26.05.2024, 17:49
Omar Ingi Magnusson mit 16 Toren
Der SC Magdeburg hat das Ostderby gegen den SC DHfK Leipzig knapp für sich entscheiden können und ist demnach nur noch theoretisch vom ersten Platz zu verdrängen. Dabei taten sich die Elbstädter gegen die Sachsen lange schwer.
Die Rechnung war eine einfache: sollte der SC Magdeburg das Ostderby gegen den SC DHfK Leipzig für sich entscheiden, wäre den Elbstädtern der Meistertitel nur noch theoretisch zu nehmen. Die Sachsen hatten aber bereits beim 27:27 im Hinspiel gezeigt, dass sie den SCM ärgern können.
Dementsprechend starteten die Gäste auch diesmal in die Partie. Magdeburg gelang in den ersten viereinhalb Minuten kein Treffer, aber auch Leipzig kam nicht zum Zug. Sergey Hernandez und Kristian Saeverås - der den verletzten Domenico Ebner vertrat - meldeten sich direkt mit einigen Paraden an. Erst nach vier Minuten netzte Luca Witzke zum 1:0.
Auch in den Folgeminuten legten die Gäste vor, verpassten es jedoch eine doppelte Überzahlsituation auszunutzen. Nicht einmal ein Wurf gelang den Leipzigern, die so das erste plus zwei verpassten. Nach dem Ballbesitzwechsel zog Bennet Wiegert beim Stand von 2:3 die erste Auszeit (9.).
Die Magdeburger wurden daraufhin konsequenter im Angriff, Leipzig hatte jedoch stets Antworten parat. Erst beim 7:6 drehten die Hausherren die Partie erstmals zu ihren Gunsten (15.). Runar Sigytryggsson reagierte mit einer Umstellung auf eine 5:1-Deckungsformation: ohne Erfolg. Der SCM führte mit 12:10, als der Isländer sein erstes Timeout nahm (23.).
Sergey Hernandez parierte jedoch, Janus Dadi Smarson sorgte für das 13:10. Nach einem technischen Fehler von Viggo Kristjansson - dessen Namensvetter Gisli stand beim SCM übrigens trotz Verletzung gegen Balingen im Kader - erhöhte dann Felix Claar auf 14:10 (25.). Dieser Vorteil hielt dann auch bis zum 17:13-Pausenstand.
Leipzig kam gut aus der Pause und verkürzte postwendend auf drei Treffer. Zudem meldete sich Torwart Kristian Saeverås mit mehreren starken Paraden - eine davon beim Siebenmeter, eine mit dem Kopf - bockstark im zweiten Durchgang an. So markierten die Gäste das Tor zum 18:16 (36.).
Bei den Elbstädtern war indes Gisli Kristjansson zurück auf der Platte. Dieser konnte aber auch noch keine entscheidenden Akzente setzen, stattdessen netzte Maciej Gebala zum 19:18-Anschlusstreffer (39.). Der Ausgleich gelang den Sachsen aber nicht, Magdeburg erkämpfte sich stattdessen die Chance, um wieder auf drei Treffer davonzuziehen.
Diese nutzte dann der inzwischen im Spiel angekommene Gisli Kristjansson zum 22:19 (45.). Danach humpelte der Isländer aber wieder zur Bank, machte aber dennoch weiter. In der Folge behaupteten die Hausherren ihren eigenen Vorteil. Beim Stand von 24:21 zog Sigtryggsson deshalb die zweite Auszeit (47.).
Leipzig hielt in der Folgezeit den Kontakt und verkürzte immer wieder auf zwei Treffer. Beim Stand von 27:25 nahm dann auch Bennet Wiegert sein zweites Timeout (54.). Per Kempa stellte Omar Ingi Magnusson daraufhin sehenswert auf plus drei.
Als dann auch noch Sergey Hernandez gegen Franz Semper zur Stelle war, war die Partie quasi entschieden. 6600 Handballbegeisterte in der Getec Arena erhoben sich daraufhin von ihren Sitzplätzen und bejubelten das 29:25 durch das 15. Tor des schlichtweg überragenden Omar Ingi Magnusson.
Runar Siygtryggsson zog drei Minuten vor der Schlusssirene dennoch sein letztes Register und nahm die Auszeit. Seine Mannschaft brauchte drei Tore für einen Punkt, das erste besorgte Matej Klima zum 29:27. Das 16. Tor Magnussons und die elfte Parade von Hernandez erstickten dann aber alle sächsischen Hoffnungen im Keim, der Endstand betrug 30:28.
Durch den Sieg ist den Magdeburgern die Meisterschaft nur noch theoretisch zu nehmen. Der SCM müsste beide verbleibende Spiele verlieren, die Füchse müssten beide gewinnen. Auch die um 84 Tore bessere Tordifferenz müssten die Elbstädter noch verspielen. Ein Szenario, das nicht denkbar ist, entsprechend wurde Coach Bennet Wiegert beim Interview mit dem übertragenden MDR schon von der Bierdusche seiner Spieler überschüttet.
SC Magdeburg: Hernandez (11 Paraden), Aggefors; O. I. Magnusson 16/7, Claar 7, G. T. Kristjansson 3, Smarason 2, Mertens 1, Saugstrup Jensen 1, Musche, Pettersson, Hornke, Weber, Lagergren, O´Sullivan, Damgaard, Bergendahl
SC DHfK Leipzig: Saeverås (8/1 Paraden), Guretzky; Klima 6, Semper 5, Preuss 4, Witzke 4, Binder 2, Mamic 2, Runarsson 2, M. Gebala 1, V. Kristjansson 1/1, Peter 1, Ernst, Krzikalla, Sunnefeldt
Zuschauer: 6600 (Getec Arena, Magdeburg)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 4 / 10
Maximilian Otte