07.03.2025, 20:29
Kiesler-Comeback und Vidarsson-Verlängerung
Mit einer sehr überzeugenden Leistung hat der VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga die SG BBM Bietigheim in die Schranken gewiesen. Die Negativserie des Abstiegskandidaten geht weiter. Die Bietigheimer Torhüter erlebten einen Horror-Abend.
Der VfL klettert mit diesem Erfolg auf den achten Platz. Bietigheim dagegen, der Tabellen-16., bleibt auch im 13. Spiel in Folge sieglos.
Gummersbach überrannte die SG BBM von Beginn an. Das Team von Iker Romero wusste gar nicht, wie ihm geschah. In der 13. Minute erzielte Kreisläufer Ellidi Vidarsson, dessen Vertragsverlängerung kurz vor dem Anpfiff in der Schwalbe Arena verkündet wurde, das 8:1. Da hatte Romero bereits eine Auszeit genommen. Ein Videobeweis in der zweiten Minute, der in einer berechtigten Zeitstrafe für Nikola Vlahovic mündete, war da nur eine Randnotiz.
Ganz stark in den ersten zehn Minuten: VfL-Torhüter Bertram Obling. Der Däne parierte vier Bälle - bei einer Fabel-Quote von 80 Prozent. In der 15. Minute folgte das nächste Highlight für die Heim-Fans: Abwehrchef Tom Kiesler gab sein langersehntes Comeback. Sein erster Einsatz seit neun Monaten. Kiesler-Sprechchöre schallten durch die Arena.
In der Zwischenzeit kämpfte sich die SG BBM ein wenig heran (10:6, 18. Minute). Doch diese Aufholjagd war nicht nachhaltig. Die Gäste bekamen keinen Zugriff in der Deckung. Dazu zogen die Gummersbacher ihr berüchtigtes Tempospiel auf.
Außerdem hatte der Aufsteiger bis dato keinen Rückhalt zwischen den Pfosten (null Paraden in der ersten Hälfte - zu fünf beim VfL). Rechtsaußen Lukas Blohme krönte per Tempogegenstoß schließlich passend mit der Halbzeit-Sirene die furiose Halbzeit der Hausherren (21:13).
Der in den letzten Wochen so formstarke Miro Schluroff präsentierte sich erneut gut aufgelegt: Nach dem ersten Durchgang standen fünf Tore auf seinem Konto. In der Halbzeitpause würdigte Bietigheim-Linksaußen Till Hermann am Dyn-Mikrofon die Leistung des Rückraumspielers: "Miro Schluroff spielt gerade wie Mikkel Hansen. Der schießt uns die Dinger da um die Ohren, das ist Wahnsinn."
Nach dem Seitenwechsel knüpfte das Team von Gudjon Valur Sigurdsson praktisch nahtlos an die erste Hälfte an. Es führte nun sogar mit neun Toren. Bietigheim gab sich aber nicht auf. Romero wechselte weiter die Torhüter Fredrik Genz und Filip Baranasic hin und her - in der Hoffnung, dass einer von den beiden mal die Hände an einen Ball bekommt. Es dauerte schließlich 47 Minuten, bis Baranasic das gelang.
Eine Minute später verkürzte der klar beste Bietigheimer Gonzalo Perez Arce (29:23). Der VfL ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, Vidarsson traf ins leere Tor (32:24, 51.). Kapitän Julian Köster legte noch per Schlagwurf nach. Nach der schnellen Gäste-Antwort durch Dominik Claus war erneut Köster erfolgreich. 34:25 für Gummersbach. Iker Romero buzzerte zur Auszeit - und in dieser stellte er die Abwehr um auf eine 5:1-Formation.
Die Gastgeber eroberten nach einer Parade des inzwischen eingewechselten Dominik Kuzmanovic den Ball. Vorne traf Vidarsson - und der Abstand wuchs auf zehn Treffer an (35:25, 53.). In den letzten Minuten ging es nur noch um Schadensbegrenzung für die SG BBM.
VfL Gummersbach: Obling (6 Paraden), Kuzmanovic (5 Paraden); Vidarsson (6), Kodrin (1), Vujovic (5/2), Köster (5), Blohme (3), Häseler (3), Schluroff (6), Tskhovrebadze (1), Mahé, Pregler (4), Horzen (2), Kiesler, Zeman (1)
SG BBM Bietigheim: Genz (0 Paraden), Baranasic (3 Paraden); Vlahovic (3), Kühn (2), Claus (1), Wolf, De la Pena (1), Nicolaus, Wiederstein, Perez Arce (13/6), Barthe (2), Strosack, Pfeifer, Fischer (2), Hermann (1), Hejny (2)
Zuschauer:
Schiedsrichter: Lucas Hellbusch / Darnel Jansen
Strafminuten: 8 / 4
Niklas Beckmann