06.03.2025, 20:34
Lipper feiern ihren Torwart
Der HC Erlangen hat nach dem Unentschieden gegen Hannover keine Serie starten können. Beim TBV Lemgo Lippe hielten die Franken mit, mussten aber gerade aufgrund der eigenen Chancenverwertung letztlich abreißen lassen.
Nach dem deutlichen 28:19-Sieg aus dem Hinspiel ging der TBV Lemgo Lippe trotz des fränkischen Achtungserfolgs gegen Hannover als Favorit in das Duell mit dem HC Erlangen. Die Gäste, nach der Beurlaubung von Martin Schwalb wieder unter der Regie von Ex-Trainer und Ex-Co-Trainer Johannes Sellin, starteten dabei gut und trafen durch Christopher Bissel schnell zum 1:0 (2.).
Lemgo antwortete darauf kampstark und kam nach einer Doppelparade von Constantin Möstl durch einen sehenswerten Nullwinkeltreffer von Leve Carstensen zur ersten Führung (2:1, 3.). Danach gelang es dem Lemgoer Schlussmann aber immer seltener, seinen Vorderleuten einen Vorteil vorzubereiten: Möstl war oft dran, aber selten entscheidend. So holte Bissel die Führung beim 7:8 zurück auf Gästeseite (14.).
Der TBV blieb davon unbeeindruckt und spielte die richtigen Karten aus. Eine Rückraumrakete von Niels Versteijnen stellte wieder auf Plus-Eins, zudem kassierte Nikolai Link in der 23. Minute die rote Karte, weil er Versteijnen im Durchbruch mit der Hüfte abgeräumt und zum Verlust der Körperkontrolle gebracht hatte.
Zwar verwarf Samuel Zehnder den anfolgenden Siebenmeter, Frederik Simak sorgte dennoch eine Minute später für die Zwei-Tore-Führung (13:11). Danach wurde Erlangen aber wieder stärker, ließ sich auch vom Torwartwechsel hin zu Urh Kastelic nicht bremsen, und glich beim 14:14 wieder aus (28.). Der TBV warf sich dennoch noch die 15:14-Pausenführung in einem engen Spiel heraus.
Nach dem Seitenwechsel avancierte Urh Kastelic zum Türsteher und vordersten Einheizer der Phoenix Contact Arena. Obwohl die Lipper sich offensiv schwertaten und selbst auch einige Male an Dario Quenstedt scheiterten, wurden die Hausherren so Minute für Minute spielbestimmender. Schnell war die Zwei-Tore-Führung wiederhergestellt.
Entscheider Tim Suton legte beim 22:19 das erste Plus-Drei nach. Der Kreativspieler des TBV hatte zu diesem Zeitpunkt mit fünf Treffern und fünf Assists direkten Anteil an fast 50 % der Lemgoer Tore - und zwang mit seinem Treffer Johannes Sellin zur Auszeit (47.). Die Erlanger hatten auch Probleme mit dem Wartburg-Quarttet der Gastgeber - also dem System mit vier Rückraumspielern.
Die Franken kamen aber nicht zurück und kassierten beim 25:20 stattdessen das erste Minus-Fünf. Der HC hatte den Kontakt deutlich verloren und brauchte nun eine Aufholjagd, um im Abstiegskampf noch die dringend benötigten Punkte zu stibitzen. Dementsprechend buzzerte Sellin beim Stand von 26:21 schon zu seinem letzten Timeout (53.).
Der erste Abschluss landete aber prompt in den Fängen von Kastelic. Lemgo zog im Gegenzug die Auszeit und stellte auf 27:21 (55.). Damit hatten die Lipper im Schlagabtausch die beste Hand und alle Trümpfe im Ärmel: und es brannte nichts mehr an. Am Ende jubelte der TBV über einen verdienten 30:24-Sieg.
TBV Lemgo Lippe: Kastelic (9 Paraden), Möstl (4 Paraden); Suton 8, L. Carstensen 5, Versteijnen 5/1, Hutecek 3, Schagen 3, Simak 2, Theilinger 1, Wagner 1, Herseklioglu 1, M. Carstensen 1, Zahender, Faust, Petrovsky
HC Erlangen: Quenstedt (8 Paraden), Zecher; Nissen 6, Gebala 5, Bissel 5/3, Metzner 4, Kos 1, Överjordet 1, Steinert 1, Gömmel 1, Bialowas, Scheerer, Büdel, Bezjak, Link, Wagner
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski
Strafminuten: 2/ 8
Disqualifikation: - / Link (23.)
mao