13.11.2024, 21:01
Zweitligist bringt den Favoriten zu Fall
Coburg feiert den nächsten Coup im DHB-Pokal: Der Zweitligist hielt die Handball-Partie gegen den TBV Lemgo Lippe bis zum 25:25 offen - und setzte dann mit einer Dreier-Serie den vorentscheidenden Stoß auf dem Weg zum 29:28-Erfolg und ins Viertelfinale. Zum Final4 fehlt nun nur noch ein Sieg.
Nach dem Sieg in der ersten Runde des DHB-Pokals in Ferndorf hatte der HSC 2000 Coburg mit dem 25:22 gegen Erstligist TVB Stuttgart für eine der größeren Überraschungen im Handball-Pokal gesorgt und am heutigen Mittwoch wollte der Zweitligist gegen den TBV Lemgo Lippe nachlegen. Zur Einstimmung hing in der Kabine der Gäste im Vorfeld ein Foto von der Arena in Köln, die nur noch zwei Überraschungen entfernt ist.
Doch in der Anfangsphase agierten die ohne Lukas Hutecek (Mittelhandbruch) und Jan Brosch (Rückenprobleme) angereisten Lemgoer souverän: Ein Doppelschlag von Niels Versteijnen sorgte für das 2:0 und auf den ersten Coburger Treffer von Jesper Schmidt antworteten Frederik Simak und Leve Carstensen mit zwei Toren zum 4:1. Das 5:2 von Tim Suton, das 6:3 von Bobby Schagen oder das 7:4 erneut von Suton - Lemgo schien das Spiel nach gut zehn Minuten im Griff zu haben.
Doch Coburg fand in der Folge besser in die Zweikämpfe und stellte den Anschluss wieder her. Lemgo tat sich nun schwer, auch aufgrund einiger Nachlässigkeiten in der Deckung und spätestens mit dem 9:9 von Jesper Schmidt war in der Halle die Zuversicht auf eine erneute Pokal-Überraschung zurück. Merlin Fuß brachte die Gastgeber kurz darauf trotz Unterzahl beim 11:10 erstmals in Führung und nach dem 13:11 von Jan Schäffer stand die Halle Kopf.
Ein Grund dafür waren auch die Glanztaten von Petros Boukovinas, der mit 17 Paraden das Torhüterduell klar auf die Seite von Coburg holte - das im Saisonverlauf bislang so starke Lemgoer Duo Möstl und Kastelic kam laut offizieller Statistik auf zehn abgewehrte Bälle. Allerdings vergab auch der Zweitligist in dieser Phase einige Chancen, unter anderem gab es einen Kreis-Übertritt im Gegenstoß. Auf der Gegenseite konnte Tim Suton so zur Pause zum 14:14 ausgleichen.
Nach Wiederbeginn brachte Hendrik Wagner die favorisierten Gäste wieder in Vorlage, doch auch aufgrund eines vergebenen Siebenmeters wechselte die Führung schnell wieder zu Coburg. Nach dem Ausgleich von Mikael Helmersson sorgte Janis Pavels Valkovskis für das 17:15. Lemgo schien nun aber ins Spiel zu finden, nutzte eine Überzahl zu einer Dreier-Serie. Als Niels Versteijnen aus Sicht der Gastgeber für das 18:20 sorgte, nahmen diese die Auszeit.
Und Coburg kämpfte sich zurück in die Partie, die Halle bejubelte den Ausgleich von Merlin Fuß zum 21:21 und beim 23:22 von Mikael Helmersson sowohl die erneute Führung wie auch die vorausgegangene Glanztat von Petros Boukouvinas. Merlin Fuß legte das 24:22 nach und acht Minuten vor dem Ende wurde auch die Zeit ein Faktor. Doch Lemgo spielte nun seine Routine aus: Florian Kehrmann brachte den siebten Feldspieler und per Kempa gelang Leve Carstens das 25:25 - es ging mit einem Gleichstand in die Crunch-Time.
Allerdings hatte der Gleichstand nicht lange Bestand: Mit dem direkt verwandelten Anwurf bestrafte Jan Schäffer das Risiko der Gäste und zündete die Halle endgültig an. Ein nächster Versuch auf das verwaiste Tor der Gäste von Petros Boukovinas verfehlte das Ziel zwar, doch Coburg erkämpfte sich erneut den Ball und Jesper Schmidt traf zum 27:25. Lemgo mühte sich trotz des siebten Feldspielers vergeblich gegen die starke HSC-Deckung, die auch nach der bereits im ersten Abschnitt verteilten Roten Karte gegen Bartlomiej Bis nach einem Gesichtstreffer stabil blieb.
Im nächsten Angriff wartete der TBV Lemgo Lippe vergeblich auf einen Pfiff und auch nach dem nächsten Ballgewinn haderte Florian Kehrmann mit der Entscheidung der Schiedsrichter. Merlin Fuß setzte hingegen nach einer Auszeit das vorentscheidende 28:25. Lemgo kam nach einem schnellen Treffer und einem Ballgewinn mit der offenen Deckung zwar noch zum Anschluss, doch Mikael Helmersson warf Coburg mit dem 29:27 dann endgültig ins Viertelfinale - daran änderten weder der letzte Treffer von Versteijnen noch die vehementen Proteste von Florian Kehrmann am Kampfgericht etwas.
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (17 Paraden), Eggert; Menges, Dettenthaler, Bis 1, Kasai, Fuß 7, Billek, Krone, Helmersson 7, Knauer 1, J.P. Valkovskis 5, L. Valkovskis, Schäffer 3, Jaeger 2, Schmidt 3/1
TBV Lemgo Lippe: Möstl (7 Paraden), Kastelic (3 Paraden); Theilinger, Zehnder, Simak 2, Schagen 5, Carstensen 5, Suton 6, Versteijnen 6, Wagner 4, Houtepen, Faust, Geislers, Hübke, Petrovsky
Zuschauer: 2109 (HUK Coburg Arena)
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen
Strafminuten: 6 / 6
Disqualifikation: Bis (Coburg, 21., Gesichtstreffer)
Hinweis: Ein Klick auf die jeweilige Partie führt zum Spielbericht.
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