vor 8 Stunden
Letzter Viertelfinalist steht erst mit der Sirene fest
Im ersten Abschnitt führten die Füchse Berlin zwischenzeitlich mit sechs Toren, doch der Vorsprung schmolz nach der Pause dahin und dann legten die Rhein-Neckar Löwen im Pokal-Krimi vor. Dank Ivan Martinovic auch in der Crunchtime und als die Füchse sein 30:29 nicht mehr beantworten konnten, jubelten die Löwen über den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals.
Die Rhein-Neckar Löwen und die Füchse Berlin spielten am heutigen Abend um den letzten Platz im Viertelfinale des DHB-Pokals. Bei den Gästen aus der Hauptstadt war dabei der nachverpflichtete Manuel Strlek erstmals im Kader, bei den Hausherren stand der Name Juri Knorr nach seiner Verletzung wieder auf dem Spielberichtsbogen. Zunächst nahm der Spielmacher des Nationalteams aber auf der Bank Platz - mit einem dick bandagierten linken Daumen.
Von dort sah Knorr zunächst einen guten Start der Gäste: Mathias Gidsel erzielte den ersten Treffer, Dejan Milosavljev parierte einen ersten Siebenmeter der Löwen und auf der Gegenseite sorgte Tim Freihöfer aus der gleichen Distanz für das 2:0. Nach einem Doppelschlag von Sebastian Heymann und Gustav Davidsson schienen die Hausherren beim 2:2 zwar ins Spiel gefunden zu haben, doch Mathias Gidsel traf erst selbst und holte dann einen Strafwurf heraus, den Tim Freihöfer zum 4:2 nutzte.
Mikael Appelgren verhinderte zunächst zwar mit einer Glanztat noch einen Drei-Tore-Rückstand, doch nach einem Gegenstoß von Freihöfer war dieser beim 6:3 dann nach acht Minuten erreicht. Die Füchse spielten abgeklärt, doch die Rhein-Neckar Löwen hielten zunächst den Anschluss - auch während einer ersten Unterzahlsituation. In dieser betrat Juri Knorr erstmals das Parkett und trug sich auch gleich mit einem verdeckten Schlagwurf in die Torschützenliste ein. Doch auf seinen Anschlusstreffer sollte die Füchse-Reaktion folgen.
Erst schufen die Gäste viel Platz für Hakun West Av Teigum, dann legte Max Darj mit dem 12:9 wieder drei Treffer zwischen die beiden Teams. Und ausgerechnet in der ersten eigenen Unterzahl setzten sich die Berliner dann weiter ab, zwei Angriffe der Löwen endeten ohne Wurf und der dritte landete am Pfosten. Die Füchse setzten sich auf 16:10 ab, agierten in den verbleibenden drei Minuten aber unkonzentriert. Jannik Kohlbacher und Patrick Groetzki trafen auf der Gegenseite, mit einem 16:12 auf der Anzeigetafel ging es in Richtung Kabinen.
Mit einer Einzelaktion setzte Ivan Martinovic direkt nach Wiederbeginn ein Zeichen, doch Tim Freihöfer war auf der Gegenseite zur Stelle. Auch die beiden nächsten Heymann-Treffer sowie einen Treffer von Jannik Kohlbacher beantworteten die Füchse, die beim 20:16 von Mathias Gidsel fünf Minuten nach Wiederbeginn das erste Aufbäumen der Hausherren nach der Pause überstanden zu haben schienen.
Doch die Rhein-Neckar Löwen ließen nicht nach und kamen nun in der Deckung besser in die Zweikämpfe. Ein Grund dafür waren aber auch zunehmende Ungenauigkeiten im Passspiel der Gäste, die den Spielfluss hemmten oder zu Ballverlusten führten. Ein Siebenmeter von David Moré startete eine Serie, die Tim Nothdurft aus dem Umschaltspiel und Jannik Kohlbacher mit einer starken Einzelaktion fortsetzten und die durch einen Gegenstoß von Nothdurft in der vierzigsten Minute den Ausgleich zum 20:20 brachte.
Die Füchse beendeten ihre Durststrecke zwar durch Mijajlo Marsenic, doch der Ausgleich des stark aufspielenden Ivan Martinovic folgte und Juri Knorr ließ den Heidelberger SNP Dome mit dem 22:21 die erste Führung des Heimteams feiern. Nun mussten die Füchse nachziehen, ein wichtiger Akteur war dabei Fabian Wiede, der wichtige Treffer erzielte - unter anderem das 27:27 mit dem es in die letzten sieben Minuten ging - die sogenannte Crunchtime hatte längst begonnen.
Jede Aktion schien vorentscheidenden Charakter zu haben: Ivan Martinovic war bei den Rhein-Neckar Löwen dabei der Go-To-Guy, warf sein Team erneut in Vorlage, Tim Freihöfer und Mathias Gidsel beantworteten seine beiden folgenden Treffer. Nach dem dritten zum 30:29 aber war David Späth zur Stelle und die Löwen gingen mit einem Ein-Tore-Vorsprung und Ballbesitz in die letzte Minute.
Die Löwen spielten die Uhr herunter, hofften allerdings vergeblich auf einen Siebenmeter und mussten sich dann den Wurf nehmen. Dieser verfehlte das Ziel, doch die Füchse konnten mit ihrer Auszeit lediglich noch sechs Sekunden retten. Fabian Wiede übernahm mit Leibchen im Tor den Anwurf, die Berliner preschten nach vorne - doch die Löwen bremsten sie aus und als auch der letzte direkte Freiwurf in der Mauer hängen blieb, konnten sie das Viertelfinale im DHB-Pokal feiern.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (13 Paraden), Späth (5 Paraden); Martinovic 10, Nothdurft 4, Plucnar, Knorr 2, Óskarsson, Heymann 4, Móré 2/2, Davidsson 2, Groetzki 1, Forsell Schefvert, Willner, Lindenchrone Andersen, Kohlbacher 5
Füchse Berlin: Milosavljev (9 Paraden), Ludwig (2 Paraden); Wiede 4, Darj 2, Strlek, Andersson 1, Lichtlein, Gidsel 7, Freihöfer 8/4, Langhoff 1, Beneke, Herburger, West av Teigum 3, Marsenic 3
Zuschauer: 3791 (SNP Dome, Heidelberg)
Schiedsrichter: Baumgart / Dinges
Strafminuten: 6 / 2
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