29.07.2024, 17:35
Deutscher Auftaktgegner darf weiter auf das Viertelfinale hoffen
Nach der Niederlage gegen Deutschland stand Schweden bereits am zweiten Spieltag unter Druck - und die Mannschaft von Glenn Solberg bewahrte die Nerven. Dank einer starken Leistung von Tobias Thulin siegte der Europameister von 2022 mit 29:26 (11:11).
Schweden musste nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland eine Reaktion zeigen. Spanien war hingegen erfolgreich mit einem Arbeitssieg über Slowenien in das Turnier gestartet und könnte mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen.
Beide Teams hatten allerdings vor dem Anwurf personelle Sorgen, sie mussten vor dem Match am Kreis wechseln: Bei Schweden ersetzte Felix Möller den am Oberschenkel verletzten Max Darj und bei Spanien rückte Adria Figueras verletzungsbedingt für Javier Rodriguez in die Mannschaft.
Es war von der ersten Minuten an ein umkämpftes Spiel. Die Schweden kamen bislang nur vereinzelt in ihre Tempospiel und Spanien tat sich wiederum gegen die schwedische Defensive und Keeper Tobias Thulin schwer. Es fielen nur wenig Tore; stattdessen beackerten sich beide Teams in aufreibenden Zweikämpfen.
Nachdem zunächst Spanien zweifach vorlegen konnte, übernahm Schweden beim 3:2 in der fünften Minute die Führung. Die Skandinavier setzten sich nach und nach auf 9:6 (19.) ab. Die folgende Auszeit der Spanier zeigte aber Wirkung: Bis zur Pause kämpfte sich das Team von Jordi Ribera wieder heran.
Nach einer Dreier-Serie der Spanier stand es nach dreißig Minuten 11:11. Topstar Jim Gottfridsson, der erst im Laufe des ersten Durchgangs eingewechselt worden war, trat noch zu einem direkten Freiwurf an, doch ergebnislos - mit einem Gleichstand wurden die Seiten gewechselt.
Karl Wallinius eröffnete den zweiten Durchgang mit dem Treffer zum 12:11 (31.) und leitete damit eine starke Phase der Schweden ein. Lucas Pellas krönte einen 4:1-Lauf mit dem Treffer zum 16:12 (35.) und Jordi Ribera zog erneut die Auszeit. Die Führung hätte, auch in den folgenden Minuten, sogar noch deutlicher ausfallen können, doch der inzwischen eingewechselte Gonzalo Perez de Vargas wehrte zwei Siebenmeter ab.
So blieb Spanien jedoch in Schlagdistanz; kam allerdings auch nicht entscheidend heran. Zwar betrug die Differenz kurzzeitig nur zwei Tore (18:16, 42.), aber Schweden konterte sofort und setzte sich in der Folge erstmals auf fünf Tore ab - beim 22:17 schien zwölf Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung gefallen zu sein. Ein Faktor war Rückhalt Tobias Thulin, der den spanischen Gegenangriff mit seiner 13. Parade in diesem Match abwehrte.
Zwar lief bei Schweden bei Weitem nicht alles rund - so nahm sich Gottfridsson einen unvorbereiteten Wurf in die Tormitte, den Perez de Vargas fast aus der Luft fing -, doch Spanien machte unter dem Strich mehr Fehler. Ribera versuchte es kurzzeitig mit dem siebten Feldspieler, doch auch das war nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen war Schweden durch seine Paradedisziplin, dem Tempospiel, erfolgreich: Pellas netzte aus dem Gegenstoß zum 24:18 (52.) ein.
Und selbst, wenn Schweden Vorlagen lieferte, konnten die Iberer diese (zu) selten nutzen. Hampus Wanne scheiterte beispielsweise von der Siebenmeterlinie an Perez de Vargas, doch Thulin wehrte den Angriff der Spanier und die aufkeimende Hoffnung auf eine Aufholjagd ab. Kurz darauf war es erneut Pellas, der die Führung nach einer Thulin-Parade auf sieben Tore trieb (27:20, 55.). Dank dieses Polsters wurden die Nachlässigkeiten in der Schlussphase nicht bestraft. Spanien verkürzte, doch für einen Punkt kam die Aufholjagd kam zu spät - Schweden feierte ein 29:26 und zwei wichtige Punkte.
Schweden: Palicka, Thulin (15/1 Paraden); Karlsson 5, Pellas 5/1, Bergendahl 5, Sandell 4, Claar 3, Wanne 2/1, Wallinius 2, Carlsbogaard 1, Lagergren 1, Gottfridsson 1, Möller, Pettersson
Spanien: Perez de Vargas (7/2 Paraden), Corrales (9/1 Paraden); Fernandez 7, Gomez 6/3, A. Dujshebaev 3, Maqueda 2, Figueras 2, Casado 2, Garciandia 1, Serdio 1, Tarrafeta 1, D. Dujshebaev 1, Sanchez-Migallon, Odriozola
Schiedsrichter: Horacek / Novotny (CZE)
Strafminuten: 8/10
Siebenmeter: 2/5 ; 3/4
Julia Nikoleit