25.02.2024, 15:52
Punkteteilung im Topspiel
Das Topspiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Füchsen Berlin endet unentschieden. Nach einem Buzzer-Beater von Lasse Andersson stand am Ende ein 31:31 (17:17) auf der Anzeigetafel.
Aus Flensburg berichten Julia Nikoleit und Merle Klingenberg
Simon Pytlick eröffnete das Topspiel mit dem ersten Treffer, doch es sollte vorerst die einzige Führung für den Gastgeber sein. Mathias Gidsel sorgte für den Ausgleich und nach einer Parade von Dejan Milosavljev traf Hans Lindberg bei seinem voraussichtlich letzten Gastspiel in der Campushalle zum 2:1 (4.) für die Füchse. Vor dem Anpfiff war der Rechtsaußen von der SG geehrt worden und auch die Zuschauer hatten sich für den Rekordtorschützen erhoben.
Dass der Rückstand aus Sicht des Gastgebers in dieser Anfangsphase nicht entscheidend anwuchs, war Kevin Möller zu verdanken; der Däne nahm unter anderem zwei Gegenstöße von Gidsel weg. Das Manko war jedoch das eigene Offensivspiel: In der ersten Viertelstunde gelangen gerade einmal fünf eigene Treffer. Nach einem Dreher von Emil Jakobsen gegen den Pfosten stellte Lindberg auf 8:5 (14.). Es war der erste Drei-Tore-Vorsprung.
Die Berliner behaupteten in den folgenden Minuten ihren Vorsprung (13:9, 21.) - auch, weil Flensburg es sich gerade offensiv mitunter selbst schwer machte. So brachte Lukas Jörgensen seine Mannschaft nach einer Zeitstrafe gegen Marko Kopljar zwar wieder heran (13:11, 22.), doch im folgenden Angriff spielten die Gastgeber dem Berliner Torschützen Mijajlo Marsenic den Mittelanwurf im Zurücklaufen direkt in die Hände.
Über die starke Defensive und die Einwechslung von Benjamin Buric, der Lindberg bereits einen Siebenmeter abgenommen hatte (16.), kämpfte sich die SG jedoch Tor um Tor wieder heran. Simon Pytlick gelang zwei Minuten vor der Pause der erste Ausgleich seit der Anfangsphase: Sein Treffer zum 16:16 (28.) krönte einen 7:3-Lauf der Gastgeber. Nach einem weiteren Torerfolg pro Seite ging es mit einem Unentschieden in die Kabine.
Für die Füchse war das angesichts des Spielverlaufs eigentlich zu wenig, doch das Team von Jaron Siewert hatte sich das kleine Polster nehmen lassen. Die Flensburger Defensive arbeitete gerade in den letzten zehn Minuten vor der Pause stark und hatte die Gäste außer Gidsel weitestgehend gut im Griff; hinzu kamen einige Paraden von Buric. Vorne arbeitete sich die SG mit mehr Konsequenz und Konzentration ebenfalls bessere Chancen.
Nach Wiederanpfiff übernahm Flensburg sogar zum ersten Mal wieder die Führung (19:18, 33.), doch Gidsel sorgte erst umgehend wieder für den Ausgleich und brachte sein Team kurz darauf wieder in Führung (20:21, 37.). Der dänische Linkshänder war offensiv die Lebensversicherung seiner Mannschaft. Seine Mitspieler taten sich schwer - wie Lasse Andersson, der aus dem Gegenstoß völlig frei an Buric scheiterte. Es war der inzwischen sechste Fehlwurf des Rückraumspielers im gesamten Spiel.
Selbst der sonst so zuverlässige Lindberg vergab in dieser Phase einen Siebenmeter gegen den eingewechselten Möller, was Flensburg zum erneuten Ausgleich nutzte (22:22, 42.). Die Berliner konterten jedoch: Nils Lichtlein holte eine Zeitstrafe gegen Gottfridsson heraus, Jerry Tollbring verwandelte den anschließenden Strafwurf und nach einem unvorbereiteten Wurf von Mads Mensah netzte Gidsel zum 24:22 (44.) ins leere Tor ein.
Die Flensburger ließen sich jedoch trotz des erneuten Rückstandes nicht abschütteln und kamen durch Johan Hansen zweimal wieder zum Ausgleich: Der Rechtsaußen traf zunächst zum 26:26 (49.) und legte wenig später das 28:28 (53.) nach. Die Füchse, bei denen inzwischen Lasse Ludwig zwischen den Pfosten stand, taten sich offensiv inzwischen extrem schwer.
Fünf Minuten vor dem Ende brachte Jakobsen die Flensburger in Führung (29:28, 55.). Die Füchse liefen sich im Gegenzug immer wieder fest. SG-Kapitän Golla bekam eine Hand in einen Pass, doch Ludwig parierte den Gegenstoß. Statt der ersten Zwei-Tore-Führung für die Gastgeber gelang dem Tabellenführer der Ausgleich zum 29:29.
Es konnte nun jede Aktion vorentscheidend sein. Nach einer Zeitstrafe gegen Matthes Langhoff, dessen Gesichtstreffer gegen Pytlick die Schiedsrichter im Videobeweis überprüft hatten, agierten die Füchse in Unterzahl. Zwar konnte Milosavljev den folgenden Siebenmeter abwehren, doch Flensburg blieb im Ballbesitz und konnte durch einen Gewaltwurf von Lasse Möller erneut in Führung gehen.
Die Füchse hatten nun die Chance zum Ausgleich, doch 64 Sekunden vor dem Ende landete der Wurf von Andersson an der Latte. Nun hatte wiederum Flensburg die Entscheidung in der Hand. 39 Sekunden vor dem Ende nahm Nicolej Krickau die Auszeit. Seine Mannschaft nahm die Zeit von der Uhr, doch der letzte Wurf landete neben dem Tor. Die Füchse spielten die verbleibenden neun Sekunden punktgenau herunter und sicherten sich durch einen Buzzer-Beater von Andersson zumindest einen Zähler.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10/1 Paraden), Möller (4/1 Paraden); E. M. Jakobsen 8/5, Jörgensen 6, Pytlick 6, Golla 3, J. Hansen 3, Einarsson 2, L. K. Möller 2, Gottfridsson 1, Mensah, Horgen, Pedersen, Zivkovic, Blagotinsek
Füchse Berlin: Milosavljev (5 Paraden), Ludwig (5 Paraden); Gidsel 9, Lindberg 7/4, Andersson 5, Marsenic 4, Tollbring 3/3, Drux 2, Lichtlein 1, Darj, Freihöfer, Langhoff, Av Teigum, Kopljar, Jacobs
Zuschauer: 6300
Schiedsrichter: Tobias Tönnies / Robert Schulze
Strafminuten: 8 / 6
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