsen 2, E. R. Magnusdottir 2, Stefansdottir 1, Eliasdottir 1, B. Thorsteinsdottir, R. A. Jonsdottir, Magnusdottir, Gudmundsdottir, Asmundsdottir, S. Jonsdottir
Zuschauer: 2076
Schiedsrichter: Altmar / Horvath (HUN)
EHF-Delegierte: Reibel (FRA) / Medved (SRB)
Siebenmeter: 1/2 ; 5/6
Strafminuten: 10/4
chs