18.02.2024, 16:38
Nächste Pleite für die Löwen
In einer lange Zeit unsteten Begegnung mit Fehlern auf beiden Seiten hatten die Rhein-Neckar Löwen kurz nach der Pause die Chance zum Ausgleich - doch stattdessen gab es eine Zeitstrafe und den Momentum-Wechsel. Flensburg übernahm das Kommando und steuerte am Ende zu einem deutlichen 35:26-Erfolg, mit dem die Norddeutschen den dritten Platz festigen. Die Löwen rutschen durch die siebte Pflichtspielniederlage in Folge auf Platz 10.
Bei den nach der Krise der letzten Wochen um den fünften und sechsten Tabellenplatz der Handball Bundesliga kämpfenden Rhein-Neckar Löwen fehlte neben Uwe Gensheimer und Halil Jaganjac weiterhin auch Patrick Groetzki, dafür war der zuletzt in der European Handball League geschonte Juri Knorr wieder im Kader. Die SG Flensburg-Handewitt war für den Kampf um den Anschluss an das Spitzenduo aus Berlin und Magdeburg ohne Kay Smits aber mit dem nachverpflichteten Boris Zivkovic nach Mannheim angereist.
In der mit 13.200 Zuschauern ausverkauften SAP Arena entsponn sich ein unsteter Schlagabtausch, in dem die SG Flensburg-Handewitt nach einer ersten Parade von Kevin Möller und einem Treffer von Mads Mensah Larsen zunächst vorlegte. Die Löwen glichen bis zum 3:3 umgehend aus, dann aber konnten sich die Gäste über ein 5:3 und 7:4 etwas lösen. Die Löwen mussten derweil im Tor wechseln, Mikael Appelgren machte - scheinbar aufgrund einer Fußverletzung - Platz für David Späth.
Der Handball-Nationaltorhüter führte sich gleich mit einer Parade ein und hatte auch in der Folge seinen Anteil daran, dass der Abstand zwischen zwei und drei Toren pendelte. Ein anderer Grund waren die Fehler auf beiden Seiten, die ein Fortziehen der Flensburger ebenso wie eine Aufholjagd der Löwen verhinderten. Die Partie blieb unruhig, neben intensiven Zweikämpfen gab es immer wieder aber auch sehenswerte Aktionen.
Teitur Örn Einarsson erhöhte drei Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts beim 16:12 dann erstmals auf vier Tore - und mit diesem Abstand sollte es auch in die Kabinen gehen. Für die Rhein-Neckar Löwen traf zwar Juri Knorr, doch auf der Gegenseite antwortete Lasse Kjaer Möller. Da den Löwen ein weiterer technischer Fehler unterlief und Späth den letzten Fernwurf der Flensburger parierte, ging es so mit einem 17:13 in die Kabinen.
Ein Fehlwurf der Rhein-Neckar Löwen eröffnete Flensburg die Chance, den Vorsprung weiter auszubauen. Doch erst war David Späth zur Stelle und nach einem Ballverlust der Gastgeber verlor dann auch die SG den Ball. Juri Knorr erzielte dann den ersten Treffer des zweiten Abschnitts - zudem gab es eine Zeitstrafe gegen die Gäste. Die Löwen nutzten die Überzahl: Knorr bediente Kohlbacher, Kirkelökke setzte einen Wurf fulminant in den Winkel - der Anschluss war wieder hergestellt.
Nach einem Pfostentreffer von Flensburg bot sich den Hausherren sogar die Chance auf den Ausgleich: Jannik Kohlbacher kam unbedrängt zum Wurf, traf mit diesem aber Kevin Möller im Gesicht. Statt des Ausgleichs gab es zwei Minuten für den Kreisläufer der Löwen und das Momentum wechselte wieder zur SG, die sich mit einer Dreier-Serie zum 20:16 wieder etwas Luft verschaffte. Als David Späth mit einem parierten Gegenstoß den Fünf-Tore-Rückstand verhinderte, griff Löwen-Coach Sebastian Hinze zur Auszeit.
Hinze versuchte es mit Umstellungen, versuchte es mit personellen Wechseln. Ein Treffer von Jannik Kohlbacher und eine Parade von David Späth sorgten für etwas Hoffnung, doch auf der Gegenseite war auch Kevin Möller zur Stelle und so wuchs der Vorsprung der Gäste beim 22:17 wieder auf fünf Tore an. Die heimischen Fans hofften nach einem Doppelschlag von Niclas Kirkelökke und Jannik Kohlbacher noch einmal, doch wie in den letzten Spielen hatten die Löwen ab Mitte des zweiten Abschnitts nichts entgegenzusetzen.
Den nächsten Treffer von Emil Jakobsen konnte Niclas Kirkelökke zwar noch beantworten, doch den Ton gab nun die SG Flensburg-Handewitt an. Diese spielte nicht fehlerfrei, hatte sich aber stabilisiert und stand nun in der Deckung gut. Obwohl die Löwen weiter kämpften, die Gäste zogen über 25:20 und 28:22 auf 33:23 davon und feierten am Ende einen auch in der Höhe verdienten 35:26-Erfolg, der die SAP-Arena in der Endphase zum Schweigen brachte.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth (14 Paraden), Birlehm (1 Parade); Kirkelökke 9, Knorr 4, Kohlbacher 4, Davidsson 3, More 3, Reichmann 3/2, Plucnar Jacobsen, Ahouansou, Holst Jensen, Forsell Schefvert, Gislason, Lindenchrone Andersen, Zacharias
SG Flensburg-Handewitt: Möller (15/1 Paraden), Buric; Einarsson 6, J. Hansen 5, E. M. Jakobsen 5/3, Larsen 5, L. K. Möller 5, Golla 4, Jörgensen 2, Zivkovic 2, Blagotinsek 1, Pytlick, Gottfridsson, Horgen, Pedersen
Zuschauer: 13.200 (SAP Arena Mannheim, ausverkauft)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah / Ramesh Thiyagarajah
Strafminuten: 6 / 4
cie