vor 22 Stunden
Brillante zweite Halbzeit
Die SG Flensburg-Handewitt hat einen eindrucksvollen Sieg bei der TSV Hannover-Burgdorf gefeiert. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit rollten die Fördestädter gnadenlos über die Recken hinweg und sicherten sich deutlich den Einzug ins DHB-Pokal-Viertelfinale.
Nach dem hauchzarten 31:30-Sieg der TSV Hannover-Burgdorf in der Liga stand für die SG Flensburg-Handewitt eine Revanche auf der Pokalagenda. Ein Vorteil dabei war die hohe Belastung für die Recken-Raketen in der Länderspielpause, Trainer Christian Prokop hatte sich etwa über die mangelnden Pausen für Renars Uscins beschwert.
Dessen Nationalmannschaftskollege Joel Birlehm fehlte indes mit einem Magen-Darm-Infekt, dafür rückte Marian Michalczik zurück ins niedersächsische Aufgebot. Auf der Gegenseite schöpfte Trainer Nicolej Krickau aus dem Vollen und beorderte seine Mannschaft direkt im Sieben-gegen-Sechs auf die Platte.
Das erlaubte den Gästen stets, offensiv in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu kommen. Hannover deckte trotz Unterzahl aggressiv und hatte so Probleme, wenn die Gäste abräumten - gleichzeitig funktionierte das Umschaltspiel der Recken aber so gut, dass die Hausherren über Tempotore von Justus Fischer und Marius Steinhauser zunächst vorlegten (5:4, 6.).
Flensburg reagierte darauf mit einem Doppelschlag und kam durch Simon Pytlick zur ersten Führung. Eine Schwächung stellte jedoch die frühe zweite Zeitstrafe für Lukas Jörgensen dar (10.). Da die Recken immer wieder ins leere Tor trafen, wechselten die Gäste danach im Angriff in Gleichzahl. Somit fehlte aber die offensive Durchschlagskraft und Hannover riss die Partie wieder herum (8:7, 11.).
Damit nicht genug. Die Recken wurden nun minütlich stärker und setzten sich durch Justus Fischer auf zwei Treffer ab. Trotz zahlreicher Chancen und einer Zeitstrafe für Blaz Blagotinsek blieb das Plus-Drei jedoch aus - und Krickau buzzerte zur Auszeit. Seine Mannschaft kam beim 10:10 daraufhin wieder zum Ausgleich (23.).
Das war besonders Torwart Kevin Möller zu verdanken, der gleich mit einer Reihe an hochkarätigen Paraden glänzte. Auf der Gegenseite zeigte sich parallel auch sein Landsmann Simon Gade in Topform, aber die Gäste hatten einen Minimalvorteil, welchen sie beim 11:10 zur erneuten Führung ummünzten (24.). Dass sie diesen Vorsprung beim 14:13 auch in die Pause mitnahmen, hatte auch damit zu tun, dass ein Kopftreffer von Blagotinsek in den Schlusssekunden unbemerkt blieb.
Nach dem Seitenwechsel versiegte zunächst auf beiden Seiten der Tordrang. Flensburg erhöhte schnell auf 15:13, die Recken mühten sich über sechs Minuten zum ersten Treffer. Parallel verpassten die Fördestädter eine höhere Führung - die Partie blieb von vielen Fehlern gespickt. Das hielt aber auch die Spannung hoch, die Renars Uscins mit einer Willensleistung zum 17:16-Anschlusstor unterstrich (39.).
Flensburg blieb dennoch die abgezocktere Mannschaft und setzte sich beim 21:18 erstmals auf drei Treffer ab, kurz darauf bestrafte Niclas Kirkelökke einen unnötigen Ballverlust mit seinem Tor zum 23:19. Christian Prokop hechtete zum Timeout-Buzzer und zog seine zweite Auszeit (45.). "Geht All-In", forderte der Recken-Coach von seiner Mannschaft.
Dennoch gehörte die Partie weiter den Gästen. Die Niedersachsen machten im Angriff weiter unnötige Fehler und konnten auch das eigene Sieben-gegen-Sechs nicht nutzen, da die Flensburger regelmäßig per schneller Mitte punkten konnten. Zudem war Simon Gade inzwischen kein Faktor mehr, weshalb Prokop Youngster Lasse Andresen zwischen die Pfosten beorderte (29:23, 51.).
Kurz darauf zog der Recken-Coach seine letzte Auszeit. Diese konnte aber auch keinen Turnaround mehr begründen. Stattdessen ließen mehrere Paraden von Kevin Möller die ZAG Arena verstummen, vorne taten die Werfer der Fördestädter bis zum 33:26-Endstand ihr Übriges. Damit steht die SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinale des DHB-Pokals.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (9 Paraden), Andresen (1 P.); Poulsen (3), Uscins (6), Steinhauser (2), Michalczik, Kulesh (2), Strmljan, Edvardsson (1), Gerbl, Stutzke, Hanne, Solstad (1), Fischer (8), Feise (1), Büchner (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Möller (18 P.); Pytlick (7), Golla (1), Kirkeløkke (6), Mensah, Gottfridsson (1), Jørgensen (6), Hansen (2), Horgen, Pedersen, Jakobsen (6), Smits (1), Blagotinsek, Møller (4)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 2 / 8
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mao