Bundesliga

Es dauerte rund viereinhalb Minuten, bis das erste Tor fallen sollte, Nikola Grahovac konnte Finn Zecher überwinden. Der HBW Balingen-Weilstetten war unter anderem ohne Stammkeeper Mohamed El-Tayar angereist, doch Mario Ruminsky zeigte seine Qualitäten, erst Emil Laerke sollte sich zum 1:1 (6.) durchtanken.

Lemgos Coach Florian Kehrmann schenkte seinen Abgängen den Platz in der Startformation, auch Lukas Zerbe durfte vor seinem Abschied in Richtung Kiel noch einmal im Wohnzimmer der Phoenix Contact Arena auflaufen und konnte mit einem Doppelschlag zum 7:3 (14.) stellen und die erste Auszeit heraufbeschweren.

Mit der Intensität der Abwehr war Tobias Hotz zufrieden, doch die Wurfauswahl im Positionsangriff und auch die Rückzugsbewegung hatten noch Optimierungspotential. Doch auch unter der Regie von Filip Vistorop sollten die Gäste nur bedingt ins Spiel finden, Lemgo schraubte weiter an der Führung, angeführt von Tim Suton stellten Laerke und Zerbe schnell zum 10:4 (17.).

Der kroatische Spielmacher hatte wenig später Glück, dass die Partie nicht frühzeitig beendet war. Nachdem er in Lemgos Deckung reingesprungen war und nach seinem Abspiel auf außen mit dem linken Arm rücklings noch Lukas Zerbe im Gesicht getroffen hatte, entschieden sich die Schiedsrichter trotz einer aktiven Schlagbewegung, es bei einer Zeitstrafe zu belassen. Lemgo konnte die Überzahl nutzen, um sich zum 15:8 (25.) zu lösen und am Ende ein 19:11 in die Pause zu nehmen.

Mit seinem fünften Treffer zum 20:14 eröffnete Emil Laerke den Torreigen für die Hausherren im zweiten Spielabschnitt. Die Gäste waren besser aus der Kabine gekommen, hatten sich mit variabler Spielanlage immer wieder in die Nahdistanz gespielt. Tor um Tor kämpften sich die Gallier zurück in die Partie, waren zwischenzeitlich beim 20:16 (36.) zumindest auf vier Tore wieder dran.

In Gefahr aber geriet Lemgos Sieg nicht, auch weil sich der TBV nun wieder klare Chancen erspielte und auf der Gegenseite die Gäste mit ihren Möglichkeiten sündigten - beim 24:17 waren die Kräfteverhältnisse schnell wieder zurechtgerückt. Szenenapplaus brandete auf, als Lukas Hutecek einen verdeckten Wurf zum 27:19 einschweißte. Beide Mannschaften nutzten ihre Kaderbreite, bei Lemgo ermöglichten unter anderem im Rückraum Connar Battermann und Torwart Urh Kastelic mit zwei gehaltenen Siebenmetern am Ende noch den 37:27-Heimsieg der Lipper.

TBV Lemgo Lippe - HBW Balingen-Weilstetten 37:27 (19:11)

TBV Lemgo Lippe: Zecher (10/1 Paraden), Kastelic (2/2 Paraden); Zerbe 8/1, Laerke 7, N. Versteijnen 6, S. Zehnder 6/2, Hutecek 3, Battermann 2, Suton 2, Hasenkamp 1, Petrovsky 1, Theilinger 1, Brosch, Simak, Schagen, Carstensen, Oetjen, Hübke

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky (6 Paraden), Mestrovic; Grahovac 5, Heinzelmann 4, Ingason 4, Jer. Müller 4, Volz 4/3, Hildenbrand 2, Grüner 1, Huber 1, Leimeter 1, Schoch 1, Vistorop, Gretarsson, Danner, Saueressig

Zuschauer: 4427 (Phoenix Contact Arena, Lemgo)
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski (Berlin)/Nils Blümel (Berlin)
Siebenmeter: 3/3 ; 3/6
Strafminuten: 2 / 2