18.02.2024, 18:12
Kulesh und die Deckung entscheiden einen Thriller
Lange schien der SC Magdeburg im Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf auf Kurs zu einem weiteren Sieg, doch die Endphase entwickelte sich zu einem Thriller. Die Recken kämpften sich zurück, arbeiteten glänzend in der Deckung und hatten in Simon Gade einen starken Rückhalt. Matchwinner in der Offensive wurde Uladzislau Kulesh. Für Hannover wichtige Punkte im Kampf um den internationalen Wettbewerb, der SCM liegt nun zwei Punkte hinter Spitzenreiter Füchse Berlin.
Justus Fischer erzielte in einer ereignisreichen Anfangsphase des Duells zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und dem SC Magdeburg den ersten Treffer, die Antwort von Omar Ingi Magnusson folgte aber umgehend. Doch die Recken hielten das Tempo hoch: Marius Steinhauser sorgte für die nächsten Führungstreffer - sowohl das 2:1, 3:2, 4:3 wie auch das 5:4 gingen auf sein Konto - und Vincent Büchner ließ die Halle nach einem spektakulär verwandelten Gegenstoß über das 6:4 jubeln.
Sechs Minuten waren bis zu diesem Zeitpunkt erst gespielt, der SC Magdeburg zeigte sich daher nur wenig beeindruckt: Ein Doppelschlag von Matthias Musche und Magnus Saugstrup sorgte für den Ausgleich und nach einem Siebenmeter sowie einem Feldtreffer von Tim Hornke konnte der favorisierte Gast beim 8:7 erstmals die Führung übernehmen - auch weil die Recken einen ersten Strafwurf vergeben hatten. Der SCM schien die Partie in den Griff zu bekommen, setzte sich beim 12:9 erstmals auf drei Tore ab.
Nach gut einer Viertelstunde griff Christian Prokop zur Auszeit, in der Folge sank das Tempo auf beiden Seiten - auch weil die Deckungsreihen nun besser in die Zweikämpfe kamen. Bei Magdeburg setzte zudem Nikola Portner immer wieder Akzente, parierte unter anderem einen Siebenmeter. Aus der gleichen Distanz erhöhte auf der Gegenseite Omar Ingi Magnusson auf 14:10, das Team von Bennet Wiegert schien die Begegnung in den Griff zu bekommen.
Hannover kämpfte allerdings um den Anschluss. Eine Parade von Dario Quenstedt sowie Treffer von Vincent Büchner und Martin Hanne halbierten den Abstand. Der SCM hatte aber die passenden Antworten parat, setzte sich beim 17:13 wieder auf vier Tore ab und nahm diese Führung nach dem 18:14 von Matthias Musche auch mit in die Kabinen.
Tim Hornke setzte den ersten Treffer des zweiten Abschnitts für den SCM, der zunächst weiter vorlegte - auch wenn auf der Gegenseite Marian Michalczik mit einem Pass Justus Fischer am Kreis fand. Eine Parade von Dario Quenstedt blieb dann aber ungenutzt und in der nächsten Aktion konnte Tim Hornke im Nachwurf verwandeln. Vier Minuten nach Wiederbeginn führten die Magdeburger beim 21:15 dadurch erstmals mit sechs Toren.
Doch nach dem 22:16 kam ein Bruch in das Spiel des Meisters. Verbunden war dieser mit der Einwechslung von Simon Gade, der im Recken-Tor nun gleich mehrfach zur Stelle war. Zudem gelang es der Deckung der TSV Hannover-Burgdorf nun immer wieder die Angriffe der Gäste auszubremsen, in über zehn Minuten gelangen dem SCM lediglich zwei Treffer. Der Abstand schmolz, Justus Fischer verpasste beim Stand von 22:24 allerdings im Gegenstoß den möglichen Anschluss.
Simon Gade hielt sein Team aber im Spiel - unter anderem mit einem parierten Siebenmeter. Kurz darauf konnte Marius Steinhauser den Anschlusstreffer markieren und mit einem Doppelschlag sorgte der Außen dann sieben Minuten vor dem Ende mit dem 26:26 für den Ausgleich. Magdeburg war unter Druck, scheiterte weiter an Gade - doch die Recken verpassten mehrfach die Chance auf die Führung. Mit dem siebten Feldspieler gerieten die Niedersachsen dann unter Zeitdruck, Christian Prokop nahm seine letzte Auszeit.
Die Begegnung hatte sich längst zu einem Thriller entwickelt, bei dem beiden Teams gut fünf Minuten kein Tor gelungen war. Dieses gelang den Hannoveranern auch nach der Unterbrechung nicht: Erst der Block und dann Portner verhinderten zwei Minuten vor dem Ende den Rückstand für die Magdeburger, die dann aber den Ball ins Seitenaus warfen. Die letzte Minute brach an und Uladzislau Kulesh sollte dann mit einem Freiwurf über den Schirm den umjubelten Führungstreffer erzielen.
Magdeburg lief sich einmal mehr fest, Bennet Wiegert griff dreißig Sekunden vor dem Ende zur Auszeit und Felix Claar setzte danach den Ausgleich. Doch der TSV Hannover-Burgdorf blieben noch gut zehn Sekunden und diese nutzten die Recken: Mit einem Kempa sorgte Uladzislau Kulesh für das 28:27 und verwandelte die ZAG Arena in Hannover in ein Tollhaus. Die Serie des SC Magdeburg war beendet.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (11/1 Paraden), Quenstedt (3 Paraden); Steinhauser 10, Fischer 4, Kulesch 4, Büchner 3, Hanne 2, Uscins 2, Brozovic 1, Gerbl 1/1, Strmljan 1, Vujovic, Nyfjäll, Michalczik, Edvardsson, Feise
SC Magdeburg: Portner (13/1 Paraden), Hernandez; Hornke 8, O. I. Magnusson 7/3, Claar 4, Musche 4, Saugstrup Jensen 3, Bergendahl 1, Kristjansson, Pettersson, Smarason, Weber, Lagergren, Mertens, O`Sullivan, Damgaard
Zuschauer: 9900 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Strafminuten: 2 / 4
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