13.11.2024, 21:47
SC Magdeburg knapp ausgeschieden
Das Spitzenspiel im DHB-Pokal wurde den hohen Erwartungen gerecht. Sowohl der THW Kiel als auch der SC Magdeburg hatten ihre starken und schwachen Phasen, am Ende sollten die Zebras knapp über ein 29:28 (14:14) jubeln.
Der SC Magdeburg wollte seine Lehren aus der Liganiederlage gegen Kiel ziehen und vor allem die Rückraumshooter Eric Johansson und Emil Madsen nicht zur Entfaltung kommen lassen. Das gab entweder Platz am Kreis, den Petter Överby nutzen konnte oder auch für die Außenspieler Magnus Landin und Bence Imre.
Kiel setzte ansonsten auf eine gute Abwehr und ein schnelles Umschaltspiel, nach einem Block von Hendrik Pekeler sollte Bence Imre zum 2:1 (5.) netzen. Magdeburg setzte unter anderem auf die Durchschlagskraft von Michael Damgaard, aber auch die Gefährlichkeit im Eins-gegen-Eins von Gisli Kristjansson und konnte nach einem Zwei-Tore-Rückstand durch Matthias Musche jedoch schnell wieder zum 4:4 (12.) ausgleichen.
Es war das erwartete Spitzenspiel, in dem sich der SCM auch selbst für eine engagierte Abwehrarbeit belohnen konnte. Christian O´Sullivan und Omar Ingi Magnusson konnten dann die Konter zur ersten Gästeführung setzen (8:10, 19.). Filip Jicha nahm die Auszeit, wollte mehr Aktionen aus dem Eins-gegen-Eins haben und beorderte Elias Ellefsen a Skipagötu auf das Parkett.
Obwohl nun auch Andreas Wolff seine Akzente setzen sollte, kamen die Zebras nicht zum Ausgleich. Magdeburg nahm dem THW nun mit einem starken Rückzug die Tempotore weg, konnte aber nach der zwischenzeitlichen Drei-Tore-Führung (10:13) nicht nachlegen. Kiels Abwehr stand nun kompakt, auch eine Auszeit von Bennet Wiegert konnte das Momentum nicht zum Deutschen Meister bringen.
Die Hausherren holten sich die Führung, in Überzahl konnte sich Eric Johansson zum 14:13 durchtanken. Omar Ingi Magnusson sollte auch noch mit einem Siebenmeter an Tomas Mrkva scheitern. Gisli Kristjansson rettete mit einer kraftvollen Einzelaktion jedoch das 14:14-Remis.
Es war bei Wiederanpfiff Platz auf dem Parkett, weil in der intensiven Schlussphase des ersten Durchgangs erst Michael Damgaard und anschließend Petter Överby und Magnus Landin jeweils eine Zeitstrafe kassiert hatten. Der SCM kam durch Rechtsaußen Isak Persson zu den ersten Akzenten, nach einer Siebenmeterparade von Nikola Portner sollte Musche dann zum 16:18 (36.) erhöhen.
Es wurde nun ein Spiel, in dem auch die Torhüter ihre Akzente setzen konnten. Als Wolff gegen Saugstrup zur Stelle war, konnte Dahmke dann zum 18:18 egalisieren. Auch Mrkva nahm beim Stand von 18:19 jeweils Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson und Manuel Zehnder weg. Zwischendrin war eben auch Sergey Hernandez zweimal für Magdeburg zur Stelle. Die Zebras setzten nun auf den siebten Feldspieler - das konnte der spanische Keeper des SCM zum eigenen Treffer zum 18:20 (41.) nutzen.
Es war eine hohe Intensität bei jeder Aktion: Gisli Kristjansson verpasste mit einem Pfostentreffer die Drei-Tore-Führung, im Gegenzug ließ Emil Madsen setzte einen Siebenmeter ebenfalls an die rechte Torstange. So war es Rune Dahmke im Gegenstoß, der das 19:20 (46.) setzen konnte. Es blieb spannend, Bennet Wiegert läutete beim 22:23 mit seiner Auszeit die Crunch-Time ein.
Zwar sollte Damgaard die Gästeführung noch einmal auf zwei Tore ausbauen, doch dann war es ein schlecht gespielter Pass von Kristjansson auf Rechtsaußen. Bei Kiel hatte Magnus Landin das Siebenmetertrauma überwunden, konnte zweimal vom Strich gegen Portner und Hernandez ausgleichen und nach einem weiteren technischen Fehler von Magnusson schloss Bence Imre zur 25:24-Führung ab.
Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter auf dem Parkett, jede Aktion konnte nun vorentscheidenden Charakter haben. Als Wolff gegen Magnusson beim Stand von 27:26 zur Stelle war, hielt es in der Wunderino-Arena niemand mehr auf den Plätzen und Pekeler konnte auf zwei Tore erhöhen. Auf der Gegenseite blieb Manuel Zehnder cool, nachdem sich Kristjansson zum Siebenmeter durchgetankt hatte.
Madsens 29:27 eine Vorentscheidung? Mitnichten! Magdeburg erkämpfte sich über Isak Persson erneut einen Siebenmeter und Bennet Wiegert bewahrte coolen Kopf und beantragte erst einmal noch eine Auszeit. Nach Zehnders erneutem Anschluss sah auch Filip Jicha zwanzig Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit Redebedarf für einen letzten Angriff. Magdeburg setzte auf eine offensive Deckung, Madsen scheiterte an Hernandez - aber der Abpraller ging ins Aus.
THW Kiel: Mrkva (2 Paraden), Wolff (10 P.); Duvnjak (4/3), Landin (4), Overby (1), Wiencek, Pabst, Johansson (4), Dahmke (2), Zerbe (2/2), Kutz, Madsen (5), Bilyk, Pekeler (1), a Skipagotu (1), Imre (5)
SC Magdeburg: Hernandez (10 P.), Portner (4 P.); Persson (2), Musche (4), Zehnder (3/3), Zechel, Kristjansson (2), Pettersson, Magnusson (4/2), Serradilla (1), Lagergren, Mertens, Saugstrup (2), O'Sullivan (1), Damgaard (8)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah / Ramesh Thiyagarajah
Strafminuten: 8 / 6
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chs