06.12.2024, 22:46
Co-Gastgeberinnen weiter mit weißer Weste
Die überraschende Niederlage von Schweden gegen Rumänien konnte nach Frankreich auch Ungarn nutzen. Der Co-Gastgeber hatte in der ausverkauften Arena in Debrecen beim 31:21 (17:9) keine Probleme mit dem weiterhin punktlosen Team aus Polen und liegt mit vier Punkten Vorsprung auf den dritten Platz weiter auf Kurs Halbfinale.
Mit vier Siegen in vier Spielen im Rücken ging Ungarn als Favorit in das Duell mit Polen, das am Vortag mit einem 25:33 gegen Schweden in die Hauptrunde der Handball-EM der Frauen gestartet war. Da die Schwedinnen ihrerseits heute überraschend gegen Rumänien unterlagen, bot sich Ungarn die Chance mit einem Sieg mit sechs Punkten nicht nur mit Spitzenreiter Frankreich gleichzuziehen, sondern den Vorsprung auf den dritten Platz zudem auf vier Punkte auszubauen.
Mit diesem Ziel vor Augen startete Ungarn hellwach in die Partie - im Angriff allerdings mit etwas Verzögerung. Nach einigen Fehlversuchen auf beiden Seiten sorgte Vamos nach fast fünf Minuten für den ersten Treffer der Begegnung. Kobylinska glich für die mit der siebten Feldspielerin agierenden Polinnen zwar aus, doch eine Dreier-Serie zum 4:1 sorgte dann für etwas Abstand. Ungarn hatte das Heft in der Hand.
Bis zum 11:8 konnte Polen zumindest den Abstand halten, auch dank einiger Glanztaten von Paulina Wdowiak. Die Torhüterinnen kam zwischenzeitlich Nahe an die Fünfzig-Prozent-Marke und pariert auch gleich zwei Siebenmeter. Doch in den letzten acht Minuten des ersten Abschnitts schlug sich die gefühlte Überlegenheit der Ungarinnen dann auch auf der Anzeigetafel nieder: Der Favorit setzte zu einem 6:1-Lauf an und nahm mit dem 17:9 eine vorentscheidende Acht-Tore-Führung mit in die Kabinen.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn hatte Ungarn beim 20:10 den Vorsprung bereits auf zehn Treffer ausgebaut. Polen reagierte mit einer Dreier-Serie, die die Co-Gastgeberinnen zu einer Auszeit zwangen. Nach einem Doppelschlag war der Favorit wieder auf Kurs und steuerte zu einem ungefährdeten 31:21. Der fünfte Sieg in Folge, in der Hauptrunde stehen nun 6:0 Punkte zu Buche. Das punktlose Polen ist aus dem Rennen um das Halbfinale, Ungarn fehlt aus den verbleibenden Spielen gegen Rumänien und Frankreich ein Punkt für den sicheren Einzug in die Medaillenrunde in Wien.
"Wir hatten uns heute auf ein schweres Spiel vorbereitet", erklärte Vladimir Golovin. Der Coach der Ungarinnen fügte mit Blick auf das Spiel am Vortag an: "Es war eine neue Situation, weil wir zwei Spiele in zwei Tagen ohne Pause bestreiten mussten. Aber unsere Kondition war gut, und wir waren körperlich im Vorteil." Sein Gegenüber Arne Senstad sah einen Kraftverlust im Vergleich beispielsweise zum Überraschungscoup gegen Spanien in der Vorrunde und befand: "Wir tun uns schwer, wenn wir auf solche Mannschaften treffen."
Ungarn: Böde-Bíró (9 Paraden), Szemerey; Vamos 8, Klujber 4, Kuczora 4, Gyori-Lukács 4, Simon 4, Szollosi-Schatzl 2, Faluvégi 2, Füzi-Tóvizi 1, Csíkos 1, Tóth 1, Márton, Papp, Kácsor, Bordás
Polen: Wdowiak (8 Paraden), Zima (5 Paraden); Rosiak 4, Michalak 3, Kochaniak-Sala 3, Nocun 3, Kobylinska 2, Tomczyk 2, Balsam 2, Urbanska 1, Zych 1, Olek, Matuszczyk, Górna, Drazyk, Nosek
Zuschauer: 2.955 (Fönix Arena, Debrecen, HUN)
Schiedsrichter: Brkic / Jusufhodzic (AUT)
Strafminuten: 8 / 10
cie