25.02.2024, 18:18
HSV Hamburg punktet im Abstiegskampf
Es war ein Spiel auf des Messers Schneide, am Ende konnte der HSV Hamburg mit dem 33:31 (17:17) einen großen Sieg im Abstiegskampf feiern. Frisch Auf Göppingen steckte auch die frühe Rote Karte für Josip Sarac weg, kurios war die Rote Karte für Kresimir Kozina in der Schlussminute.
Vor dem Anwurf nur einen Punkt über dem Strich lag der Druck in der Partie vor allem beim HSV Hamburg, auch wenn Frisch Auf Göppingen längst noch nicht den Klassenerhalt in trockenen Tüchern hatte. Die Württemberger erwischten aber den besseren Start, legten durch Tim Kneule und Josip Sarac schnell die ersten beiden Treffer vor, während hinten Marin Sego einen Siebenmeter von Casper Mortensen wegnahm.
Hamburg hatte auch einen Johannes Bitter in starker Verfassung zwischen den Pfosten, fand aber erst nach rund drei Minuten seinen Rhythmus und holte sich über die Abwehr Sicherheit. Die Hanseaten kamen ins Tempospiel, auch Winterneuzugang hatte nach seiner Einwechselung für Zoran Ilic mit einem Treffer und einem Assist zum 6:5 (12.) großen Anteil an der ersten Führung der Hausherren.
Göppingen musste nach rund einer Viertelstunde auf Josip Sarac verzichten. Der Kroate hatte bei einer Abwehraktion Kontakt zum durchbrechenden Leif Tissier aufgenommen, der geriet mit seinem Wurfarm dann in den Arm von Tim Kneule - die Schiedsrichter verzichteten auf die Nutzung des Videobeweises und gaben Sarac die Schuld für das Foul.
Keine Mannschaft konnte sich absetzen - Frisch Auf Göppingen hatte zwar die höhere Fehlerquote, die Württemberger punkteten auch mit einem schnelleren Umschaltspiel, beim 11:11 (21.) war wieder Augenhöhe hergestellt.
Es blieb eine Nervenschlacht, Hambrug verpasste die erneute Zwei-Tore-Führung und im Gegenzug hatte Frisch Auf keine Mühe mit der nun offensiveren Abwehrformation der Hanseatinnen, legte beim 14:15 (27.) wieder vor. Am Ende wurden beim 17:17 die Seiten gewechselt, auch wenn vor allem der Kempatrreffer von Dani Baijens für Diskussionsstoff in der Pause sorgte.
Hamburg versuchte unter anderem mit Jens Vortmann im Tor den kleinen Malus im Tor wettzumachen, drei Paraden mehr hatte Marin Sego in Durchgang eins geholt. Schiller und Kozina eröffneten aber für die Gäste zum 17:19, während Sego seine zehnte Parade beisteuern konnte.
Hamburg hatte sein Problem auch in der Chancenverwertung, zumindest konnte Vortmann einen größeren Rückstand nun verhindern und auch den Ausgleich beim 23:23 (41.) ermöglichen. Es blieb eine Nervenschlacht, in der für Göppingen weiterhin Sego der Fels in der Brandung war. Hamburg hingegen wechselte im Tor wieder auf Bitter für die Schlussviertelstunde zurück.
Der Weltmeister von 2007 sollte sich gleich gegen Sebastian Heymann auszeichnen, der Göppinger bekam trotz großer Bedrängnis keinen Freiwurf und musste danach aufgrund einer Behandlung für drei Angriffe pausieren. Hamburg nutzte dies zur 27:26-Führung von Frederik Bo Andersen. Der dänische Rechtsaußen sollte wenig später die Zwei-Tore-Führung nachlegen, auch weil zuvor Kozina nur die Latte getroffen hatte.
Das Pfostenpech hatte wenig später dann aber auch Zoran Ilic, Marcel Schiller stellte mit seinem siebten Treffer zum 28:28 (51.) wieder alles auf Anfang. Casper Mortensen vergab einen Siebenmeter gegen Bart Ravensbergen, Niklas Weller verhinderte mit einem Offensivfoul den erneuten Führungstreffer der Hausherren. Auf der Gegenseite unterlief Erik Persson ein Schrittfehler. Alleine hier zeigt sich, wie hoch die nervliche Belastung für beide Teams war.
Die rund vierminütige Torflaute sollten Mortensen mit einem Konter und Heymann im Gegenzug beenden. Hamburg suchte nun immer wieder die Anspiele auf Weller am Kreis, wollte sich so Siebenmeterchancen erarbeiten, mit denen Mortensen seine Farben in der Vorlage hielt. Bei Göppingen lief viel über Sebastian Heymann, doch darauf stellte sich die HSV-Deckung nun immer besser ein.
Johannes Bitter nahm rund 90 Sekunden vor dem Ende einen wichtigen Wurf von Marcel Schiller weg, die neunte Parade für den HSV-Keeper und der erste Fehlwurf des Linksaußen. Im Gegenzug zog Baijens im Zweikampf mit Persson den Siebenmeter, den Mortensen gegen Ravensbergen zum 32:30 verwertete. Göppingen lief die Zeit davon, als Bitter nun auch gegen Ellebaek parierte, war die Partie entschieden.
Doch die Partie war nicht beendet. Nachdem Heymann noch einmal den Anschluss herstellte, unterband Kresimir Kozina den erneuten Hamburg Anwurf und sprintete in den Pass von Bitter auf Tissier, um so zumindest vier Sekunden vor dem Ende die Uhr anzuhalten. Die Rote Karte nahm der Routinier in Kauf. Mortensen zeigte aber keine Nerven, verwandelte zum 33:31-Endstand.
HSV Hamburg: Bitter (10 Paraden), Vortmann (3 Paraden); Mortensen 13/9, Baijens 6, F. B. Andersen 5, Weller 4, Ilic 2, Tissier 2, Risom 1, Corak, HArtwig, Severec, Bergemann, Valiullin
Frisch Auf Göppingen: Sego (13/1 Paraden), Ravensbergen (1/1 Paraden); Kozina 7, Schiller 7/2, Heymann 5, Persson 4, Kneule 3, Sarac 2, Lastro 1, Malus 1, D. Schmidt 1, Flodman, Poteko, Ellebaek, Hermann
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski (Berlin)/Nils Blümel (Berlin)
Zuschauer: 3750
Siebenmeter: 9/11 ; 2/2
Strafminuten: 8 / 10
Disqualifikation: - / Sarac (16.), Kozina (60.)
chs