19.01.2025, 11:35
Nach erfolgreicher Qualifikation
Deutschland hat das Ticket für die Hauptrunde der Handball-WM vorzeitig gelöst - und kennt auch bereits seine weiteren Gegner. Auf welche Mannschaften das Team von Alfred Gislason treffen wird ...
Im Zwei-Tages-Rhythmus geht es für die Handball-Nationalmannschaft von Deutschland durch die WM - auch in der Hauptrunde. Nach dem Auftakterfolg gegen Polen und dem Arbeitssieg gegen die Schweiz konnte das DHB-Team zum Abschluss der Vorrunde auch Tschechien schlagen und sich so eine möglichst gute Ausgangslage für den zweiten Turnierabschnitt verschaffen.
Denn die Punkte gegen die weiteren beiden Hauptrundenteilnehmer aus der Gruppe A werden mitgenommen. Die möglichen weiteren Kontrahenten auf der nächsten Etappe können Alfred Gislason bereits vor Ort in Herning begutachten, denn man trifft beim Kampf um das Viertelfinale auf die Gruppe B und die spielt immer mit einem Tag Vorlauf und erhält so nach der Vorrunde einen zusätzlichen Ruhetag.
Weltmeister und Olympiasieger Dänemark hatte mit zwei Siegen nach zwei Spieltagen ebenso wie das Überraschungsteam Italien, das zuletzt vor 28 Jahren den Sprung zu einer WM geschafft hatte, das Ticket in die Hauptrunde sicher. Dänemark schlug Italien dann im Duell um den Gruppensieg und geht mit 4:0 Punkten in die nächste Runde, Italien mit 2:2. Tunesien konnte sich am Ende mit einem Sieg gegen Algerien zwar das Ticket in die nächste Runde erkämpfen, hat aber zwei Niederlagen im Gepäck.
Dänemark:
Die Titeljäger von Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen sind förmlich durch die Vorrunde geflogen. Die Tordifferenz von +55 in drei Spielen ist ein eindeutiger Beleg für die gewaltige Qualität, aber auch die ungezügelte Lust des Olympiasiegers, beim Heimturnier den vierten WM-Titel in Folge zu gewinnen.
"Wir nehmen ein riesiges Selbstvertrauen mit in die Hauptrunde", sagt Welthandballer Mathias Gidsel vor dem Start ab Dienstag. Dass nach dem Gold-Triumph von Paris mit Niklas Landin und Mikkel Hansen zwei absolute Stützen aus der Nationalmannschaft zurücktraten, fällt nicht groß auf.
Überragende Spieler bei Dänemark sind Torhüter Emil Nielsen (29 Paraden, 47 % Fangquote) vom FC Barcelona und Welthandballer Mathias Gidsel (19 Tore) von den Füchsen Berlin. Neben 13 Olympiasiegern ist auch ein Debütant im Aufgebot, das mit der optimalen Ausgangslage von 4:0 Punkten in die Hauptrunde der Handball-WM startet.
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Italien:
Der Handball-Zwerg erlebt in Herning ein kleines Märchen. Zwei Siege bei einem großen Turnier sind einer italienischen Handball-Nationalmannschaft bislang ebenso wenig gelungen wie der Einzug in die WM-Hauptrunde.
Torhüter Domenico Ebner schwärmte selbst nach der 20:39-Klatsche zum Vorrundenabschluss gegen die Dänen vom besonderen "Dolce-Vita"-Gefühl, mit dem sein Team auch die dänischen Fans begeistert. "Wir haben junge Spieler, alte Spieler, dicke, dünne, kleine und große Jungs. Wenn man diese Mannschaft sieht, geht mir das Herz auf", sagte der Schlussmann des SC DHfK Leipzig.
Er traut dem jungen Team, das sich "wie eine Familie" anfühlt, noch eine Menge zu. Ob in der Hauptrunde einem weiteren Gegner ein Bein gestellt werden kann? "Davon gehe ich aus. Ich hoffe es. Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial", sagte Ebner. - Ausgangslage: Italien nimmt 2:2 Zähler in die Hauptrunde mit.
Bei Italien war neben Torhüter Domenico Ebner (23 Paraden / 36 %), Rechtsaußen Leo Prantner (17 Tore) vom Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten traf am häufigsten. Im Kader von Cheftrainer Riccardo Trillini stehen vier Spieler, die derzeit in Deutschland unter Vertrag sind.
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Tunesien:
Tunesien war zweimal gegen die Topteams chancenlos und konnte sich dann in einem Derby gegen Algerien, das zugleich ein Endspiel um das Weiterkommen war, hauchdünn behaupten - denkbar knapp mit 26:25. Auf den letzten Drücker wurde so nach klaren Niederlagen gegen Italien und Dänemark das Ticket in die Hauptrunde noch gelöst.
Das Team von Coach Mohamed Ali Sghir ist klarer Außenseiter in der deutschen Hauptrundengruppe und verbreitete bislang keinesfalls Angst und Schrecken. Seit dem vierten Platz bei der Heim-WM 2005 spielen die Tunesier im Welthandball nur noch eine Nebenrolle, bei den vergangenen beiden Ausgaben stand jeweils nur der 25. Platz.
Der Einzug in die zweite Turnierphase ist für den Dritten der letzten Afrikameisterschaft daher bereits als Schritt in die richtige Richtung zu werten, zumal der Ausfall von Spielmacher Amine Darmoul von Bundesliga-Spitzenreiter MT Melsungen schmerzt.
Torwart Nummer 1 ist Yassine Belkaied (22 / 29 %), die meisten Tore erzielen Anouar Ben Abdallah (15/7) und Islem Jbeli (14) - die Ausgangslage ist mit 0:4 Punkten denkbar schlecht. Selbst drei Siege würden dem Außenseiter den Einzug in das Viertelfinale der Handball-WM nicht garantieren.
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red mit Material SID