16.02.2024, 20:56
Kuriose dritte Zeitstrafe für Dani Baijens
Nach einer grandiosen Anfangsphase des HC Erlangen fand der zuletzt seit sieben Spielen in der Handball Bundesliga sieglose HSV Hamburg besser in die Begegnung. Zu einem Punkt reichte es für den HSV aber nicht, Erlangen behielt am Ende mit 30:28 die Oberhand.
Der HSV Hamburg erzielte beim HC Erlangen durch Zoran Ilic zwar den ersten Treffer der ersten Partie, doch es sollte für die Gäste ein Fehlstart werden. Der HC Erlangen stand in der Folge gut in der Deckung, dahinter verbuchte Klemen Ferlin die ersten Paraden und so folgten auf den Ausgleich von Tim Zechel und die Führung von Christopher Bissel vier weitere Treffer: Auf der Anzeigetafel stand nach zehn Minuten ein 6:1 für die Hausherren.
In der Folge schlichen sich allerdings auch bei Erlangen einige Fehler in den Offensivaktionen ein. Für den HSV erzielte Dani Baijens den zweiten Treffer, die Antworten des HCE erfolgten aber umgehend. Beim 9:3 war der Abstand nach einer Viertelstunde auf sechs Tore angewachsen. Doch nach dem 10:5 von Lutz Heiny stieg die Fehlerzahl bei den Hausherren dann weiter an, Casper Mortensen nutzte die Durststrecke der Hausherren sowie eine Überzahl und verkürzte mit einem Hattrick auf 10:8.
Hartmut Mayerhoffer reagierte mit einer Auszeit, nach dieser erhöhten Simon Jeppsson und Christopher Bissel den Abstand mit einem Doppelschlag wieder auf vier Treffer und beim 14:9 lagen wieder fünf Tore zwischen den beiden Teams. Der HSV vergab zwar einen Siebenmeter, setzten dann aber eine weitere Dreier-Serie und verkürzten die Differenz wieder auf zwei Tore, bevor Tim Zechel Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts für den 15:12-Pausenstand sorgte.
Nach Wiederbeginn pendelte der Abstand bis zum 20:17 zunächst zwischen zwei und drei Toren, dabei feierte die Halle den ersten Liga-Treffer des 18-jährigen Rechtsaußen Tim Gömmel. Kurz darauf aber verkürzte der HSV durch einen Doppelschlag von Dani Baijens und Zoran Ilic wieder auf ein Tor.
Der Ausgleich sollte aber nicht gelingen, erst traf Lutz Heiny für den HCE und nach dem erneuten Anschlusstreffer durch Leif Tissier stand Klemen Ferlin im Weg. Erlangen griff zur Auszeit, in der Offensive fanden die Hausherren nur noch vereinzelt Lösungen gegen die nun kompakt agierende Deckung des HSV, der in der Offensive aber auch Chancen auf den Ausgleich ausließ.
Die Begegnung lebte von der Intensität und der Spannung, Erlangen legte wieder zwei Tore vor - doch die Gäste aus Hamburg ließen sich nicht abschütteln. Dani Baijens fand dabei nun mehrfach Lücken in der Hamburger Deckung, beim Stand von 23:22 wurde sein möglicher Ausgleich zwar von Ferlin vereitelt, doch beim 25:24 und 26:25 brachte der Niederländer sein Team wieder auf ein Tor heran.
Gesprächsstoff lieferte unterdessen eine Rote Karte: Dani Baijens hatte seine zweite Zeitstrafe erhalten, als er sich zu Beginn des zweiten Abschnitts bei einem Freiwurf des HC Erlangen zu früh in Richtung Ball bewegt hatte. Sechs Minuten vor dem Ende eilte der Niederländer dann für einen Wechsel zwischen Angriff und Abwehr in Richtung Bank - alles regelkonform.
Doch dann rollte eine Trinkflasche von der HSV-Bank auf das Spielfeld. Mit erhobenem Armen eilte Baijens dieser hinterher um die Verletzungsgefahr für die anderen Akteure zu eliminieren. Doch da das Spiel lief, blieb den Schiedsrichtern kein Ermessensspielraum: Es gab für einen Wechselfehler eine Zeitstrafe und da es die dritte war, somit Rot.
Mit Dani Baijens fehlte dem HSV in der Folge ein wichtiger Faktor in der Offensive - und Erlangen agierte in Überzahl. Diese nutzte Nico Büdel zwar zum 27:25, doch der Anschlusstreffer von Leif Tissier folgte und nach einem Fehlwurf des HCE bot sich den Gästen die erneute Chance auf den Ausgleich. Ein Block von Tim Zechel verhinderte diesen aber.
Auf der Gegenseite wurden auch Versuche von Simon Jeppson geblockt, doch der junge Tim Gömmel war dann zur Stelle und vollendete nach einem Kempa-Anspiel von Christopher Bissel zum 28:26. Die Arena stand, Hamburg reagierte mit einer Auszeit auf die eine Zeitstrafe gegen Erlangen und der Anschlusstreffer durch Niklas Weller folgten.
Mit einem 28:27 ging es somit in die letzte Minute der Partie. Der HSV versuchte es in Überzahl mit einer offensiven Verteidigung, den dadurch entstehenden Platz nutzte allerdings Stephan Seitz. Der Junioren-Weltmeister brach mit Selbstvertrauen durch und setzte das vorentscheidende 29:27. Der HSV konnte zwar einen schnellen Treffer durch Tomislav Severec erwidern, doch die Zeit lief für Erlangen, das mit der Sirene dann auf 30:28 stellte.
HC Erlangen: Heiny 6, Jeppsson 5, Zechel 5, Steinert 4/4, Bissel 3, Gömmel 2, Seitz 2, Bauer 1, Büdel 1, Olsson 1
HSV Hamburg: Mortensen 9/5, Ilic 6, Baijens 5, Tissier 4, Bergemann 1, Severec 1, Valiullin 1, Weller 1
Zuschauer: 5894
Schiedsrichter: Adrian Kinzel / Sebastian Grobe
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / Baijens (53./3. Zeitstrafe)
dpa, red