16.03.2024, 22:00
Deutschland, Ungarn und Slowenien verlieren Topspiele
Bei der Olympiaqualifikation im Handball der Männer wird der zweite Spieltag nicht innerhalb eines Tages absolviert. Am Freitag eröffnete das Turnier in Spanien den Kampf um das erste Ticket nach Paris, die Gastgeber fuhren dabei gegen Slowenien den zweiten Sieg ein, zuvor wahrte Brasilien mit einem Erfolg gegen Bahrain die Chance auf Olympia. Am Samstag buchte Kroatien mit einem Sieg gegen Gastgeber Deutschland in Hannover das Ticket, in Tatabanya jubelte Norwegen nach dem Sieg gegen Ungarn. Die Ungarn haben wie das DHB-Team nun ein Finale ums Weiterkommen am Sonntag.
Bahrain hatte nach der Auftaktniederlage gegen Spanien gleich vier Wechsel vorgenommen, das hat auch mit einer Entscheidung des Sportgerichtshofs CAS zu tun, der eine IHF-Entscheidung aufgrund einer Suspendierung von Spielern aufgehoben hat. Mit erfahrenen Akteuren wie Kapitän Husain Al Sayyad agierte Bahrain auf Augenhöhe mit Brasilien, das sich schwer tat und erst beim 22:21 fünf Minuten vor dem Ende erstmals in Führung gehen konnte.
Eine Umstellung auf eine 4:2-Deckung war am Ende der Schlüssel für die Südamerikaner, die nach dem Führungstreffer von Gustavo Rodrigues und einem Gegenstoß von Rudolph Hackbarth die Weichen zum Sieg gestellt hatten - Bahrain blieb nur noch Zeit für den Anschlusstreffer. Brasilien bleibt mit dem 25:24 im Rennen um Olympia - trifft am Sonntag allerdings auf Spanien. Bahrain hat lediglich noch eine theoretische Chance.
Slowenien hatte zum Auftakt einen ebenso knappen wie wichtigen Erfolg gegen Brasilien errungen, musste dabei aber gleich zwei Ausfälle im rechten Rückraum hinnehmen. Gegen Gastgeber Spanien legten die Gäste dennoch zunächst vor, das 1:4 beeindruckte den Favoriten aber nicht. Mit einer 9:1-Serie machten die Hausherren in Granollers aus einem 8:9 ein 17:10 und stellten damit die Weichen für einen ungefährdeten Erfolg.
Nach dem 20:13 zur Pause kam Slowenien auch dank eines grandiosen Gonzalo Perez de Vargas im spanischen Tor, der auf fast fünfzig Prozent abgewehrter Würfe kam, nicht mehr näher als auf sechs Treffer heran. Am Ende siegte Spanien beim 32:22 sogar zweistellig und kann Paris fast schon buchen - sollte das Team nicht mit zehn Toren gegen Brasilien verlieren. Slowenien könnte bei einem spanischen Sieg gegen die Südamerikaner das Olympia-Ticket mit einem Sieg gegen Bahrain am Sonntag ebenfalls buchen.
Deutschland hat in der Olympia-Qualifikation am zweiten Spieltag gegen Kroatien verloren. Nach dem 30:33 (10:16) steht das Team von Alfred Gislason am Sonntag gegen Österreich unter Siegzwang.
Mit einer schwachen Wurfauswahl hatte das DHB-Team die Anfangsphase komplett verhauen, nach dem frühen 1:5 und 5:11 rannte man in der Folgezeit einem Rückstand hinterher. Nach dem Seitenwechsel beim 10:16 zeigte man eine gute Leistung im zweiten Halbzeit, näher als zwei Tore wie beim 24:26 kam man aber nicht heran. Am Ende feierte Kroatien den zweiten Sieg. Wie schon am ersten Spieltag waren Renars Uscins und Ivan Martinovic die dominierenden Spieler ihrer Mannschaft.
Nach dem 29:35 gegen Kroatien standen Österreichs Handballer unter Zugzwang, doch die Pflichtaufgabe Algerien löste das Team mit Bravour. Nach einem 8:3 schmolz der Vorsprung beim 9:7 zwar noch einmal auf zwei Tore - doch zur Pause stand ein 20:13 auf der Anzeigetafel. Die Vorentscheidung war gefallen.
ÖHB-Coach Ales Pajovic konnte im zweiten Abschnitt die Last auf viele Schultern verteilen und so Kräfte für das morgige Endspiel um das zweite Olympia-Ticket der Gruppe gegen Deutschland sparen. Der Nachwuchs nutzte die sich bietende Chance, hielt das Tempo hoch und führte beim 41:25 sogar mit sechzehn Toren - bei dieser Differenz hätte dem ÖHB-Team auch ein Remis gegen Deutschland gereicht. Doch Algerien setzte den letzten Treffer und gab diesen kleinen Vorteil somit an den Gastgeber des Turniers.
Portugals Traum von der erneuten Teilnahme an den Olympischen Spielen hat einen Dämpfer erhalten durch die Niederlage gegen Norwegen. Das Spiel gegen Tunesien war eine Pflichtaufgabe - mit einem Sieg sollte ein Endspiel gegen Ungarn erarbeitet werden. Portugal trug seinen Teil dazu bei, hatte in der Anfangsphase aber Probleme.
Nach einem schnellen 4:0 kam der Favorit aus dem Tritt, Tunesien kam auf und konnte beim 5:5 nach zwölf Minuten den Ausgleich erzielen. Doch Portugal setzte sich schnell wieder ab, steuerte über ein 12:7 auf ein 18:12 zur Pause und setzte sich bereits sechs Minuten nach Wiederbeginn beim 23:13 dann erstmals auf zehn Tore ab. Die Sudeuropäer hielten danach Kurs, siegten am Ende mit 37:29.
Nach dem Auftaktsieg gegen Portugal hat Norwegen mit einem Erfolg gegen Gastgeber Ungarn bei der Qualifikation in Tatabanya seinen Platz für das Handball-Turnier bei Olympia 2024 gebucht. Ungarn steht am morgigen Sonntag vor einem Endspiel um das zweite Ticket gegen Portugal.
Norwegen legte dabei von der ersten Minute an vor, setzte sich schnell auf 9:4 ab und hielt die Führung in der Folge bis zum 15:10, bevor die Gastgeber mit einer Dreier-Serie aufkamen. Nach einem 16:13 zur Pause zog Norwegen über 19:13 auf 21:14 davon, doch Ungarn gab sich nicht auf. Nach dem 25:20 kamen die Gastgeber dank der Paraden von Laszlo Bartucz noch einmal auf zwei Tore heran - doch Norwegen antwortete mit einem Doppelschlag zum 28:24 und steuerte in der Folge zum 29:25-Erfolg sowie zum Olympia-Ticket.
Am Sonntag fallen die letzten Entscheidungen der Olympiaqualifikation. In Granollers startet Slowenien mit dem Duell gegen Bahrain, im Anschluss fordert Brasilien den Gastgeber Spanien. Deutschland eröffnet den Sonntag in Hannover mit dem Derby gegen Österreich, im Anschluss absolviert Kroatien sein Duell mit Algerien. In Tatabanya wird erst am Abend gespielt, Norwegen trifft auf Tunesien und Ungarn duelliert sich mit Portugal.
chs