09.03.2025, 18:13
Sieben-Tore-Rückstand aufgeholt
Die TSV Hannover-Burgdorf bleibt weiter im Rennen um die Meisterschaft. Gegen den HSV Hamburg sicherten sich die "Recken" einen knappen 33:32-Sieg. Nach einem über weite Strecken starken Auftritt des HSV kämpften sich die Gastgeber zurück. Ein dramatisches Finish brachte schließlich den Erfolg.
Hannover stand nach dem überraschenden Remis gegen Erlangen mit Blick auf das Titelrennen unter Druck. Der heutige Gegner aus Hamburg reiste ihrerseits mit einer 30:37-Niederlage vom 21. Spieltag nach Niedersachsen.
Den ersten Akzent setzte Hamburgs Frederik Bo Andersen, nachdem zuvor Hannovers wiedergenesener Lukas Stutzke eine Chance vergeben hatte. Marius Steinhauser antwortete für die Gastgeber, und beide Teams legten in den folgenden Minuten ein hohes Tempo vor. Besonders Andersen war in dieser Phase nicht zu stoppen und erzielte nach rund fünf Minuten sein drittes Tor zum 4:2 für Hamburg.
In den nächsten Minuten fielen die Tore weiterhin wie am Fließband - fünfzehn Tore allein in den ersten zehn Minuten. Doch trotz des offensiven Schlagabtauschs blieb der Vorteil bei den Gästen aus dem hohen Norden, die mit 6:8 in Führung gingen (10.). Das Duell blieb ausgeglichen, Hamburg konnte sich nicht weiter absetzen, und Hannover schaffte es nicht, den Rückstand zu verkürzen.
Leif Tissier sorgte mit einem Doppelschlag für die erste Drei-Tore-Führung des HSV, was Hannovers Trainer Christian Prokop dazu veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. Dennoch blieb Hannover vor allem dank Lukas Stutzke im Spiel, der in dieser Phase mehrfach erfolgreich war (11:13, 18.).
Doch Fehler und Fehlwürfe häuften sich bei den Recken. Entweder gab es Abstimmungsprobleme oder sie scheiterten am immer stärker werdenden HSV-Keeper Mohamed El-Tayar, was Hamburg ermöglichte, sich acht Minuten vor der Halbzeit erstmals mit vier Toren abzusetzen.
Hannover reagierte prompt. Mit einem Wechsel im Tor von Simon Gade zu Joel Birlehm kamen die Gastgeber wieder auf zwei Tore heran (13:15, 24.). Auch Hamburgs Trainer Torsten Jansen sah sich nun gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Diese schien ihre Wirkung zu zeigen, denn der Lauf von Hannover wurde vorerst gestoppt, und so gingen die Gäste mit einer knappen Zwei-Tore-Führung in die Halbzeitpause (18:16).
Die erste Aktion der zweiten Hälfte gehörte erneut Hamburg: Casper Mortensen eröffnete den zweiten Durchgang mit seinem fünften Treffer zum 19:16. Nach einem weiteren Hamburger Zwischenspurt, den Mortensen in Überzahl mit einem verwandelten Siebenmeter abschloss, stellten die Gäste wieder die alte Vier-Tore-Führung her. Hannover-Trainer Prokop nahm daraufhin erneut eine Auszeit. Doch auch diese zeigte keine Wirkung, denn Mortensen erhöhte kurz darauf auf 23:18 und brachte Hamburg mit fünf Toren in Front (36.).
Der Treffer schien nun ein Weckruf für Hannover zu sein: Vorne war es Thomas Solstad, der für schnelle Treffer sorgte, während hinten die Umstellung auf eine 3:2:1-Abwehr zunehmend Wirkung zeigte. Doch kaum hatte Hannover den Rückstand auf drei Tore verkürzt, folgte der nächste Bruch im Spielfluss. Erneut war es Mortensen, der mit einem Doppelpack den Vorsprung HSV auf sechs Tore ausbaute (27:21, 45.).
Als kurz darauf Leif Tissier die Führung des HSV auf sieben Tore ausbaute, reagierte Prokop zum dritten und letzten Mal mit einer Auszeit. Der Gastgeber zeigte im Anschluss eine starke Reaktion und kämpfte sich mit einem 4:0-Lauf auf drei Tore heran. Zehn Minuten vor Schluss war die Partie damit wieder völlig offen. Nun sah sich Torsten Jansen, sein Team noch einmal zu beruhigen und ihnen eine Portion Gelassenheit für die Schlussphase mitzugeben.
Der Recken-Flow kam zwischenzeitlich kurz zum Stocken, doch Hamburg konnte daraus kein Kapital schlagen. Dominik Axmann verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie während eines Angriffs und musste das Spiel frühzeitig beenden. Hamburg war sichtlich geschockt, und der bislang vor dem Tor eher glücklos agierende Renars Uscins nutzte die Gelegenheit, um Hannover auf zwei Tore heranzubringen (28:30, 54.).
Drei Minuten vor Schluss war die Partie wieder völlig offen: Mit einem 3:0-Lauf glichen die Gastgeber nicht nur aus, sondern gingen rund 90 Sekunden vor dem Ende durch Steinhauser erstmals in Führung. 38 Sekunden vor Schluss nahm auch Torsten Jansen seine letzte Auszeit. Hamburg stellte auf Sieben-gegen-Sechs um, doch der bisher treffsichere Mortensen scheiterte an Simon Gade. Auch der letzte Angriff wurde von der Recken-Abwehr abgefangen, und der anschließende direkte Freiwurf landete nicht im Tor. So feierten die Recken einen knappen 33:32-Sieg.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (6 Paraden), Birlehm (5 P.); Uscins 2, Steinhauser 7, Michalczik 1, Gautsch 1, Strmljan, Stutzke 8, Hanne2, Solstad 7, Thiel, Fischer 1, Feise 2, Ayar, Büchner 2, Weber
HSV Hamburg: El-Tayar (6 Paraden), Haug (2 P.); Magaard 3, Tissier 7, Weller, Axmann 4, Andersen 6, Hartwig, Unbehaun, Sauter 2, Ilic 1, Mortensen 9, Valiullin
Zuschauer: 9.900 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies
Strafminuten: 2 - 6
lmk