06.03.2025, 20:46
Zu viele Fehler bei Stuttgart
Endlich ist es geschafft: Der VfL Potsdam hat sich den ersten Saisonsieg gesichert. In einem umkämpften Spiel gegen den TVB Stuttgart ist es lange ein Duell auf Augenhöhe. Ein Zwischenspurt in der Schlussphase besiegelt den Erfolg jedoch.
Vor dem so wichtigen Spiel konnte der TVB Stuttgart personell aufatmen: Sowohl Torben Matzken als auch Max Häfner standen den Schwaben beim VfL Potsdam zur Verfügung. Den ersten Nadelstich setzte aber David Akakpo, der den ersten Angriff der Partie gleich erfolgreich für die Hausherren abschloss. Nach einem Ballverlust von Häfner sorgte er im Tempogegenstoß sogar für das 2:0 (3.).
Dann machte es der Regisseur der Gäste aber besser und brachte sein Team erstmals auf die Anzeigetafel. Doch es änderte nichts daran, dass der Auftakt den Potsdamern gehörte. Maxim Orlov sorgte beim 4:1 (7.) für die erste Drei-Tore-Führung der Partie. Hinten konnte sich der VfL auf Martin Tomovski verdanken. Er nahm Daniel Fernandez einen Strafwurf ab - es war bereits seine dritte Parade in den ersten neun Spielminuten.
Die Schwaben kämpften sich aber in der Folge rein und fanden bessere Lösungen. Ante Ivankovic und Max Häfner verkürzten auf 4:5 (11.). Dann der Schock für die Brandenburger: Nach einem Videobeweis erhielt Abwehrchef Ole Schramm die rote Karte, weil seine Hand im Gesicht von Ivankovic gelandet war - eine etwas harte Entscheidung. In Überzahl konnte Fernandez dann den ersten Ausgleich seit dem 0:0 herstellen.
Da dann aber Lukas Laube eine Zeitstrafe bekam, war der nummerische Vorteil schnell dahin. So schlugen die Hausherren zu, Elias Kofler sorgte mit einem Doppelpack für das 7:5 (16.). "Bleibt bei euch", forderte wenig später sein Trainer Emir Kurtagic in seiner ersten Auszeit. Das gelang eindrucksvoll: Kofler hämmerte den Ball oben links in den Winkel, sodass selbst TVB-Keeper Samir Bellahcene nur staunen konnte. Zu allem Überfluss für die Schwaben musste Laube weniger später zum zweiten Mal auf die Strafbank.
Zwar überstand der TVB die Unterzahl schadlos, aber auch offensiv lief wenig zusammen. Immer wieder ging der Arm der Schiedsrichter für passives Spiel hoch. Lösungen war dann nur Gewaltwürfe wie der von Nico Schöttle zum 8:9 (23.). Dann gab es den nächsten Platzverweis. Patrick Zieker bekam ihn, nachdem er beim Versuch, ein frühes Stockfoul zu setzen, mit seiner Hand auf den Nacken von Dustin Kraus schlug und diesen Boden noch zu Boden riss.
Das Spiel blieb in der Folge zerfahren, besonders Potsdam erlaubte sich immer wieder Fehler. So konnten sich die Gäste herankämpfen und durch Laube den 10:10-Ausgleich (28.) erzielen. Nach einem Fehlwurf von Nils Fuhrmann nahm Jürgen Schweikardt eine Auszeit, damit sein Team vor dem letzten Angriff nochmal durchschnaufen konnte. Im 7-gegen-6 netzte Jorge Serrano zur ersten Stuttgarter Führung. Jannek Klein konterte aber 17 Sekunden vor der Pause und holte noch eine Zeitstrafe gegen Gianfranco Pribetic raus. Der letzte TVB-Angriff verpuffte aber, der Pass auf Samuel Röthlisberger kam nicht an.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit konnte Max Häfner auf 12:11 für seine Farben stellen. Nach einer Parade von Bellahcene schraubte Serrano mit seinem dritten Treffer die Führung weiter nach oben. Doch auch Potsdam kam mit mächtig Schwung aus der Pause. Nach der Zeitstrafe gegen Kai Häfner stellte Nils Fuhrmann auf 14:14 (35.). Auf der anderen Seite musste Akakpo für zwei Minuten vom Feld, Tomovski parierte aber den fälligen Strafwurf von Serrano. Stattdessen machten Fuhrmann und Orlov den 4:0-Lauf perfekt, Potsdam war mit 16:14 (38.) wieder in Front.
Es bleib weiter ein Spiel der Phasen. Potsdam setzte sich dank eines starken Maxim Orlov auf 18:15 (40.) ab, Fernandez verkürzte wenig später auf 17:18 (41.). Zwar erhöhte Potsdam wieder, doch die Stuttgarter waren nun wieder ein Stück griffiger. Pribetic sorgte schließlich für das 19:19 (44.). Das Blatt wendete sich dann aber wieder, ein Hattrick von Orlov zwang Schweikardt in der 47. Minute zur Auszeit.
Der TVB setzte weiter auf den siebten Feldspieler. Diesen Vorteil wusste Achilleas Toskas zunächst zu nutzen, doch nach je einem Fehlwurf und Fehlpass von Max Häfner konnte Potsdam durch Treffer ins leere Gehäuse auf 25:20 (49.) davon ziehen. Besonders beim letzteren Tor misslang den Stuttgartern der Wechsel dermaßen, dass die Abwehr zwar stand, aber der inzwischen eingewechselte Miljan Vujovic weiter auf der Bank saß. Das bestrafte Kofler.
Dann überholte Kai Häfner mit seinem Treffer zum 21:25 (52.) Florian Kehrmann in der ewigen Torschützenliste der HBL. Wenig später musste der Linkshänder jedoch für zwei Minuten vom Feld. Immerhin überstanden seine Teamkollegen die Unterzahl ohne Gegentor und setzten danach auf eine Manndeckung gegen Orlov und Kofler. Das dauerte jedoch nur wenige Sekunden, ehe Torben Matzken für einen Gesichtstreffer gegen Akakpo eine Zeitstrafe bekam. Nach einer Parade von Bellahcene konnte Häfner auf 22:25 (56.) verkürzen.
Als dann Orlov nach einem Gesichtstreffer gegen den TVB-Torwart eine Zeitstrafe erhielt, hatten die Gäste die Chance, den Rückstand weiter zu verkürzen. Der versuchte Kempa-Trick von Fernandez auf Max Häfner wurde jedoch wegen dem unerlaubtem Betreten des Kreises abgepfiffen. So konnte Josip Simic auf 26:22 (57.) stellen. Stuttgart nahm seine letzte Auszeit. Serrano traf zwar prompt, doch Kofler antwortete. Den Treffer von Kai Häfner konterte Simic und beseitigte damit alle Restzweifel. Max Häfner konnte noch aufs 25:28 verkürzen, doch das war den bereits feiernden Heimfans merklich egal.
VfL Potsdam: Tomovski (10 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Höler, Ferjan; Orlov (6), Kofler (5), Klein (4), Akakpo (4), Paulnsteiner (3), Simic (2), Günther (2/2), Fuhrmann (2), Schramm, Gorpishin, Kix, Schley, Kraus
TVB Stuttgart: Bellahcene (8 Paraden), Vujovic (1 Parade); K. Häfner (6), Serrano (5), M. Häfner (4), Pribetic (3), Laube (2), Fernandez (1), Schöttle (1), Toskas (1), Ivankovic (1), Matzken (1), Bacani, Röthlisberger, Zieker, Rubin
Zuschauer:
Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper
Strafminuten: 4 / 14
Disqualifikation: Schramm (13.) / Zieker (23.)
smu