11.12.2024, 16:58
Gleiche Platzierung wie 2022
Mit einem 35:16 (17:11)-Sieg im letzten Spiel der Hauptrunde schlossen die deutschen Handballerinnen mit einem Sieg gegen Slowenien am Mittwoch das Turnier als EM-Siebte ab. Grundlage war die bewegliche Abwehr. Es war, vor nur 1.836 Zuschauern, der dritte Sieg gegen - inzwischen neu formierte - Sloweninnen in diesem Jahr.
Aus Wien berichtet Felix Buß
In der Olympia-Qualifikation und beim Turnier in Paris selbst war die DHB-Auswahl in diesem Jahr schon zweimal auf Slowenien getroffen und beide Partien für sich entschieden. Das Team hat danach einen klaren Umbruch eingeleitet, Tjasa Stanko und Natasa Liepoja haben sich bei der EM als neue Säulen hervorgetan. Daher musste sich die DHB-Auswahl für ihr siebtes Spiel akkurat vorbereiten.
Beide Teams wollten in diesem letzten Spiel die Hauptrunden-Punkte drei und vier erringen, um das Turnier als Siebte zu beenden. Die deutschen Handballerinnen starteten dabei konzentriert aus einer kompakten Abwehr und legten ein 3:0 vor, ehe Liepoja den ersten Siebenmeter der Partie für Slowenien verwertete. Bundestrainer Gaugisch setzte dabei in der Spielsteuerung zunächst auf Mareike Thomaier.
In den ersten fünf Minuten gelangen mit der beweglichen und aktiven Abwehr mehrere Ballgewinne, wobei Jenny Behrend einen Gegenstoß gegen Maja Vojnovic vergab. Den deutlich schwereren Treffer von Rechtsaußen setzte sie bei der nächsten Möglichkeit. Da Nina Engel die Führung kurz darauf, mit ihrem dritten Treffer, auf 6:1 ausbaute, buzzerte Dragan Adzic zur Auszeit. Slowenien war noch nicht im Spiel.
Die deutschen Handballerinnen streuten nun übermütige Fehlpässe im Angriff ein. Hinten blieben sie jedoch konsequent, und das Anspiel auf Julia Behnke zum 8:3 (13.) passte dann wieder. Die erste Welle, die Lott vollendete, ebenfalls. Zwar fand Slowenien inzwischen Mittel, um die DHB-Abwehr zu hinterlaufen, etwa bei Manca Jurics 6:10, doch der bisher schwache Rückzug des Gegners wurde fast stets genutzt.
Ab der 20. Spielminute änderte sich das Bild ein wenig. Nach dem 13:8 kam Slowenien über die spanische 6:0-Abwehr, die Dänemark zeitweise herausgefordert hatte, besser ins Spiel und blieb vor Bölks 15:10-Treffer (25.) vier Minuten ohne Gegentor. Aufgrund der hohen Laufbereitschaft der DHB-Defensive betrug der Vorsprung weiterhin fünf Tore - Slowenien hätte aber deutlicher distanziert werden können.
Lott eröffnete die zweite Halbzeit dann mit einem Treffer vom Kreis und erhöhte mit dem 18:11 den Vorsprung erstmals auf sieben Tore. Auch der Konter zum 19:11 oblag ihr. Die vier ersten slowenischen Würfe parierte Filter, die im Tor geblieben war. Auch mit der fünften Überzahl wusste Slowenien wenig anzufangen, Maidhof hatte dennoch beim 20:11 (36.) viel Platz. Markovic traf erst anschließend.
Der slowenische Angriff blieb berechenbar, daher kam die zweite Spielhälfte beinahe einem Spaziergang gleich - wären da nicht hin und wieder ungenaue Angriffe gewesen. Eine davon verhinderte zunächst nach 38 Minuten den zweistelligen Vorsprung - den Maidhof dann mit dem 22:12-Konter herstellte, da Filter zuvor einen Wurf von Novak gefangen hatte. Leuchters 23:13 zählte kurz darauf nach Videobeweis.
Katharina Filter avancierte derweil zur unüberwindbaren Mauer für Slowenien. Unter anderen parierte sie zwei Siebenmeter - und insgesamt bis zum 13:25 (43.) über die Hälfte der Würfe. Mehrere Zeitstrafen schienen den Gegner vollends aus dem Konzept gebracht zu haben. Die DHB-Auswahl spielte hingegen inzwischen derart solide, wie sie es sich auch gegen die Top fünf-Gegner gewünscht hätte.
Slowenien war im siebten EM-Spiel binnen 13 Tagen aber auch nicht mehr als ein überforderter Sparringspartner, auch ein dritter Siebenmeter ging nicht rein, ehe Fegic Filter von der Markierung einmal überwand. Beim 29:15 (51.) war der Vorsprung weiter angewachsen. Beim 16:35-Endstand war der Unterschied ebenso deutlich wie beim 41:22 in Paris. Nach dem Abpfiff gab es eine DHB-Jubeltraube.
Aufgrund der hohen Niederlage fällt Slowenien in der Abrechnung auf den zehnten Platz, hinter Polen, zurück. Die DHB-Auswahl beendet das Turnier, wie schon die EM 2022, als Siebter. In Wien werden lediglich die Medaillen und das Spiel um Platz fünf ausgetragen. Die weiteren Platzierungen ergeben sich aus den Tabellenständen.
Slowenien: Djajic (6 Paraden), Vojnovic (2 Paraden); A. Abina 3, Stanko 3/2, Markovic 3, Fegic 2/1, Ljepoja 2/1, Juric 1, Bajc 1, Copi 1, Novak, E. Abina, Kogovsek, Barukcic, Puncer, Pogorelc
Deutschland: Filter (13 Paraden), Wachter; Lott 6, Engel 5, Antl 4, Bölk 4, Maidhof 4, Leuchter 3, Smits 2, Behrend 2, Hauf 2, Behnke 2, Grijseels 1, Thomaier, Döll, Huhnstock
Zuschauer: 1.836
Schiedsrichter: Carmaux / Mursch (FRA)
EHF-Delegierte: Sondors (LAT) / Vojic (BIH)
Siebenmeter: 4/7 ; 0/0
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der IG Handball gefördert, die als eines ihrer Satzungsziele die Förderung der Berichterstattung über den Handball hat und unter anderem auch hinter dem Forum handballecke.de steht. Der Artikel kann - unter Nennung der Autoren und Quelle sowie einem Verweis auf ighandball.de kostenfrei genutzt werden.
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