18.05.2024, 09:46
Keiner so richtig zufrieden:
Die Eulen Ludwigshafen und GWD Minden trennten sich am gestrigen Freitag nach einem langen, am Ende dramatischen Spiel leistungsgerecht mit einem 28:28 (13:13).
Die Mindener hatten in der Anfangsphase abwechselnd Fehlwürfe und technische Fehler produziert, ihren Trainer wütend auf die Palme gebracht, aber die Eulen vermochten kein Kapital daraus zu schlagen. So vergab Mex Raguse bei zwei Gegenstößen, Julius Meyer-Siebert setzte den Ball neben das Tor, dann scheiterte ein Konterversuch von Mats Gruppe, der Pass auf Alexander Falk wurde abgefangen.
Die Hallenuhr zeigte 4:16 Minuten, als Tim Schaller nach Foul an Jannek Klein zum 1:0 traf. Typisch für diesen Abend die Riesenchance, die Kian Schwarzer in der 6. Minute vermasselte, als er an Yahav Shamir scheiterte. "Es fühlt sich wie eine Niederlage, ist am Ende aber gerecht", bilanzierte Joh Wohlrab nach kuriosen 60 Minuten.
In der 12. Minute ging GWD durch Danilo Radovic erstmals in Führung (5:4), der in der Abwehr herausragend arbeitende Kasper Manfeldt Hansen scheiterte im Gegenzug am Pfosten. Am Kreis mussten sich die Eulen am Freitag neu aufstellen, da Tom Bergner nach seinem Muskelfaserriss erst am 27. Mai im Spiel beim Dessauer Roßlauer HV 06 wieder einsatzfähig ist und Max Haider erkrankt pausierte.
So startete Manfeldt Hansen am Kreis und erfuhr Entlastung durch Simon Schwarz, welcher stark spielte, seine beiden Chancen zu zwei blitzsauberen Treffern nutze, einen Siebenmeter erarbeitete und auch in der Abwehr Qualität bewies. "Simon hat ein fantastisches Spiel gemacht", schwärmte der Eulen-Coach von dem Nothelfer, den die Mannschaft zum Spieler des Spiels kürte.
Dem Spiel der Eulen tat Sebastian Trost mit hoher Passqualität gut, im Abschluss zeigte sich Theo Straub gewohnt cool, nachdem er den diesmal glücklosen Falk auf Rechtsaußen abgelöst hatte. Einen starken Eindruck sowohl in der Abwehr als auch im Angriff hinterließ Finn Leun auf halbrechts. Er glich kurz vor der Pause zum 13:13 aus, verbuchte mit 4 von 4 eine 100-Prozent-Quote.
Žiga Urbic, nach der Pause im Eulen-Tor, spielte ganz stark, hatte zehn Paraden (45,42 %), herausragend seine Doppelparade in der 44. Minute. So setzten sich die Eulen nach Trost-Traumpass durch Leun auf 22:19 ab.
Nach einer Zeitstrafe gegen Julius Meyer-Siebert, der insgesamt gut performte, kam Marc-Robin Eisel, der Spezialist auf Mitte in Unterzahl. Für ihn war es ein schwarzer Freitag: Er produzierte zwei Fehlpässe, Max Staar (22:20) und Fynn Hermeling (22:21) brachten die Gäste in der 47. und 48. Minute wieder heran.
Jannek Klein, diesmal Kapitän, war in den ersten 30 Minuten ohne Abschluss, drehte nach dem Seitenwechsel auf und ließ es krachen. Stark war das 25:23 durch Mihailo Ilic, der mit seiner engagierten Abwehrleistung eine Bewerbung für die Zukunft abgab. Kleins 26:24 hatte Meyer-Siebert mit einem Musterpass die Bahn geebnet (54.).
Beim Stand von 26:26 aber scheiterte Schaller mit seinem Siebenmeter an Semisch und traf zwei Minuten später nur die Latte. GWD führte 27:26, Urbic hielt die Eulen im Spiel und Schaller egalisierte. Wieder parierte Teufelskerl Urbic - dann 24 Sekunden vor Schluss die Auszeit Wohlrabs. Mex Raguse initiierte den Kempa, Traumtor Schaller - 28:27. Es reichte nicht, Hermeling glich zwei Sekunden vor dem Ende aus.
Ludwigshafen: Grupe, Urbic; Klein 7, Meyer-Siebert 5, Schaller 4/2, Leun 4, Straub 2, Schwarz 2, Schwarzer 1, Ilic 1, Raguse 1, Trost 1, Falk, Zepp, Manfeldt-Hansen, Eisel
Minden: Semisch 1, Shamir; Hermeling 7, Kranzmann 5/2, Radovic 5, Kühn 5, Sebetic 3, Staar 1, Asensio Cambra 1, Korte, Diekmann, Johannsson, Stoyke, Schliedermann
Zuschauer: 1716
Schiedsrichter: Manuel Lier / Jan Lier
Siebenmeter: 2/3 ; 2/2
Strafminuten: 6 / 6
ank