10.05.2024, 12:45
Slowakei überrascht in Danzig
Polen muss um die Qualifikation zur kommenden Handball-WM bangen. Das Heimspiel in der Ergo-Arena zu Danzig verlor die Mannschaft von Marcin Lijewski mit 28:29. Am Sonntagnachmittag in Topolcany stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Für die Slowakei wäre es die erste WM-Teilnahme seit 14 Jahren.
"Auf unserer Seite hatten wir heute ein Festival der verpassten Chancen. Wir wussten, dass unsere Gegner nicht aus der Ferne werfen würden, sondern ihre Chancen auf den Außenpositionen suchen würden, aber wir haben es ihnen trotzdem erlaubt, das zu tun. Auf diese Weise haben wir viel zu viele Tore kassiert", ärgerte sich Polens Bartlomiej Bis. " In der zweiten Halbzeit haben wir defensiv besser gespielt. Im Angriff haben wir den slowakischen Torhüter zum Weltmeister gemacht. Wir haben uns Chancen erarbeitet, aber wir konnten sie nicht nutzen."
Auch starke Leistungen von Kamil Syprzak (11/3) und Jakub Szyszko (7/1) reichten die Hausherren nicht, um am Ende einen Sieg davon zu tragen. Die Slowakei hatte einen überragenden Juraj Briatka (11/4), auch Simon Machac (5) und Lubomir Duris (4) waren Toptorjäger. Einen entscheidenden Faktor hatten die Gäste aber zwischen den Pfosten, Igor Chupryna kam auf 10 Paraden (35,7 %), gemeinsam mit Gespannpartner Marian Zernovic stach man die polnischen Keeper aus.
"Zunächst einmal waren wir von der Effektivität enttäuscht. Wir haben wahrscheinlich 13 Eins-gegen-Eins-Schüsse verschwendet. Für ein Repräsentativspiel ist das ein sehr schlechtes Ergebnis. Die Abwehr war auch nicht die beste, wir haben viele unnötige Tore kassiert, weil wir einige taktische Annahmen nicht umgesetzt haben", ärgerte sich Polens Coach Marcin Lijewski.
"Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Am Anfang haben wir das Geschehen kontrolliert, aber dann kamen die Polen immer besser ins Spiel. Zum Ende der ersten Halbzeit haben wir das Spiel dann aber zu unseren Gunsten entschieden. Das Positive war, dass wir das Tempo hochhalten konnten. Auch die zweite Halbzeit haben wir gut gemeistert, so dass wir mit dem Ergebnis zufrieden sein können, aber nicht zu sehr, denn am Sonntag haben wir ein Rückspiel", bilanzierte Fernando Gurich, Chefcoach der Slowakei.
Die Slowakei erwischte den besseren Start, Polen lag früh mit 1:4 (5.) zurück und schien dann Mitte der ersten Halbzeit das Spiel unter Kontrolle mit einem 6:0-Lauf zum 10:7 (21.) zu bekommen. Die Schlussminuten des ersten Durchgangs gehörten dann aber wieder den Gästen, Briatka erzielte per Siebenmeter den 15:16-Halbzeitstand.
Im zweiten Spielabschnitt beantwortete die Slowakei den ersten Rückstand mit einer Viererserie zum 21:24 (43.). Fortan war Polen im Hintertreffen, auch wenn noch bis zum 26:26 (52.) noch zweimal der Ausgleichstreffer gelingen sollte.
"Wir wussten, wie stark die Polen sind. Wir haben versucht, von Anfang an in der Verteidigung und im Angriff ins Spiel zu kommen. Wir mussten ihre hohe Verteidigung in Bewegung bringen und in die Tiefe stoßen. Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Wir haben verantwortungsbewusst gespielt und auf unsere Chancen gewartet", erklärte Co-Trainer Pavol Polakovic. "Schade ist die Passage in der ersten Halbzeit, als wir in der Abwehr ein wenig nachlässig waren."
"Juraj Briatka hat das Spiel seines Lebens gespielt, schade, dass es gegen uns war. Unser Torhüter hatte eine sehr schwierige Aufgabe, denn die meisten Würfe der Gegner kamen aus kurzer Distanz. Aber das ist nur die erste Hälfte des Spiels. Unsere Idee für das Spiel war gut, aber man muss die richtigen Situationen finden", so Lijewski, der sein Team nun in der Außenseiterrolle sieht: "Die Slowaken haben eine große Chance auf das Weiterkommen, aber wir können viel besser spielen."
Polen: Skrzyniarz (8 Paraden), Witkowski (1 Parade); Syprzak 11/3, Szyszko 7/1, Moryto 3, Pietrasik 2, Papina 2, Przytula 1, Paterek 1, Sroczyk 1, Bis, Powarzynski, Adamski, M. Gebala, Pilitowski,, Dudkowski
Slowakei: Chupryna (10 Paraden), Zernovic (3 Paraden); Briatka 11, Machac 5, Duris 4, L. Urban 3, Misovych 2, Hlinka 1, Fenar 1, Prokop 1, Smetanka 1, Kucsera, Kravcak, Toth, Mital, Moravcik
Zuschauer: 7.000 (Erga Arena Danzig)
Schiedsrichter: Ivan Cacador / Eurico Nicolau (POR)
EHF-Delegierter: Fredrik Udd (FIN)
Siebenmeter: 4/5 ; 4/5
Strafminuten: 10/12
chs