12.03.2025, 13:00
Deutschland und Österreich mit Doppel-Derby
Die EM-Qualifikation spitzt sich zu, denn es stehen die nominellen Spitzenduelle auf dem Programm. Möglicherweise werden in dieser Woche schon die ersten Tickets vergeben, doch für die Teams geht es auch um mehr.
"Da wird die Vorentscheidung respektive vielleicht sogar die Entscheidung um Platz 1 fallen", macht DHB-Sportvorstand Ingo Meckes vor den Duellen gegen Österreich deutlich. "Es geht nicht nur um die Qualifikation, sondern es geht auch um den Topf bei der Europameisterschaft dann."
Die Setzliste für die Auslosung richtet sich nach den Gruppenplatzierungen. Deutschland würde seine Position unter den Topnationen aus dem Nationalmannschaftsranking nur wahren, wenn man zuvor die Hausaufgaben erledigt und nicht stolpert.
Das deutsche Team spielt in der Gruppe 7 gegen Österreich, parallel duelliert sich die Schweiz mit Außenseiter Türkei und kann sich somit in Stellung bringen. Das DHB-Team ist mit zwei Siegen gestartet, Österreich hingegen musste sich in der Schweiz schon mit einem Remis begnügen. Mit zwei Siegen hätte Deutschland den Gruppensieg praktisch sicher, da man am letzten Spieltag noch zuhause gegen die Türkei spielt.
Im Free-TV gibt es für das deutschen Team hingegen ein Blackout, nur im Livestream werden die Spitzenpartien übertragen. Beide Teams haben personelle Probleme, bei Deutschland fehlt unter anderen Kreisläufer Justus Fischer und auch für die Rückraumstars Juri Knorr und Renars Uscins sieht es nicht gut aus. Bundestrainer Alfred Gislason daher Rückraumspieler Miro Schluroff vom VfL Gummersbach nach. Wie schon bei der WM fällt Kapitän Mykola Bilyk weiterhin mit einer Oberschenkelverletzung bei Österreich aus. Die Schweiz reiste ohne Lenny Rubin in die Türkei.
Neben dem DHB-Team sind nur acht weitere Teams mit perfekter Punkteausbeute in die Qualifikation gestartet. Direkte Duelle gibt es zwischen Montenegro und Ungarn in der Gruppe 2 sowie in der Gruppe 5 zwischen Tschechien und Kroatien.
Slowenien reist ersatzgeschwächt nach Nordmazedonien, das schon in Litauen gepatzt hatte. Klangvoll ist auch das Duell zwischen Serbien und Spanien, auch wenn die Serben gleich bei Italien eine Niederlage kassiert hatten. Beim Überraschungsteam der letzten WM folgt die Premiere von Bob Hanning als Nationalcoach.
Recht ausgeglichen präsentierte sich die Gruppe 6 bislang, auch weil die Niederlande bei Schlusslicht Kosovo den ersten Punkt schon abgaben und sowohl die Färöer wie auch die Ukraine die ersten Siege holen konnten. Die Färinger fordern nun das Team von Oranje, die Ukraine muss aufgrund des Kriegs mit Russland am Wochenende in Litauen sein Heimspiel gegen Kosovo bestreiten.
In der Gruppe 8 heißt das Spitzenduell Polen gegen Portugal. Während die Hausherren den Neustart nach der Trennung von Marcin Lijewski als Chefcoach angehen, fehlt bei Portugal Linkshänder Kiko Costa. Nachdem sich der Rückraumspieler bei der WM schon die Ehrung als "Best Young Player" schnappen konnte, ist er nun auch als bester junger Welthandballer nominiert und kämpft da mit Renars Uscins und Dominik Kuzmanovic um den Titel.
Die Abstimmung führt der Weltverband noch bis zum 24. März durch, bei den Männern sind Andreas Wolff, Mathias Gidsel und Alex Dujshebaev. Das Abstimmungsergebnis der Fans geht lediglich zu einem Drittel ein. Ein weiteres Drittel steuern die Trainer bei, die ihre Nationalmannschaften bei den Olympischen Spielen trainiert hatten. Ein weiteres Drittel wird die IHF Komission für Training und Methodik beisteuern.
chs