09.12.2024, 22:03
Am Ende siegt die Routine
Dänemark musste nach dem Sieg der Niederlande über die Schweiz nachziehen, um am Mittwoch das "Endspiel" gegen Oranje um die Medaillenrunde wahr zu machen und vor allem eine gute Ausgangssituation zu haben. Slowenien brauchte für die Chance auf den Sprung zum Finalwochenende ebenfalls einen Sieg. Aus dieser Melange entwickelte sich ein spannendes Duell - und das routiniertere Team siegte am Ende mit 33:26.
Aus Wien berichtet Felix Buß
Slowenien kam zunächst nicht in Tritt. Schuld war eine frühe Zeitstrafe gegen Schlüsselspielerin Tjasa Stanko, die dem Team im bisherigen Turnierverlauf sehr viel geben konnte. Dänemark enteilte in dieser frühen Überzahl zunächst auf 4:1 (5.), als Linksaußen Elma Halilcevic freigespielt wurde. Wieder vollständig, egalisierte Natasa Liepoja und Tjasa Stanko fast umgehend beim 5:5 (8.) für Slowenien.
Die Sloweninnen ließen den Ball laufen, erspielten sich dadurch gute Wurfchancen und lagen nach weiteren Torerfolgen von Stanko und Elena Erceg mit 8:7 vorne. Nach einer Viertelstunde buzzerte Jesper Jensen daher zur ersten Auszeit für Dänemark. Und in der nächsten Unterzahl, Liepoja wurde hinausgestellt, fiel die Adzic-Sieben jedoch nicht erneut in ein Loch. Stanko besorgte vielmehr das 12:10.
Mit offensiv heraustretenden Halben forderten die Sloweninnen den dänischen Angriff heraus, das aufwändige Spiel schien aber Kräfte zu kosten. Die Nordeuropäerinnen nutzten erste Fehler und kamen zum 14:14 (20.). Dänemark hatte wieder einen Fuß in der Tür, um hindurchzugehen, brauchte es aber die nachnominierte Sandra Toft: Aagot nutzte die erste Parade der Torhüterin zur 16:15-Führung.
Slowenien hatte Halbzeit übergreifend sieben Minuten lang auf den nächsten Treffer gewartet, dann gelang Stanko ein Doppelschlag: Sie netzte erst aus dem Spiel heraus und dann vom eigenen Kreis zum 17:18 (31.). Slowenien war mit der zwischen 5:1 und spanischer 6:0 changierenden Abwehr wieder bei der Musik. Stanko übertünchte einen Siebenmeter-Fehlwurf von Hauptman und egalisierte beim 19:19 (35.).
Kurz darauf schien Dänemark wieder zu entwischen, Maja Vojnovic blieb aber gegen Trine Østergaard aus kurzer Distanz einfach stehen und vermied den 19:22-Rückstand. Die Torhüterin hielt Slowenien auch in der Folge im Spiel. Gegen Helena Elver parierte sie nach 41 Minuten gleich zweimal in Serie. Sandra Toft drückte dem Spiel mit 45 Prozent abgewehrter Bälle ebenfalls ihren Stempel auf.
Eine bestimmte Situation war dann mit ausschlaggebend für den dänischen Sieg: Anne Mette Hansen klaute den Ball und Helene Kindberg traf - und dann war sie da: die Drei-Torführung der Rot-Weißen beim 24:21 (45.). Der Olympiadritte war, wie schon im ersten Durchgang, über 30 Minuten gesehen die bessere Mannschaft. Dass Halilcevic für Dänemark zum 29:24 (53.) netzte, war eine wichtige Wegmarke.
Eine Auszeit brachte Slowenien nichts mehr. Neben Stanko und Liepoja, die 13 Mal aus dem Feld trafen, fehlten weitere Aktivposten. Die Däninnen hatten sich auf beide und auf die Schiedsrichter eingestellt und steuerten Richtung Sieg. Die Jensen-Sieben baute den Vorsprung weiter aus, auch wenn sich Sarah Iversen noch schmerzhaft verletzte: Die von ihr umklammerte Nusa Fegic stürzte auf ihr Knie.
Der 33:26-Sieg bringt Dänemark das im Vorfeld erwartete Entscheidungsspiel gegen die Niederlande am Mittwoch, um den Einzug ins Halbfinale. Sloweniens Trainer Dragan Adzic nutzte das bereits entschiedene Spiel in der Endphase noch, um die zweite Garde vor dem abschließenden Spiel gegen Deutschland am Mittwoch Erfahrungen sammeln zu lassen.
Dänemark: Toft (6 Paraden), Kristensen (3 Paraden); Halilcevic 6, Aagot 5/1, K. Jörgensen 4, Möller 4, S. Iversen 3, Hagesö 3, Hansen 3, Kamp Nielsen 2/1, Kindberg Hansen 2, Höjlund 1, Tranborg, Östergaard, Eiberg Jörgensen, R. Iversen
Slowenien: Vojnovic (8 Paraden), Djajic (1 Parade); Stanko 8, Ljepoja 6/1, Fegic 3, Erceg 2, A. Abina 2, Juric 1, Novak 1, E. Abina 1, Kogovsek 1/1, Pogorelc 1, Barukcic, Puncer, Hauptman, Markovic
Zuschauer: 1719
Schiedsrichter: Alvarez Mata / Bustamente Lopez (ESP)
EHF-Delegierte: Reibel (FRA) / Vojic (BIH)
Siebenmeter: 2/2 ; 2/3
Strafminuten: 8/10
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der IG Handball gefördert, die als eines ihrer Satzungsziele die Förderung der Berichterstattung über den Handball hat und unter anderem auch hinter dem Forum handballecke.de steht. Der Artikel kann - unter Nennung der Autoren und Quelle sowie einem Verweis auf ighandball.de kostenfrei genutzt werden.
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