12.05.2024, 19:14
Wer schnappt sich die Tickets in Europa?
Es herrscht größtenteils Klarheit über das Teilnehmerfeld für die Handball-WM 2025. Lediglich eine Wildcard kann der Weltverband IHF noch vergeben. Der Großteil der Tickets wurde dabei in Europa in den Play-offs vergeben. Schon in den Hinspielen gab es derweil einige Überraschungen, zahlreiche Favoriten zogen am Ende aber den Kopf aus der Schlinge.
Elf Duelle entschieden darüber, wer zur kommenden Handball-WM reist und wer nicht. Neben den drei Gastgebernationen Norwegen, Dänemark und Kroatien konnten sich bei der letzten Handball-EM auch die Halbfinalisten Frankreich, Schweden und Deutschland direkt qualifizieren. Die anderen achtzehn EM-Teilnehmer sowie vier weitere Qualifikanten fanden sich hingegen in den Play-offs.
Klangvoll ist vor allem das Duell zwischen Spanien und Serbien, im Heimspiel mühten sich die Iberer zu einem 32:28-Sieg. Um das Weiterkommen musste das Team von Jordi Ribera praktisch bis zum Schluss zittern, Serbien fehlte am Ende ein Tor. Der 25:22-Erfolg im Rückspiel reichte nicht aus, Milos Kos hatte kurz vor Schluss die Vier-Tore-Führung und den Ausgleich in der Addition auf der Hand, scheiterte aber.
Eine gute Ausgangsposition hatten sich die Färöer mit dem 34:27 gegen Nordmazedonien erarbeitet. Das Rückspiel um Sonntagabend beschloss die Runde - und wurde ebenfalls zu einem Krimi, der mit einem Tor Unterschied in der Addition endete. Nordmazedonien drehte das Duell mit einem 34:26.
Österreich bekam es mit Georgien zu tun und konnte sich mit einem 27:25-Auswärtssieg eine gute Ausgangsposition erarbeiten. Im Rückspiel ließ man keine Zweifel am Weiterkommen aufkommen, setzte sich souverän mit 37:31 (21:17) durch.
Lediglich ein Tor trennten Rumänien und Tschechien beim 31:30 im ersten Vergleich. Im Rückspiel setzten sich die Tschechen dann aber klar mit 29:20 durch und buchten so das Turnierticket. Griechenland kam zu einem überraschenden 31:27 gegen die Niederlande. Die Niederländer konterten in ihrem Heimspiel dann nach einer starken ersten Halbzeit und gewannen mit 31:25 (16:10).
Die Schweiz hat mit dem EM-Sechsten Slowenien eine der schwierigsten Aufgaben zugelost bekommen, im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Nationalcoach Andy Schmid gab es aber auch ohne den aktuell gesperrten Torhüter Nikola Portner einen 27:26-Auswärtssieg. Zur WM reisen die Eidgenossen aber nicht, vor heimischer Kulisse setzte es ein 33:34 - damit ging es ins Siebenmeterwerfen, das die Schweiz mit 1:4 verlor.
Den deutlichsten Sieg feierte Island mit einem 50:25 über Estland. Auch im Rückspiel konnte der Favorit seine Vormachtstellung untermauern, dem Team von Snorri Steinn Gudjonsson gelang ein 37:24-Auswärtserfolg.
Neben den Eidgenossen konnte auch die Slowakei mit einem 29:28-Sieg in Polen überraschen. Im Rückspiel aber nahmen die Polen erfolgreich Revanche, rückten mit einem 33:25-Auswärtserfolg die Kräfteverhältnisse zurecht.
Auch Italien mit Torhüter Domenico Ebner kam zu einem 32:26-Heimsieg über Montenegro. Auswärts sollte die Squadra Azzurra dem Druck stand halten, buchte mit einem 34:32 das WM-Ticket - zum ersten Mal seit 1997.
Deutliche Siege feierten Ungarn und Portugal. Ungarn erreichte in Litauen ein 33:26 und ließ auch beim 36:23-Heimerfolg im Rückspiel keine Zweifel aufkommen. Portugal gewann sein Heimspiel gegen Bosnien-Herzegowina mit 29:19 und konnte sich im zweiten Vergleich ein 26:26-Remis leisten.
Neben den sechs europäischen Teams haben sich mit den USA (Wildcard), Brasilien, Argentinien, Chile (alle Süd- und Zentralamerika), Katar, Japan, Bahrain, Kuwait (alle Asien), Ägypten, Algerien, Tunesien, Kap Verde und Guinea (alle Afrika) dreizehn weitere Nationen für die Titelkämpfe qualifiziert. Ein weiteres Ticket für Nordamerika und die Karibik wird aktuell bei der NorCa-Meisterschaft in Mexiko ausgespielt, damit wären dann 31 der 32-WM-Tickets am Sonntag vergeben.
Island
Italien
Niederlande
Nordmazedonien
Österreich
Polen
Portugal
Slowenien
Spanien
Tschechien
Ungarn
chs