18.01.2023, 22:31
Spanien besiegt den Co-Gastgeber 27:23
Ein Torwartwechsel hat dem spanischen Team den entscheidenden Impuls zum 27:23 über Polen gegeben. Die Träume der Co-Gastgeber vom Viertelfinale sind damit ausgeträumt.
Polen begann das erste Endspiel um das Viertelfinale der Handball-WM 2023 mit Mateusz Kornecki zwischen den Pfosten, das mit 4:0 statt wie der Gegner mit 0:4 Punkten in die Hauptrunde eingezogene Spanien setzte auf Rodrigo Corrales. Mit den Spielmachern Augustin Casado bzw. Michal Olejniczak entspann sich ein torreicher Beginn, wobei die Selección vorne lagen, ehe Olejniczak, nach einem Fehlwurf von Alex Dujshebaev, zum 4:4 (7.) ausglich. Piotr Jedraszczyk und Maciej Gebala organisierten eine solide Abwehr. Der Co-Gastgeber der WM spielte beherzt auf und schien seine Leistung heute abrufen zu können.
Die Spanier verlegten sich, wie so oft, auf ewig lange Angriffe, um Lücken zu finden und lag in der ersten Viertelstunde vorne. Nach dem 8:8-Ausgleich (14.) vergab Polen dann zwei Großchancen auf den Führungswechsel. Ein Stürmerfoul und ein Ballverlust der Polen, sowie der erste von Perez der Vargas parierte Siebenmeter ermöglichten den Iberern zunächst keine solide Führung. Beide Teams waren auf Augenhöhe, ehe Fernandez, Cañellas und Guardiola das 14:11 (25.) besorgten.
Die erste Auszeit der Partie war fällig. Die polnischen Angreifer waren in die Fehler-Strukturen der vergangenen Tage verfallen, weswegen Patryk Rombel Spielzug-Ansagen machte. Die Worte des Trainers wirkten offensichtlich, denn bis zur Pause agierte der WM-Gastgeber merklich besonnen, sodass die Spanier 29 Sekunden vor der Sirene, beim Stand von 16:14 zu ihren Gunsten, buzzerten. Sie trafen nicht mehr. Linksaußen Jan Czuwara netzte zum umjubelten 16:15-Halbzeitstand.
Die polnische Druzyna war weiterhin voll im Spiel. Nach einer rumpeligen Phase mit Fehlern auf beiden Seiten sorgte Symon Sicko mit seinem sechsten Treffer für den 16:16-Ausgleich (34.). Die beiden Torhüter, Kornecki und der eingewechselte Perez de Vargas prägten das Geschehen, sodass teils über mehrere Minuten kein Treffer fiel. Der Torhüter des FC Barcelona glänzte dabei mit fünf schnellen Reflexen und stützte seine Mannschaft. Vorne besorgte Odriozola die 20:17-Führung (44.).
Die Selección hatte mit Perez de Vargas zu einer im bisherigen Spielverlauf unbekannten Solidität gefunden. Der Angriffe der Polen wirkten einige Zeit einfallslos, die Spieler besannen sich aber in der Schlussphase wieder ihres Könnens und sie rückten als Mannschaft zusammen. Bei einer Aktion, als Spanien im Angriff war, zeigte Gedeon Guardiola einen Schlag gegen den Kopf an und musste sich behandeln lassen. Patryk Walczak wurde nach Videobeweis disqualifiziert.
Pol Valera übernahm kurzzeitig Guardiolas Platz im Abwehrzentrum der Spanier. Polen musste zuvor das 24:20 von Rechtsaußen Ferran Solé hinnehmen, zeigte sich mit Treffern von Sicko und Moryto zum 24:22 (55.) aber weiter angriffslustig. Guardiola war derweil aufs Feld zurückgekehrt. Er und seine Mitspieler gaben den Sieg nicht mehr aus der Hand. Solé räumte nochmals über den rechten Flügel zum 26:22 (57.) ab. Nun spielte auch die Zeit für die Iberer, die als 27:23-Sieger hervorgingen.
Hauptrunde, Gruppe 1, 1. Spieltag
Spanien - Polen 27:23 (16:15)
Spanien: Corrales, Perez De Vargas - A. Dujshebaev 4, A. Fernández 4, Figueras 4, Canellas Reixach 3, Odriozola 3/2, D. Dujshebaev 2, G. Guardiola Villaplana 2, Sole Sala 2, Valera Rovira 2, Casado 1, Garciandia Alustiza, Maqueda Peno, Pecina, Sanchez Migallon Naranjo
Polen: Kornecki, Morawski - Sicko 7, Moryto 5/4, Jedraszczyk 4, Czuwara 3, Bis 2, Olejniczak 2, Daszek, Dzialakiewicz, M. Gebala, T. Gebala, Komarzewski, Krajewski, Pietrasik, Walczak
Schiedsrichter: Mads Hansen (Dänemark)/Jesper Madsen (Dänemark)
Zuschauer: 7030
Strafminuten: 6 / 6
Disqualifikation: - / Walczak (50./Unsportlichkeit)