20.02.2024, 11:51
Droht GWD der nächste Abstieg?
GWD Minden befindet sich nach dem Bundesliga-Abstieg weiterhin im Abwärtstrend. Dem Traditionsteam droht nun sogar der schwere Gang in die Drittklassigkeit.
Es läuft derzeit alles andere als rund für die GWD Minden. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga wollte der Klub passend zum 100-jährigen Jubiläum zurück in die höchste deutsche Spielklasse. Ein halbes Jahr nach dem Start der Zweitliga-Saison ist in Ostwestfalen allerdings Ernüchterung eingekehrt.
Nach der deutlichen 26:33-Niederlage beim ASV Hamm-Westfalen und dem gleichzeitigen Sieg vom TuS Vinnhorst steht der Verein auf dem 17. Tabellenplatz - und damit auf dem ersten Abstiegsrang. Somit droht einem der größten Traditionsteam der tiefe Fall in die Drittklassigkeit.
Nach einem soliden Start in die Saison ist seit Ende Oktober der Wurm drin. Von den zwölf Liga-Spielen seither konnte GWD nur die Partie mit den Eulen Ludwigshafen Anfang Dezember mit 31:29 gewinnen. Die Mindener zogen daher in der Winterpause die Konsequenzen und entließen den im Sommer gekommen Adalsteinn Eyjolfsson.
Mit dieser Entscheidung wollte GWD-Geschäftsführer Nils Torbrügge "der Mannschaft eine neue Perspektive und frische Impulse mit auf den Weg geben" geben. Die Wahl fiel auf Co-Trainer Aaron Ziercke, der beim Lokalrivalen TuS N-Lübbecke einst den Bundesliga-Aufstieg geschafft hat.
Doch auch mit dem 52-Jährigen ist es noch nicht besser geworden, denn bisher setzte es zwei Niederlagen. Weiterhin macht die Truppe zu viele Fehler, wie Ziercke nach der Pleite in Hamm meinte. "Am Ende finde ich, dass das Ergebnis mit minus sieben etwas zu deutlich ist und eher unsere Situation als das Spiel widerspiegelt", schilderte er.
Mit 271 technischen Fehlern führt Minden, der im Sommer Leistungsträger wie Philipp Ahouansou, Niclas Pieczkowski oder Maximilian Janke verloren hat, die Liga an. Auch an der Durchschlagsquote im Rückraum mangelt es. Mit einer Wurfquote von 37,39 Prozent aus der Ferndistanz befinden sich die Ostwestfalen um den künftigen Melsunger Mohamed Amine Darmoul auf Rang 16.
Daher legte Minden im Winter nochmal nach. Der Verein präsentierte Szymon Dzialakiewicz als Neuzugang von Pick Szeged für den rechten Rückraum. "Wir haben ihn geholt, weil wir uns von ihm positive Impulse im Kampf um den Klassenerhalt versprechen", begründete Torbrügge den Transfer.
In seinem ersten Einsatz im GWD-Trikot netzte der Polen bei neun Versuchen nur dreimal - eine Quote, die noch ausbaufähig ist. Dabei braucht es dringend Verbesserung auf der Position, denn weder Luka Sebetic noch Mathias Bitsch trafen in der Saison konstant hochprozentig. Letzterer hat den Klub mittlerweile verlassen.
Dabei braucht Minden schnell Punkte, denn im März stehen wichtige Spiele an. So reist Minden zu den direkten Konkurrenten aus Essen, Vinnhorst und Aue. Dort heißt es: Verlieren verboten. Sonst könnte das 100-jährige Vereinsjubiläum in anderer Hinsicht historisch werden. Mit einem Abstieg in die dritte Liga wäre der Traditionsklub erstmals in ihrer ruhmreichen Geschichte nicht in einer der zwei höchsten Spielklassen vertreten.
smu