07.03.2025, 21:40
Zwei rote Karten in Halbzeit eins
Die MT Melsungen trotzte den Personalsorgen und einer frühen roten Karte gegen Adrian Sipos und bleibt in der Rothenbach-Halle in dieser Saison weiter ungeschlagen: Gegen den SC DHfK Leipzig setzten sich die Nordhessen schon zur Pause auf 17:12 ab und feierten schließlich einen ungefährdeten 34:25-Heimsieg.
Mit lediglich elf Feldspielern trat die MT Melsungen ihr Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig an. Zuletzt gesellten sich Elvar Örn Jonsson (muskuläre Beschwerden), Arnar Freyr Arnarsson (Oberschenkelprobleme) und Aaron Mensing (Achillessehnenriss) zu den nun insgesamt sieben Verletzten. Dafür kehrte Felix Danner kurzerhand ins MT-Trikot zurück. Der 39-jährige Kreisläufer spielte von 2009 bis 2021 für die Nordhessen und beendete 2024 seine Handballkarriere.
Die MT erwischte trotz der Personalsorgen einen starken Start, bestrafte jeden Leipziger Fehlwurf gnadenlos und enteilte dank einer kompakten Abwehr bis zur fünften Minute auf 4:0. Erst nach sechs Minute setzte Stephan Seitz den ersten Treffer für den SC DHfK. Moritz Preuß und Luca Witzke ließen einen Doppelschlag zum 4:3-Anschluss folgen (9.).
Fünf Minuten später konnte Staffan Peter trotz einer Zeitstrafe gegen Witzke in Unterzahl zum 5:5 egalisieren. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach einer Parade von Nebojsa Simic setzte sich die MT bis zur 20. Minute erneut auf zwei Treffer ab, sodass Runar Sigtryggsson beim Stand von 7:9 zu seiner ersten Auszeit buzzerte.
Nach Ansicht der Videobilder sah Adrian Sipos nach einem Gesichtstreffer gegen Luca Witzke wenig später die rote Karte. Die MT-Fans machten ihr Unverständnis mit "Schiebung"-Rufen deutlich. Doch die Nordhessen zeigten sich unbeirrt und erhöhten bis zur 23. Minute auf 12:9. Andri Mar Runarsson und Lukas Binder sorgten nach einem Leipziger Ballgewinn zwar für den 12:11-Anschluss, doch Nicolej Enderleit stellte den Drei-Tore-Abstand mit einem Doppelschlag wieder her (14:11, 26.).
Zweieinhalb Minuten vor der Halbzeitsirene zeigten die Schiedsrichter bereits die zweite rote Karte: Moritz Preuß wurde nach einem Gesichtstreffer ebenfalls hinausgestellt. Melsungen nutzte die Überzahl, um auf 16:12 zu erhöhen. Nach einem Timeout von Roberto Garcia Parrondo sorgte Dainis Kristopans mit seinem Treffer zum 17:12-Pausenstand für die erste Fünf-Tore-Führung an diesem Abend.
Nach dem Seitenwechsel hatte Leipzig einige Chancen, den Rückstand zu verringern. Doch Nebojsa Simic hatte etwas dagegen und der SC DHfK kam lediglich auf vier Treffer heran (19:15, 38.). Ian Barrufet stellte den Fünf-Tore-Vorsprung in der 40. Minute wieder her und Runar Sigtryggsson reagierte umgehend mit seiner zweiten Auszeit.
Doch die MT war an diesem Abend nicht mehr zu stoppen: Nach einer Zeitstrafe gegen Runarsson konnte Timo Kastening einen Ballgewinn mit dem Treffer ins verwaiste Leipziger Tor zur ersten Sechs-Tore-Führung verwandeln. Nachdem Lukas Binder einen Strafwurf an die Latte setzte, stellte Ian Barrufet vom Strich sogar auf plus Sieben (26:19, 46.).
Wenig später behielt Nebojsa Simic im Siebenmeter-Duell gegen Binder erneut die Oberhand. Zehn Minuten vor dem Abpfiff sammelte Runar Sigtryggsson seine Mannschaft beim Stand von 21:28 zum letzten Timeout und forderte noch einmal Tempo. Doch seine Spieler scheiterten mehrfach am Pfosten.
Bei der MT, die auf 31:22 erhöhte, klappte unterdessen alles. Nachdem Nebojsa Simic mit neun Paraden einen guten Tag erwischt hatte, konnte sich in den Schlussminuten auch Adam Morawski noch einmal zwischen den Pfosten ausgleichen. Die MT Melsungen jubelte schließlich über ein 34:25 und die gelungene Reaktion nach zuletzt drei sieglosen Partien.
MT Melsungen: Morawski (2/1 Paraden), Simic (9/1 P.); Enderleit 3, Balenciaga 2, Sipos 2, Kristopans 4, Ignatow, Moraes 5, Danner, Soler, Svensson 4, Kastening 5, Barrufet 8/4
SC DHfK Leipzig: Ebner (2 P.), Saeveras (8 P.); Runarsson 4, Ernst 1, Witzke 6, Krzikalla, Greilich, Binder 4/2, Mamic, Peter 2, Bogojevic, Preuss 1, Schmitt 2, Rogan 3, Seitz 2, Hönicke
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thöne
Strafminuten: 0 / 6
Disqualifikationen: Adrian Sipos (21., Gesichtstreffer) / Moritz Preuss (27., Gesichtstreffer)
Merle Klingenberg