19.01.2024, 14:06
"Unser bester Mann"
Für die deutschen Handballer geht der Kampf um das Halbfinal-Ticket bei der Heim-EM gegen Österreich weiter. Dabei bauen sie erneut auf ihren herausragenden Torwart.
Das deutsche Team setzt im Kampf um ein Halbfinal-Ticket weiter auf Andreas Wolff, der gegen Island der Sieg-Garant war. "Ich will ihn nicht zu viel loben. Aber man kann schon sagen, dass er in dieser Verfassung derzeit wohl der beste Torwart der Welt ist. Er hält uns im Turnier, ist unsere Lebensversicherung und unser bester Mann", sagte Johannes Golla über Wolff. "Wir sind glücklich, dass er so gut drauf ist."
Mit zwölf Paraden war der deutsche Torhüter beim Hauptrundenauftakt gegen Island (26:24) erneut der "Man of the Match" für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die mit nun 2:2 Punkten ihre Halbfinalchancen wahrte. Wolff parierte unter anderem in der 57. und 59. Minute zwei Siebenmeter.
Kapitän Johannes Golla meinte ungläubig: "Eigentlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, aber Andi hat es geschafft." Mit seinen Taten habe er die Kölner Lanxess Arena "zum Explodieren" gebracht, so der DHB-Kapitän.
Der gefeierte Held nahm das viele Lob eher widerwillig entgegen. "Insbesondere die Moral der Mannschaft hat das Spiel gewonnen. Wir haben nie die Nerven verloren", sagte der 32-jährige Wolff. Seine Leistungen seien "auch begünstigt durch die Abwehr. Ein Torhüter ist nur so gut wie seine Defensive."
Linksaußen Mertens brachte es kurz und knapp auf den Punkt: "Andi hat uns den Arsch gerettet. Was er gehalten hat, war unglaublich." Auch Bundestrainer Alfred Gislason weiß, was er an dem 32 Jahre alten Torwart-Routinier hat. "Andi ist einer unserer Weltklassespieler und eine wichtige Führungsfigur. Er gibt den Jungs viel Sicherheit", lobte der Bundestrainer und fügte hinzu: "Er ist ausgeglichener geworden und zu einem Weltklasse-Torwart gereift. Das freut mich sehr."
Dabei haben beide in ihrer gemeinsamen Zeit beim THW Kiel (2016 bis 2019) so manchen Streit ausgefochten. "Es war schwieriger für ihn als für mich. Er war jung, impulsiv und wollte immer spielen. Aber Niklas Landin war nicht so gut, wenn er von der Bank kam. Deshalb war Andi immer sauer, weil er nie anfangen durfte", berichtete Gislason im Rückblick.
Zugleich versicherte er: "Auch wenn wir uns in Kiel mal gestritten haben, war unser Verhältnis immer gut." Für Axel Kromer ist Wolff bei der Heim-EM "ein Trumpf, auf den wir weiter bauen. Solch einen Mann im Team zu haben, ist Gold wert", sagte der Sportvorstand des Deutschen Handballbundes. Darauf setzt die Mannschaft auch gegen Österreich.
dpa, SID, red