24.02.2024, 20:50
Suljakovic rettet in der Schlussminute
Nach hart umkämpften sechzig Minuten in der Arena Nürnberger Versicherung konnte die HSG Wetzlar jubeln, der HC Erlangen hingegen musste sich hauchdünn mit 24:25 (12:15) geschlagen geben, obwohl viele Aspekte des Spiels wie das Torwartduell und die Abschlussquote durchaus für die Franken gesprochen hatten.
Abstiegskampf pur in der Arena Nürnberger Versicherung, gleich in den ersten vier Minuten kassierten beide Mannschaften ihre ersten Zeitstrafen. Wetzlar hatte sich durch einen Steal von Lenny Rubin direkt eine Zwei-Tore-Führung geholt, konnte die aber nur kurz behaupten. Trotz Unterzahl schaffte Erlangen die Wende, Simon Jeppsson stieß in eine Deckungslücke zum 4:3 (8.).
Wetzlar fing sich aber nach einer ersten Schwächephase, begann die Angriffe zu variieren. Weil Rubin auch mal an den Kreis durchbrach wie beim 5:5 ergaben sich auch wieder Chancen für Tore aus der Distanz - vier Tore von Rubin und drei von Domen Novak zum 5:8 (15.) beschworen die erste Auszeit der Hausherren, in der Hartmut Mayerhoffer vor allem den fehlenden Kontakt gegen den Wetzlarer Rückraum bemängelte.
Erlangen kämpfte sich direkt wieder in die Schlagdistanz, auch Frank Carstens justierte noch einmal in einer Auszeit nach. Erlangen hatte ein Plus im Tor mit Klemen Ferlin, das sich auch nach dem Wechsel im Tor von Klimpke zu Suljakovic nicht änderte.
Vorteil der Mittelhessen war hingegen auch der Rückzug nach den Paraden des Slowenen, so dass man mehrfach schnelle Konter der Hausherren verhindern konnte. Näher als beim 8:9 kamen die Franken aber nicht, in der Schlussphase geriet man wieder ins Hintertreffen - Cavor netzte mit der Pausensirene zum 12:15 ein.
Wetzlar, das defensiv auf den doppelt vorbelasteten Rasmus Meyer Ejlersen verzichten musste, konnte seine Führung zunächst behaupten. Die Mittelhessen liegen aber auch gute Chancen liegen, Novak scheiterte beim Siebenmeter und Rubin traf nur den Pfosten. Erlangen blieb so auf Tuchfühlung, Lutz Heiny schaffte den Anschluss zum 18:19.
Wie schon gegen Balingen ließ Wetzlar zu viele gute Möglichkeiten aus, konnte aber immer wieder rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge ziehen. Vor allem Anadin Suljakovic und Magnus Fredriksen waren in den entscheidenden Momenten immer wieder zur Stelle, der Däne erzielte mit einem Doppelpack das veruhigende 20:24 (50.).
Erlangen steckte nicht auf, konnte aber vermehrt die Chancen auf den Anschlusstreffer nicht nutzen. Frank Carstens ermahnte seine Mannschaft auf "die beste Chance" zu warten und "einfach cool" zu bleiben. Doch die Stimmung in der Arena Nürnberger Versicherung sollte sich noch einmal aufheizen, nachdem Bissel nach einer Ferlin-Parade in Unterzahl zum 24:25 konterte und wenig später auch Nikolai Link ins verwaiste Tor zum 26:26 (58.) netzte.
Wetzlar bewies Nervenstärke, auch mit dem siebten Feldspieler und erkämpfte sich die Führung durch Cavor. In seiner letzten Auszeit ging Carstens beim 26:27 aber dann wieder auf sechs Feldspieler zurück, wollte lieber den Punkt zum Remis absichern als noch einmal eine Niederlage zu kassieren.
Doch Domen Novak scheiterte an Landsmann Ferlin, auch Erlangen nahm eine letzte Auszeit. Erlangen sollte sich noch eine finale Wurfchance erarbeiten, doch Stephan Seitz scheiterte an Suljakovic. Die verbleibenden acht Sekunden überstanden die Gäste auch gegen eine offensive Abwehrformation der Franken.
HC Erlangen: Ferlin (12/1 Paraden), Obling; Bissel 6, Jeppsson 4, Olsson 4, Steinert 3/2, Bauer 2, Heiny 2, Svensson 2, Zechel 2, N. Link 1, Seitz, Bialowas, Büdel, Guardiola, Gömmel
HSG Wetzlar: Klimpke (1 Parade), Suljakovic (10 Paraden); Novak 8/5, Rubin 5, Cavor 4, Meyer Ejlersen 3, Becher 2, Fredriksen 2, Zelenovic 2, Vranjes 1, PEdersen, Schmid, Wagner, Mellegard, Fuchs
Schiedsrichter: Sascha Schmidt (Bochum)/Frederic Linker (Bochum)
Zuschauer: 5281
Strafminuten: 12 / 10
chs