10.05.2024, 08:16
Vorletzter der EM jubelt
Für die Niederlande geht es um die Teilnahme an der Handball-Weltmeisterschaft 2025. Eigentlich bekam Oranje es dort mit einer Pflichtaufgabe zu tun: eigentlich.
Die Niederlande sind eine der aufstrebendsten europäischen Handballnationen der letzten Jahre. Mit einem hohen Tempo und viel spielerischer Rafinesse stellte Oranje schon so einige Weltteams vor Probleme. Spätestens seit der Europameisterschaft 2022 stellt das deutsche Nachbarland ein Team, mit dem zu rechnen ist.
Kein Wunder also, dass man den Niederländern auch bei den Qualifikationsspielen zur Handball-WM 2025 in Kroatien, Dänemark und Norwegen die Favoritenrolle im Vergleich zu Gegner Griechenland zugesprochen hat. Die Griechen nahmen zuletzt 2005 an einer Handball-WM teil - ihre einzige Teilnahme -, bei der vergangenen EM in Deutschland kamen sie zu ihrem ersten Auftritt auf europäischer Bühne.
Dort hagelte es drei deutliche Niederlagen. Die Chancen auf die Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft sind nun dennoch so hoch wie nie. Im Hinspiel am Mittwochabend sorgten die Griechen vor 2000 Zuschauern im eigenen Land für ein Ausrufezeichen gegen die niederländische Mannschaft. Mit 31:27 (13:12) zwang der Mittelmeerstaat den Favoriten in die Knie.
Und das obwohl das Starensemble der Oranje gut in Form war: 25 der 27 Treffer gingen auf die Konten von Rutger ten Velde (10), Bobby Schagen, Luc Steins, Dani Baijens (je 4) und Niels Versteijnen (3). Auf der Gegenseite avancierte TVB Stuttgart-Neuzugang und Toptalent Achilleas Toskas mit sieben Toren zum besten Werfer, war am Ende der Matchwinner beim Überraschungserfolg.
Dabei ging die Partie anfänglich ihren erwarteten Gang. Die Gäste führten schnell mit zwei Treffern, nach etwa einer Viertelstunde baute Rutger ten Velde das Plus sogar zum 8:5 aus. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel war es dann wieder der Bald-Göppinger, der beim 12:9 die erneute Drei-Tore-Führung markierte. Dann brachen die Niederländer aber ein und fingen sich einen 0:4-Lauf bis zum 12:13-Pausenstand.
Davon sollte sich Oranje nicht mehr erholen. Nach zehn Minuten im zweiten Durchgang legten die Griechen mit 18:15 vor, die Niederländer sammelten sich zur Auszeit. Ein Aufbäumen gelang aber nicht mehr, stattdessen stellte der Mittelmeerstaat kurz darauf auf plus vier. Dieses Polster behaupteten die Gastgeber dann auch bis zur Schlusssirene und sicherten sich mit dem 31:27 die Pole Position für das Rückspiel am Sonntagnachmittag in Eindhoven. Dort geht es dann final um den WM-Einzug.
mao