18.02.2024, 19:00
Elbstädter patzen in Hannover
Der 22. Spieltag der Handball Bundesliga ist abgeschlossen. Der HC Erlangen konnte sich in seiner Heimhalle knapp gegen den HSV Hamburg durchsetzen und auch die MT Melsungen war ihren Gästen vom Bergischen HC überlegen. Am Samstag legten die Füchse Berlin dann im Meisterschaftsrennen vor, der SC Magdeburg patzte in Hannover.
Nach einer Erfolgsserie hat sich die HSG Wetzlar peu a peu aus der Abstiegszone gearbeitet, kämpft sogar derzeit um Rang 6, der möglicherweise für die Qualifikation zum Europapokal reichen könnte. Das Team von Frank Carstens hatte dabei zum Spieltagsauftakt Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten zu Gast, patzte mit einer schwachen Angriffsleistung jedoch und verlor 16:21. Nach oben orientieren konnte sich auch Frisch Auf Göppingen, sechs Zähler Polster hat man auf den aktuellen Siebzehnten ThSV Eisenach nach dem 35:31-Heimsieg.
Brisanz im Abstiegskampf bot auch das Freitagsspiel zwischen dem HC Erlangen und dem HSV Hamburg, vom Spitzenquintett musste die MT Melsungen gegen den Bergischen HC vorlegen. Dem HC Erlangen gelang ein knapper 30:28-Heimsieg gegen die Gäste aus dem Norden und somit die Absicherung des Tabellenplatzes. Das Team von Roberto Garcia Parrondo hatte währenddessen den Bergischen HC zu Gast. Das Glück des Heimvorteils ausnutzend, gelang es auch den Melsungern, mit einem 31:26-Sieg zwei Punkte in der Halle zu behalten.
Am Samstag hatten die Füchse Berlin dann den TBV Lemgo Lippe zu Gast. Mit einem Sieg schoben sich die Hauptstädter dabei auf den ersten Platz. Im Topspiel lieferten sich die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt etwa 40 Minuten lang ein umkämpftes Spiel, dann zogen die Fördestädter davon. Auch der THW Kiel wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Für die Überraschung des Spieltages sorgte dann die TSV Hannover-Burgdorf mit dem Sieg über Spitzenreiter Magdeburg. Erstmals im Kalenderjahr gibt es auch ein Montagsspiel, der VfL Gummersbach hat den SC DHfK Leipzig zu Gast.
Frisch Auf Göppingen hat gegen den ThSV Eisenach erfolgreich Revanche für die Niederlage in der Hinrunde der Handball Bundesliga genommen. Die Gastgeber hielten kämpferisch dagegen und den Aufsteiger bis zum 35:31-Endstand auf Distanz. Göppingen verbessert sich auf den achten Tabellenplatz - liegt aber weiterhin nur fünf Punkte vor den weiter auf dem vorletzten Rang liegenden Gästen.
Tim Kneule war in seinem 500. Spiel in der Handball Bundesliga der erste Treffer vorbehalten, in der Folgezeit lieferten sich beide Teams zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Göppingen sollte sich aber nach dem 8:8 (20.) lösen, nach zwei 4:0-Serien stand es 17:10 für die Württemberger, die dann im zweiten Spielabschnitt das Spiel über weite Strecken kontrollierten. Erst zum Ende gelang Eisenach noch Ergebniskosmetik.
Bundesliga-Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten hat ein Lebenszeichen gesetzt. Die Gallier von der Alb siegten bei der HSG Wetzlar mit 16:21 (10:12). Überragender Spieler der Gäste war Mohamed El-Tayar mit 22 Paraden und einer Fangquote von fast 60 % gehaltener Bälle. Für die Mittelhessen war es die zweite Niederlage in Folge.
Nach einem 1:6-Fehlstart kämpfte sich Wetzlar in Durchgang eins zum zwischenzeitlichen 10:10-Ausgleich. Doch Balingen schlug vor der Pause mit einem Doppelschlag zurück und legte dann nach dem Seitenwechsel zum 11:16 (39.) weg. Defensiv hatte Wetzlar durchaus Möglichkeiten die Partie wie schon in der Hinrunde zu drehen, doch immer wieder stand El-Tayar den Würfen der Hausherren im Weg.
Beide Teams mussten um den Klassenerhalt kämpfen. Nur ein Zähler trennte beide Mannschaften vor dem direkten Duell und nur der Sieger konnte sich ein wenig nach oben lösen - dies gelang dem HC Erlangen.
"Es wird sicherlich ein hart umkämpftes Spiel, aber wir sind bereit, alles zu geben, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen", so Erlangens Chefcoach Hartmut Mayerhoffer vor der Partie. Und wie vorhergesehen trat es auch ein: nach einer starken Anfangsphase der Heimmannschaft kam der HSV Hamburg zwar besser ins Spiel und rückte von hinten näher, verpasste dann jedoch den Ausgleich. Die Gastgeber schafften es - dank kurioser Roter Karte für Dani Baijens und der Leistung der eigenen Youngster - den Vorsprung zu halten und mit einem knappen 30:28 als hart erkämpfte Sieger von der Platte zu gehen.
Die MT Melsungen hatte den Bergischen HC zu Gast. "Wir haben am Freitag nur das eine Ziel, nämlich zu Hause weiter ungeschlagen zu bleiben. Und dafür werden wir brennen!", betonte Melsungens Rechtsaußen Timo Kastening vor dem Spiel.
Seine Einschätzung sollte der Wahrheit entsprechen. Trotz vorheriger Klatsche beim Meister und einem schleppenden Start in die Partie gegen den abstiegsgefährdeten Gegner, schaffte die MT Melsungen es, den Anschluss zu halten und in einer spannenden Schlussphase endgültig mit einem 31:26 den Pflichtsieg in der Heimhalle zu holen und schlussendlich das Glück des Gastgeberseins auszunutzen.
Die Füchse Berlin stehen an der Tabellenspitze der Handball Bundesliga. Vor heimischer Kulisse legten die Hauptstädter gegen den TBV Lemgo Lippe im Fernduell mit dem SC Magdeburg durch einen 30:26-Sieg vor. Die Ostwestfalen konnten in der Max-Schmeling-Halle dabei zwar an die starke Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen anknüpfen, erlebten aber besonders zwischen den Pfosten einen deutlichen Leistungsabfall. Berlin zeigte nicht nur dadurch seine Souveränität und behauptete den eigenen Vorteil durchweg.
Die Rhein-Neckar Löwen sind wettbewerbsübergreifend auch im siebten Spiel ohne Sieg geblieben. Am Sonntagnachmittag unterlagen die Mannheimer trotz 14 Paraden von David Späth deutlich mit 26:35 gegen die SG Flensburg-Handewitt. Etwa 40 Minuten hielten die Hausherren den Rückstand in Maßen, dann zogen die Fördestädter Tor um Tor davon. Am Ende stand eine deutliche Niederlage für die Löwen zu Buche.
Die TSV Hannover-Burgdorf hat für die große Überraschung am 22. Spieltag der Handball Bundesliga gesorgt. Vor heimischer Kulisse rangen die Recken den haushohen Magdeburger Favoriten nieder und beendeten sie Ungeschlagen-Serie der Sieben von Bennet Wiegert. Zu Beginn der letzten zehn Minuten lagen die Elbstädter sogar noch mit zwei Treffern in Front, Hannover erkämpfte sich aber mit viel Kampfgeist den Siegtreffer per sehenswertem Kempa. Die Tabellenführung liegt dadurch nun bei den Füchsen Berlin.
Der THW Kiel ist seiner Favoritenrolle gegen den TVB Stuttgart gerecht geworden und hat einen glanzlosen, aber souveränen Sieg eingefahren. Gerade im ersten Durchgang hatten die Zebras Probleme in der Deckung und lieferten sich ein torreiches Auf und Ab mit den Schwaben. Nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber dann mit viel Zug davon und erwarfen sich einen sieben-Tore-Vorsprung. Dieser Vorteil hielt dann trotz einer kleinen Aufholjagd der Stuttgarter bis zum 39:36-Endstand.
Der SC DHfK Leipzig hat in seinem
ersten Bundesliga-Spiel im Jahr 2024 eine unglückliche Niederlage kassiert. Das Team von Trainer Runar Sigtryggsson unterlag am
Montagabend vor 4.132 Zuschauern beim VfL Gummersbach mit 29:30 (15:15).
Die Gäste erspielten sich eine 5:2-Führung (6.), aber als auch die Gummersbacher ihren Rhythmus im Angriff fanden, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Leipziger führten zunächst, doch nach Wiederanpfiff setzte sich Gummersbach ab (27:22, 50.). Die Gäste kamen nach einem 7:2-Lauf kurz vor Schluss zum Ausgleich, doch Nationalspieler Julian Köster gelang im letzten Angriff der goldene Treffer für Gummersbach.
Unter der Woche wird nur wenig gespielt, Stuttgart empfängt Melsungen am Donnerstag, das Wochenende läuten dann Lemgo und Gummersbach am Freitag ein.
Der Samstag hält drei Partien bereit, zeitgleich duellieren sich Erlangen und Wetzlar sowie der Bergische HC und Hannover-Burgdorf. Im Anschluss liefern sich Balingen-Weilstetten und die Rhein-Neckar Löwen ein schwäbisch-badisches Derby.
Der Sonntag wird dann vom Topspiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin eröffnet. der HSV Hamburg hat Frisch Auf Göppingen zu Gast und der ThSV Eisenach muss zum THW Kiel. Das Ostderby zwischen dem SC Magdeburg und dem SC DHfK Leipzig wurde auf Ende Mai gelegt.
Frisch Auf Göppingen: Ravensbergen (2 Paraden), Sego (3 Paraden); Schiller 10/4, D. Schmidt 7, Kozina 5, Heymann 4, Kneule 4, Sarac 3, Persson 2, Flodman, Poteko, Ellebaek, Lastro, Newel, Hermann, Malus
ThSV Eisenach: Kornecki (6 Paraden), Spikic (1 Parade), Plaue; Ende 4, Reichmuth 4, M. Zehnder 4/2, Grgic 3, Lumbroso 3, Saul 3, Snajder 3, Walz 3, Kurch 2, Mengon 1, Meyer 1, Patrail, Donker
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Zuschauer: 4000
Strafminuten: 2 / 4
HSG Wetzlar: Klimpke (8 Paraden), Suljakovic; Rubin 4, Becher 3, Cavor 2, Novak 2/1, Meyer Ejlersen 1, E. Schmidt 1, Vranjes 1, Wagner 1, Zelenovic 1, Pedersen, Weimer, Fredriksen, Mellegard
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (22 Paraden), Ruminsky (1 Parade); Heinzelmann 4, Grahovac 3, Grüner 3, Prantner 3, Ingason 2, Jer. Müller 2, Saueressig 2, Vistorop 2, Leimeter, Huber, Hildenbrand, Schoch, Locher
Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel
Zuschauer: 3061
Strafminuten: 4 / 6
MT Melsungen: Simic (10), Morawski; Balenciaga Azcue 7/2, Kristopans 6, E. Jonsson 5, Kühn 4, Arnarsson 2, Kastening 2, D. Mandic 2, Aho 1, Drosten 1/1, Moraes Ferreira 1
Bergischer HC: Rudeck (5), Johannesson (1); Morante Maldonado 5, Ladefoged 4, Stutzke 4, Arnesson 3/2, Fraatz 3, Krecic 2, Nothdurft 2, Beyer 1/1, Kjeldgaard Andersen 1, M`Bengue 1
Schiedsrichter: Markus Kauth/Andre Kolb
Zuschauer: 4491
Strafminuten: 10 / 8
HC Erlangen: Ferlin (10 Paraden), Obling; Heiny 6, Jeppsson 5, Zechel 5, Steinert 4/4, Bissel 3, Gömmel 2, Seitz 2, Bauer 1, Büdel 1, Olsson 1
HSV Hamburg: Bitter (4 Paraden), Pinski; Mortensen 9/5, Ilic 6, Baijens 5, Tissier 4, Bergemann 1, Severec 1, Valullin 1, Weller 1
Schiedsrichter: Sebastian Grobe/Adrian Kinzel
Zuschauer: 5894
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / Baijens (53./3. Zeitstrafe)
Füchse Berlin: Milosavljev (7/1 Paraden), Kireev; Gidsel 10, Andersson 5, Lindberg 4/2, Tollbring 4, Lichtlein 3, Marsenic 3, Darj 1, Freihöfer, Beneke, Av Teigum, Kopljar, Jacobs, Drux
TBV Lemgo Lippe: Zecher (4 Paraden), Kastelic (1 Parade); Hutecek 5, Brosch 4, Laerke 4, Simak 4, S. Zehnder 3/1, Zerbe 3, N. Versteijnen 2, Suton 1, Theilinger, Battermann, Schagen, Carstensen, Petrovsky
Zuschauer: 7808
Schiedsrichter: Simon Reich / Hans-Peter Brodbeck
Strafminuten: 2 / 4
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth (14 Paraden), Birlehm (1 Parade); Kirkelökke 9, Knorr 4, Kohlbacher 4, Davidsson 3, More 3, Reichmann 3/2, Plucnar Jacobsen, Ahouansou, Holst Jensen, Forsell Schefvert, Gislason, Lindenchrone Andersen, Zacharias
SG Flensburg-Handewitt: Möller (15/1 Paraden), Buric; Einarsson 6, J. Hansen 5, E. M. Jakobsen 5/3, Larsen 5, L. K. Möller 5, Golla 4, Jörgensen 2, Zivkovic 2, Blagotinsek 1, Pytlick, Gottfridsson, Horgen, Pedersen
Zuschauer: 13.200 (SAP Arena Mannheim, ausverkauft)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah / Ramesh Thiyagarajah
Strafminuten: 6 / 4
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (11/1 Paraden), Quenstedt (3 Paraden); Steinhauser 10, Fischer 4, Kulesch 4, Büchner 3, Hanne 2, Uscins 2, Brozovic 1, Gerbl 1/1, Strmljan 1, Vujovic, Nyfjäll, Michalczik, Edvardsson, Feise
SC Magdeburg: Portner (13/1 Paraden), Hernandez; Hornke 8, O. I. Magnusson 7/3, Claar 4, Musche 4, Saugstrup Jensen 3, Bergendahl 1, Kristjansson, Pettersson, Smarason, Weber, Lagergren, Mertens, O`Sullivan, Damgaard
Zuschauer: 9900 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Strafminuten: 2 / 4
THW Kiel: Bellahcene (8 Paraden) 1, Mrkva (2 Paraden); Reinkind 6, Ekberg 5/2, Bilyk 4, Dahmke 4, Johansson 4, Pekeler 4, Wiencek 4, E. Ellefsen a Skipagotu 2, Bellahcene 1, Ehrig 1, M. Landin 1, Wallinius 1, Weinhold 1, Överby 1, Duvnjak,
TVB Stuttgart: Vujovic (6 Paraden), Tschentscher (1 Parade); Maric 8, D. Fernandez 5/1, Ivankovic 5, Lönn 4, Forstbauer 3, M. Häfner 3, K. Häfner 2, Pfattheicher 2, Zieker 2, Röthlisberger 1, Serrano Villalobos 1, Hanusz
Zuschauer: 10.071 (Wunderino Arena, Kiel)
Schiedsrichter: Marvin Cesnik / Jonas Konrad
Strafminuten: 4 / 4
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