08.12.2024, 22:24
Erste Vorentscheidungen auf dem Weg ins Halbfinale
Während es in Wien einen Ruhetag gibt, absolviert Debrecen den 3. Spieltag der Hauptrunde bei der Handball-EM der Frauen. Frankreich und Ungarn hatten ihre weiße Weste gewahrt und vor dem direkten Duell am Dienstag schon den ersten Matchball auf das Halbfinale souverän genutzt.
In der Gruppe I sammelte zunächst Schweden im Duell gegen Polen, das ebenfalls ohne Punkte in die Hauptrunde eingezogen war, einen wichtigen Sieg. Danach behielt Frankreich gegen Rumänien die Oberhand und stellte ebenso auf vier Punkte wie Ungarn, das im Topduell gegen Montenegro mit 26:20 siegte. Die Tre Kronor eröffneten den Spieltag gegen Rumänien, das punktlos mit dem Rücken zur Wand stand. Aber das Team von Florentin Pera hielt dem Druck stand, siegte mit 25:23. Frankreich konnte mit einem 31:23-Sieg über Montenegro einen entscheidenden Schritt in Richtung Halbfinale machen. Das gilt auch für Ungarn, das gegen Polen mit 31:21 siegte.
Ungarn und Frankreich fehlte vor dem Spieltag noch ein Zähler aus den verbleibenden Spielen für den Halbfinaleinzug. Die Gastgeberinnen nutzten am Sonntag im Derby gegen Rumänien den ersten Matchball durch ein deutliches 37:29 und sind damit erster Halbfinalist. Frankreich folgte wenig später mit einem Sieg gegen Schweden - im direkten Duell geht es am Dienstag um den Gruppensieg. Im Kampf um den Einzug ins Spiel um Platz 5 könnte es noch zu einem Dreiervergleich kommen, wenn Montenegro und Rumänien das punktlose Schlusslicht Polen bezwingen und Schweden dann die abschließende Partie gegen Montenegro gewinnt.
Die Gruppe II startete ebenfalls mit einem Duell zweier Teams, die eine Niederlage aus der Vorrunde mitbrachten. Deutschland wurde nach der Pause seiner Favoritenrolle gerecht und siegte am Ende deutlich mit 36:27. Die Niederlande stellten mit einem 26:22 gegen Slowenien unterdessen bereits auf vier Punkte, die hat auch Norwegen nach dem Sieg in der Wiederauflage des letzten EM-Finals gegen Dänemark.
Für die Gruppe II ging es am Samstag weiter, in allen drei Partien waren die Kontrahenten vor dem Anwurf punktgleich. Den Tag eröffnet das Kellerduell der punktlosen Teams, das Slowenien dank der besseren Schlussphase gegen die Schweiz gewann. Deutschland übernahm nach der Pause gegen Vizeeuropameister Dänemark die Führung, verlor dann aber den Faden und unterlag am Ende deutlich. Zum Abschluss folgte das Topspiel, in dem Norwegen die Niederlande mit 31:21 distanzierte.
Montenegro schnappte sich mit dem 30:28 (14:14) gegen Polen die nächsten Punkte in der Hauptrunde, kann nun im direkten Duell mit Schweden am Dienstag das Spiel um Platz 5 absichern. Auch sechs Tore der Ex-Metzingerin Monika Kobylinska bescherten den Rot-Weißen nicht den ersten Sieg.
Nach schwachem Start und einem 4:7-Rückstand sollte die Rote Karte gegen Magda Balsam einen Wendepunkt einleiten. Die Ex-Metzingerin hatte beim Siebenmeter Montenegros Torhüterin Armelle Attingre im Gesicht getroffen. Polen gab in den verbleibenden zehn Minuten vor der Pause die Vorlage ab, konnte aber immerhin ein 14:14 in die Pause retten.
Im zweiten Spielabschnitt kassierte das Team von Arne Senstad zwar die ersten beiden Treffer, schlug dann aber mit einer Viererserie zurück. Insgesamt aber hatte Montenegro die deutlichen Reserven, sorgte selbst mit einem 4:0-Lauf für das 20:18 (42.) und setzte dann zum 26:22 (50.) weiter nach. Polen gab sich nicht geschlagen, konnte nach der dritten Zeitstrafe von Montenegros Toptorschützin Djurdjina Jaukovic (8 Tore) beim 27:24 (55.) noch einmal verkürzen.
Ungarn hatte das Tor zum Halbfinale weit aufgestoßen und konnte mit einem 37:29 (20:15) im Derby gegen Rumänien nun auch alle Zweifel beseitigen. Angeführt von einer überragenden Katrin Klujber (10/3 Tore) hatte Rumänien keine Chance, auch sechs Treffer von Lorena Ostase und 15 Paraden von Bianca Curment konnten die Niederlage nicht verhindern.
Rumänien sollte nur in der Anfangsphase vorlegen, nach rund einer Viertelstunde bekamen die Gastgeberinnen die Partie langsam unter Kontrolle, Viktoria Györi-Lukas erzielte einen ihrer fünf Tore zum 9:7. In der Schlussphase des ersten Durchgangs sollte sich Ungarn dann zum 20:15-Pausenstand lösen.
Rumänien hatte schon im Laufe des Turniers Comeback-Qualitäten gezeigt, doch diesmal ließ Ungarn keine Zweifel aufkommen, Györi-Lukacs stellte zum 25:17 (39.), Katrin Klujber sorgte mit dem 30:23 (50.) für klare Verhältnisse. Nach der Roten Karte für Rumäniens Corina Lupei in der Schlussminute konnten die Magyarinnen die Überzahl noch für einen Doppelschlag zum 37:29-Endstand nutzen.
Sowohl bei der letzten WM wie auch bei den Olympischen Spielen hatten es beide Teams ins Halbfinale geschafft, doch Schweden stand in diesem Duell mit dem Rücken zur Wand während Frankreich nur einen Punkt für das Ticket ins Halbfinale benötigte. Schweden hielt die Partie zunächst offen, dann aber setzte sich Frankreich bis zur Pause auf 19:13 ab.
Die Nordeuropäerinnen versuchten es nach dem Seitenwechsel mit der siebten Feldspielerin und konnten den Abstand halbieren, zwölf Minuten nach Wiederbeginn führte Frankreich nur noch mit 24:21. Frankreich, das zwischenzeitlich mit acht Toren geführt hatte, zeigte sich aber unbeeindruckt. Näher als auf drei Tore kam Schweden nicht mehr heran, eine Dreier-Serie zum 30:24 stellte hingegen die Weichen zum 31:27-Erfolg.
"Frankreich war heute zu stark", räumte Schwedens Trainer Tomas Axner nach der Begegnung ein. "Es war kein einfaches Spiel. Es ist nie einfach, gegen Schweden zu spielen", so Grace Zaadi, die mit Blick auf den Spielverlauf ausführte: "Wir hatten eine tolle erste Halbzeit. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr vorsichtig. Wir hatten Höhen und Tiefen, aber wir sind auch in der zweiten Halbzeit stabil geblieben. Das ist eine Charakterstärke, die wir gezeigt haben, und ich bin super stolz auf die Mannschaft."
Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans "noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen" sollen.
18 Gespanne hat die Europäische Handballföderation nominiert, im Laufe der vergangenen Wochen mussten drei Gespanne auf eine Teilnahme verzichten. Auch das deutsche Schiedsrichterpaar Tanja Kuttler und Maike Merz verpasst das Turnier. Somit ist der DHB ohne eigenes Duo bei der Endrunde.
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Christian Stein