29.05.2024, 20:38
Umkämpfte Begegnung vor Gang vors Schiedsgericht
Der HSV Hamburg feierte seinen Heimausstand mit einem 33:29-Sieg gegen den ThSV Eisenach - in einer umkämpften Partie, in der es in der Tabelle um nicht mehr viel ging. Für den HSV richtet sich der Blick nun auf den morgigen Tag und die Lizenz-Entscheidung des Schiedsgerichts.
Wer hätte vor der Saison gedacht, das am vorletzten Spieltag der Handball Bundesliga im Duell zwischen dem HSV Hamburg und dem ThSV Eisenach nur die Gäste den Klassenverbleib sicher haben. Die Hausherren haben zwar einige Punkte mehr auf der Habenseite, müssen angesichts der von der HBL verweigerten Lizenz aber auf die morgige Verhandlung des Schiedsgerichts blicken. Das letzte Heimspiel war somit zugleich kein einfacher Termin für die Hamburger.
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Doch mit einem Block von Niklas Weller, einer Parade von Johannes Bitter sowie einem Doppelschlag von Zoran Ilic legten die Gastgeber vor 3.669 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg zunächst ein schnelles 2:0 vor - und damit den Grundstein zu einem Start-Ziel-Sieg. Eisenach kämpfte, fand aber auf beiden Seiten des Spielfelds nicht wie gewohnt in die Zweikämpfe - auch weil die Hausherren dagegenhielten. Peter Walz konnte zwar den ersten Gäste-Treffer erziele, doch der HSV antwortete dreifach und stellte auf 5:1.
Für dieses hatte Leif Tissier in Überzahl gesorgt, das Eigengewächs des HSV hatte im Vorfeld der Partie zum Lizenz-Fragezeichen erklärt: "Im Training und in den Spielen gilt einfach, es zu verdrängen." Und das gelang den Hamburgern auch in der Folge. In Überzahl kam der ThSV Eisenach zwar wieder auf zwei Tore heran, doch Leif Tissier fand dann trotz Unterzahl eine Lücke. Das gelang ihm kurz darauf auch in Überzahl, als er mit dem 12:8 wieder vier Treffer zwischen die beiden Konkurrenten legte.
In dieser Szene gab es zudem eine Zeitstrafe für die Eisenacher, die in der Folge gut 100 Sekunden doppelte Unterzahl halbwegs schadlos überstanden - auch weil Manuel Zehnder einmal mehr traf. Der Schweizer zeigte sich im Fernduell um die Torschützenkrone torhungrig. Er war es auch, der nach gut fünf Minuten Leerlauf auf beiden Seiten, in denen das 16:11 auf der Anzeigetafel eingebrannt war, den Gegner mit einem direkt verwandelten Freiwurf überraschte und den Knoten löste. Der HSV antwortete umgehend, erhöhte den Abstand mit einem Doppelschlag auf sechs Tore und nahm ein 19:13 mit in die Kabinen.
Eisenach hatte eine starke Saison gespielt, war mit 24 Pluspunkten nach Hamburg gereist und hätte theoretisch sogar noch an den Hamburgern in der Tabelle vorbeiziehen können. Dass der dafür benötigte Sieg aber heute außer Reichweite lag, unterstrich der HSV Hamburg direkt nach Wiederbeginn: Dani Baijens sorgte für das 20:13 und der eingewechselte Jens Vortmann heizte die Stimmung in der Arena mit einem gehaltenen Siebenmeter an.
Der HSV hatte in dieser Saison sowohl das Hinspiel in Eisenach wie auch die Partie im DHB-Pokal für sich entschieden - und auch im dritten Vergleich ließ sich das Team von Torsten Jansen nicht mehr vom Kurs abbringen. Beim 27:18 hatte Azat Valiullin den Abstand erstmals in die Nähe des zweistelligen Bereichs gebracht, für Eisenach ging es bereits um Schadensbegrenzung. Der HSV hingegen genoss das letzte Heimspiel der Saison - und vielleicht das letzte Heimspiel in der Bundesliga für einige Zeit - mit seinen Fans.
Eisenach konnte den Abstand zunächst im einstelligen Bereich halten, doch Hamburg ließ sich die Stimmung nicht verderben: Jens Vortmann feierte im letzten Heimspiel vor seinem Karriereende mit den Fans einen zweiten parierten Siebenmeter. Eisenach hielt aber weiter dagegen, kam auch dank einiger Treffer in das in Unterzahl verwaiste HSV-Tor wieder auf sechs Tore heran.
Und, obwohl Hamburg die Partie im Griff hatte und es für beide Teams in der Tabelle um nicht mehr viel ging, gab es weiter intensive Zweikämpfe - inklusive einiger Aufregung. Hamburg verlor im Angriff etwas die Linie, Eisenach vergab gegen Vortmann aber die Chance auf vier Tore zu verkürzen und spätestens mit dem 31:25 von Dani Baijens gegen die offensive ThSV-Deckung waren fünf Minuten vor dem Ende die Weichen zum 33:28-Erfolg des HSV gestellt.
HSV Hamburg: Bitter (7 Paraden), Vortmann (3/2 Paraden), Pinski; Tissier 8, Baijens 6, Ilic 5, Weller 5, F. B. Andersen 4/2, Hartwig 2, Lassen 2, Valiullin 1, Corak, Niemann, Risom Christensen, Bergemann, Benkendorf
ThSV Eisenach: Freitag (3 Paraden), Spikic, Kornecki (1/1 Paraden); M. Zehnder 12/3, Reichmuth 4, Mengon 3, Meyer 3, Walz 3, Ende 2, Donker 1, Lumbroso 1, Patrail, Grgic, Kraus, Kurch, Saul
Zuschauer: 3669 (Sporthalle Hamburg)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah / Ramesh Thiyagarajah
Strafminuten: 8 / 12
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