19.02.2024, 20:32
Starkes Debüt von Arnor Snaer Oskarsson
Der VfL Gummersbach hat einen Handball-Krimi gegen den SC DHfK Leipzig für sich entschieden: Nationalspieler Julian Köster sorgte per Dreher für den 30:29 (15:15)-Endstand. Auch Neuzugang Arnor Snaer Oskarsson überzeugte. Leipzig steht nach einer Aufholjagd am Ende ohne Punkt da.
Nach einem schleppenden Start brachte Lukas Binder seinen SC DHfK Leipzig mit einem Doppelschlag in Front (2:1, 5.). Der starke Domenico Ebner nahm den Gastgebern in den folgenden Minuten mehrere Bälle ab, was die Leipziger über ihr Tempospiel ausnutzten: Staffan Peter stellte auf 5:2 (6.).
Beim VfL Gummersbach stand Neuzugang Arnor Snaer Oskarsson (von den Rhein-Neckar Löwen) erstmals im Kader. Er konnte sich bereits in dieser frühen Phase erstmals in die Torschützenliste eintragen. Er legte wenig später erst den Anschlusstreffer zum 9:8 (13.) nach und glich anschließend zum 11:11 (19.).
Das Ergebnis passt zum Spielverlauf, denn beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und lieferten sich einen temporeichen Schlagabtausch. Eine wichtige Rolle spielte Oskarsson, der sich hervorragend präsentierte und seine neue Mannschaft mit dem Treffer zum 14:13 (23.) in Front brachte.
Passend zum bisherigen Spielverlauf konterte Leipzig diesen Rückstand jedoch schnell und übernahm mit dem 14:15 (26.) selbst wieder die Führung. Mit drei Paraden in wenigen Minuten sorgte der eingewechselte Tibor Ivanisevic dafür, dass der Rückstand nicht anwuchs. Nach dem Ausgleich von Miro Schluroff ging es mit einem Unentschieden in die Kabine.
Der erste Treffer nach Wiederanpfiff gelang Matej Klima, doch Gummersbach legte umgehend nach - auch, wenn Milos Vujovic den Siebenmeter zunächst gegen den Pfosten setzte und erst per Nachwurf erfolgreich war. Ähnlich wie im ersten Durchgang agierten beide Seiten wiedernmit hohem Tempo.
So waren in nicht einmal dreieinhalb Minuten schon wieder fünf Tore gefallen. Die drei Leipziger Treffer gingen auf das Konto von Klima, der zum 18:17 (34.) traf. Gummersbach hielt jedoch gegen und hatte kurz darauf die Chance zur Führung, doch Ebner parierte spektakulär. Auch Gegenüber Ivanisevic war jedoch da; er kam im ersten Durchgang zwischenzeitlich auf eine Quote von über 40 Prozent und übertraf damit Ebner, der absolut allerdings mehr Paraden aufwies.
Dennoch hatte es Gummersbach auch seinem Schlussmann zu verdanken, dass man die Führung eroberte: Tom Kiesler netzte zum 21:20 (39.) ein und Runar Sigtryggsson nahm die Auszeit. Nach 43 Minuten kochten die Emotionen kurz hoch: Julian Köster blieb nach einem Durchbruch liegen und musste behandelt werden. Die Schiedsrichter griffen auf den Videobeweis zurück und stellten Viggo Kristjansson hinaus. Vujovic verwandelte den anschließenden Siebenmeter zum 24:21 (44.).
Der erste Drei-Tore-Vorsprung der Gastgeber setzte die Leipziger unter Druck. Hinzu kam das fehlende Quäntchen Glück: Ein schöner Wurf von Franz Semper prallte vom Pfosten ab und fiel den Gummersbachern direkt in die Hände. Die Gäste warteten inzwischen seit über fünf Minuten auf einen Torerfolg.
Das 25:22 (48.) durch Kristjansson war ein Lebenszeichen der Leipziger, die in Abwesenheit von Moritz Preuß inzwischen mit Simon Ernst am Kreis agierten. Zwar gelang es den Gästen, das zwischenzeitliche 27:22 (50.) wieder einzufangen, doch die eigene Fehlerquote verhinderte lange, dass es spannender wurde. Andri Mar Runarsson scheiterte zunächst an Ivanisevic und setzte kurz darauf einen Wurf über das Tor.
Fünf Minuten vor dem Ende nahm Sigtryggsson seine letzte Auszeit und Klima gelang auch das 27:25 (55.), doch Gummersbach stellte durch Mappes sofort wieder auf drei Treffer. Leipzig legte jedoch wieder nach und so wurde es ein Nervenspiel: Nach einer Siebenmeter-Parade des extra eingewechselten Kristian Saeveras gelang Binder der Anschluss (29:28, 58.).
Gummersbach hatte die Chance, wieder auf zwei Tore zu erhöhen, doch ein Stürmerfoul kostete den Ballbesitz. Leipzig spielte geduldig und Klima hämmerte den Ball zum 29:29 (59.) in die Maschen. Gudjon Valur Sigurdsson nahm seine letzte Auszeit, seiner Mannschaft blieben noch 25 Sekunden.
Leipzig ging in die 5:1-Formation, um den VfL unter Druck zu setzen, doch Köster konnte den Platz nutzen und traf per Dreher zum 30:29. Leipzig trieb den Ball verzweifelt nach vorne, doch der letzte Wurfversuch blieb im Block hängen, sodass Gummersbach nach einer spannenden Schlussphase beide Punkte für sich verbuchen konnte.
VfL Gummersbach: J. Köster 7, Oskarsson 6, Mappes 5, Milos Vujovic 4/2, Horzen 2, Kiesler 2, Blohme 1, Pregler 1, Schluroff 1, Vidarsson 1
SC DHfK Leipzig: Klima 8, V. Kristjansson 7/3, Binder 5, Semper 4, Peter 2, Mamic 1, Runarsson 1, Witzke 1
Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Philipp Dinges
Zuschauer: 4.132
Strafminuten: 4 / 10
red