09.12.2024, 17:00
Schweiz klar bezwungen, "Endspiel" gegen Dänemark am Mittwoch
Für die Niederlande ging es im dritten Hauptrundenspiel gegen die Schweiz darum, vor dem direkten Duell mit Dänemark, die Chance auf das Halbfinale offen zu lassen. In der äußerst fairen Partie verhängten die Unparteiischen rote Karten gegen beide Teams. Oranje kam zu einem 37:29 (24:17)-Start-Ziel-Sieg und kann weiter hoffen.
Aus Wien berichtet Felix Buß
Die Schweiz und die Niederlande drückten zu Beginn aufs Tempo. Daher waren nach kaum fünf Spielminuten beim Stand von 4:5 schon neun Treffer gefallen. Es war die Phase, in der die Niederlande mit Torerfolgen von Malestein und Abbingh erstmals mit drei Toren in Vorlage gingen, da sich die Schweizerinnen im Spielaufbau technische Fehler leisteten und sie im Rückzug anfällig waren.
Nach Zoë Sprengers' Konter zum 4:8 (8.) buzzerte Schweiz-Trainer Knut Ove Joa daher frühzeitig, um die Nervosität seiner Sieben in einer Auszeit einzudämmen. Tabea Schmid wurde am Kreis freigespielt, sie scheiterte aber an Yara ten Holte im Oranje-Tor. Sprengers brauchte für den nächsten Treffer erneut nur Sekunden. Kurz darauf war dann, bei Malesteins Gegenstoß, erstmals Lea Schüpbach zur Stelle.
Nach der Unterbrechung spielten die Eidgenössinnen, zumindest im Angriff, tatsächlich reifer und nutzten die sich bietenden Lücken. Ein Spiel für Abwehr-Enthusiasten schien es nicht mehr zu werden. Das Torewerfen stand für beide im Mittelpunkt, wobei die Schweizerinnen nach Treffern von Gautschi, Kündig und Riner auf 10:13 (18.) herankamen, ehe der Gegner die Führung wieder ausbaute.
Die Schweiz blieb auch jetzt im Spiel. Nach Emmeneggers 13:18-Treffer (25.) verlangte Bondscoach Henrik Signell nach einer Auszeit. Der mangelnde Einsatz in der Abwehr musste ihm missfallen. Auch der 17:24-Halbzeitstand entsprach wohl nicht der Erwartung des Schweden. Die insgesamt 41 Treffer der ersten Spielhälfte freuten vor allem die Zuschauer - zehn davon fielen in den letzten fünf Spielminuten.
Signell wechselte nach 30 Minuten die Torhüterin, Rinka Dujndam kam für Yara ten Holte, die von ihren Vorderleuten oft im Regen stehen gelassen worden war. Von einer großen Aufmerksamkeit in der Abwehr konnte auch anschließend keine Rede sein, der Vorsprung war aber auch so recht deutlich. Die gute Wurfausbeute rund 80 Prozent genügte, dass Bo van Wetering nach 41 Minuten (30:22) zum 30. Mal traf.
Das äußerst faire Spiel hatte bisher erst eine Zeitstrafe erlebt, daher war die rote Karte nach 44 Minuten gegen Tabea Schmid, die Oranje-Spielmacherin Nüsser gefoult hatte, überraschend. Judith van der Helm wurde kurz darauf nach einer ähnlichen Situation ebenfalls disqualifiziert. So mussten beide Teams in der Schlussphase einen Ausfall verschmerzen. Der Unterschied betrug beim 27:32 indes lediglich fünf Tore.
Der Rückstand wuchs danach wieder, da den Schweizerinnen in der Schlussphase einmal mehr die Kraft auszugehen schien. Henrik Signell gab inzwischen seiner zweiten Garde einige Spielanteile, die den Favoritensieg unter Dach und Fach brachte. Dione Housheer verwandelte beim 28:35 (53.) einen Oranje-Konter, ehe die Niederlande unangefochten als 37:29-Sieger vom Spielfeld gingen.
Schweiz: Schüpbach (8 Paraden), Kuratli (2 Paraden); Gautschi 6, Riner 4, Schmid 3/1, Emmenegger 3, Snedkerud 3, Kündig 2, L. Frey 2, Baumann 2/1, Goldmann 2, Wolff 1, Bucher 1, Wick, Althaus, Bächtiger
Niederlande: Ten Holte (7 Paraden), Duijndam (5 Paraden); Sprengers 7, Malestein 4/1, Housheer 4, Abbingh 3, van Wetering 3, van der Helm 3, Freriks 3, van der Heijden 2, Nüsser 2, Maarschalkerweerd 2, Ternede 1, Haggerty 1, Smits 1, Dekker 1
Zuschauer: 1.714 (Stadthalle, Wien)
Schiedsrichterinnen: Vujacic / Kazanegra (MNE)
Siebenmeter: 2/2 ; 1/1
Strafminuten: 2/6
Disqualifikation: Schmid (44., Gesichtstreffer) / van der Helm (46., Gesichtstreffer)
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