vor 1 Tag
Handball im Fernsehen
Deutschlands Handballer sprühen vor dem Start in die EM-Qualifikation vor Tatendrang. "Wir wollen uns auf nichts ausruhen, was wir erreicht haben", sagte Shootingstar Renars Uscins bei einem Medientermin am Dienstag und kündigte für die beiden Länderspiele gegen die Schweiz am Donnerstag (18.30 Uhr/sportschau.de) in Mannheim und in der Türkei am Sonntag (15.10 Uhr/ARD) trotz des Fehlens einiger Stammkräfte Vollgas an.
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"Wir wollen die Euphorie, die es um die Nationalmannschaft gibt, jetzt bestätigen. Wir wollen schönen Handball zeigen und ein Handballfest feiern", sagte der 22 Jahre alte Rückraumspieler, der beim Gewinn der olympischen Silbermedaille in Paris als Top-Torjäger einer der Stützen des DHB-Teams war. "Mit den ganzen jungen Spielern und dem frischen Wind wollen wir die Schweiz hier zu Hause schlagen. Es wird aber mit Sicherheit keine leichte Aufgabe."
"Wir wollen uns auf nichts ausruhen, was wir erreicht haben", betont Uscins. Im Gegenteil. 86 Tage nach dem Silber-Coup von Frankreich wolle man am Donnerstag (18.30 Uhr/sportschau.de) in Mannheim "natürlich diese Olympia-Euphorie bestätigen und schönen Handball zeigen, um zusammen mit den Fans in voller Halle ein schönes Handballfest zu feiern". Drei Tage später in Ankara gegen Außenseiter Türkei (15.10 Uhr/ARD) peilt das DHB-Team dann schon den zweiten Schritt Richtung EM-Endrunde 2026 an.
Doch eins nach dem anderen, schon die Aufgabe gegen die Schweiz hat es in sich. Zumal insgesamt sechs Leistungsträger nicht zur Verfügung stehen.
"Es ist schade, dass Stammkräfte nicht dabei sind, aber dann müssen andere in die Bresche springen", gibt sich Gislason pragmatisch. Sein Team müsse sich "zusammenreißen", schließlich startet mit der Partie gegen die Eidgenossen und deren Nationalcoach Andy Schmid nicht bloß die EM-Qualifikation. Auch der Countdown auf die bevorstehende Weltmeisterschaft, bei der es in der Vorrunde im Januar im dänischen Herning erneut gegen die Schweiz geht, wird am Donnerstag eingeläutet.
Vollkommen klar ist dagegen die Tatsache, dass die Verantwortung in den anstehenden Spielen aufgrund der angespannten Personalsituation noch mehr bei Akteuren wie Uscins und Heymann liegt. Der 22-jährige Uscins ist wie schon bei den Sommerspielen als Torjäger gefragt, auf den 26 Jahre alten Rückraumlinken Heymann kommt wohl auch in der Defensive Schwerstarbeit zu. "Ich nehme mich selbst in die Pflicht, der Mannschaft zu helfen, da Julian Köster als absolute Stütze ausgefallen ist", sagt er.
Beim letzten Aufeinandertreffen mit der Schweiz hatte es ein denkwürdiges Spiel gegeben. Zum Auftakt der Heim-EM gewann Deutschland im Januar vor der Weltrekordkulisse von 53.586 Zuschauern im umgebauten Düsseldorfer Fußballstadion mit 27:14.
"Die Schweizer sind recht komplett und hatten im Gegensatz zu uns auch nicht die Belastung im Sommer gehabt und sie haben eine sehr, sehr gute Mannschaft. Auch wenn wir sie klar im Januar bei der EM klar geschlagen hatten, bedeutet das jetzt überhaupt gar nichts. Da hatten wir eine sehr gute Abwehr und einen sehr guten Andreas Wolff im Tor - alle diese Sachen, die wir da gut gemacht haben, müssen wir wiederholen. Nur teilweise nicht mit den gleichen Leuten", stellte Gislason am Dienstag klar.
"Natürlich ehrt uns das, wenn Alfred Gislason so gut über die Schweiz spricht. Aber ich bin Realist genug, um zu sehen, dass wir das letzte Spiel gegen Deutschland zum Start der EM in Düsseldorf mit 13 Toren verloren haben. Und auch wenn einige Spieler bei Deutschland fehlen, definiert sich der DHBKader nicht über drei, vier Ausfälle. Deutschland steht für überragende Torhüter, eine sehr stabile Defensive und aktuell für einen Renars Uscins in Weltklasseform - und da fehlt mit Ausnahme von Julian Köster und Juri Knorr niemand", betont der Schweizer Nationalcoach Andy Schmid.
Der Schmid setzt zum Start der EM-Qualifikation gegen Deutschland und Österreich auf einen 16-Mann-Kader, wo die Hälfte in der heimischen Liga spielt. Angeführt wird das Aufgebot von Captain Nikola Portner (SC Magdeburg). Dazu spielen das Stuttgart-Trio Samuel Röthlisberger, Lenny Rubin und Lukas Laube; der Magdeburger Manuel Zehnder, Lemgo-Flügel Samuel Zehnder sowie Gian Attenhofer vom ThSV Eisenach in der Bundesliga. Wegen einer Knieverletzung musste zudem kurzfristig der Ex-Magdeburger Kreisläufer Lucas Meister vom Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen absagen.
"Wir haben eine neue Konstellation mit mir als Trainer und nicht mehr auf dem Feld, wir stellen uns gerade neu auf auch im Trainerteam mit Fabian Böhm und wir sind mittendrin in einem Prozess. Wir wollen unseren eigenen Stil entwickeln, unser Spiel machen. Und ich traue meiner Mannschaft alles zu, wenn wir unsere Stärken auf die Platte bringen", so der fünfmalige MVP der Daikin HBL, dessen Löwen-Trikot in der Mannheimer SAP-Arena bei Ligaspielen unter dem Hallendach hängt.
Einen letzten Tusch wird es am Donnerstag unterdessen für Kai Häfner geben. Der Linkshänder, der seine DHB-Karriere nach dem verlorenen Olympia-Finale (26:39 gegen Dänemark) beendet hatte, wird im Rahmenprogramm des Schweiz-Spiels offiziell aus dem Nationalteam verabschiedet.
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Sportschau.de überträgt am Donnerstagabend das Handball-Länderspiel im Rahmen der Qualifikation zur Handball-Arena aus der SAP-Arena in Mannheim ab 18.20 Uhr, Florian Naß wird im Livestream kommentieren. Am zweiten Spieltag müssen die DHB-Männer in die Türkei reisen, ab 14.50 Uhr wird die ARD im Free-TV und im Livestream auf Sportschau.de übertragen. Moderator Alexander Bommes, Kommentator Florian Naß und Experte Dominik Klein melden sich aus Ankara.
» Zum Livestream: Deutschland - Schweiz (07.11.24 ab 18.20 Uhr)
» Zum Livestream: Türkei - Deutschland (10.11.24 ab 14.50 Uhr)
SID, red