30.05.2024, 20:34
Fördestädter offensiv harmlos
Der VfL Gummersbach hat sich mit einem deutlichen Sieg bei der SG Flensburg-Handewitt Platz sechs und den damit verbundenen Einzug ins europäische Geschäft gesichert. Gerade defensiv beeindruckten die Oberbergischen.
Der VfL Gummersbach startete stark in die Partie und unterstrich die eigenen Ambitionen hinsichtlich des sechsten Platzes, den die Oberbergischen schon mit einem Punkt klarmachen konnten, direkt. So legte die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson in einer temporeichen Begegnung schnell mit 2:0 vor.
Johannes Golla sorgte auf der Gegenseite für das erste Heimtor des Abends, kurz darauf netzte Emil Jakobsen zum 3:3 (4.). Die Fördestädter legten wie schon bei den EHF Finals eine hohe Schlagzahl an den Tag und spielten mit enormer Geschwindigkeit. Der VfL Gummersbach ging diese jedoch mit und behauptete die eigene Führung so beim 5:3 (6.).
Flensburg wurde nun aber minütlich besser. Die Fördestädter drehten das Spiel beim 7:6 durch Mads Mensah erstmals und bauten den Vorteil in der Folgezeit durch Simon Pytlick auf drei Treffer aus (12:9, 21.). Das lag auch an Kevin Møller, der immer besser ins Spiel fand und auch Gegenüber Tibor Ivanisevic überflügelte, welcher nur in der Anfangsphase ein Faktor war.
Die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs gehörten dann aber wieder dem VfL, der beim 14:14 durch Tilen Kodrin zum Ausgleich kam. Vorausgegangen war dem Tempotor eine mustergültige Abwehraktion von Ellidi Snaer Vidarsson, welcher ein Kreisanspiel von Lasse Møller abfing (28.).
Nicolej Krickau reagierte mit seiner ersten Auszeit, musste aber dabei zusehen, wie der nächste Wurf der Fördestädter in den Fängen von Ivanisevic landete. Dominik Mappes brachte die Gäste daraufhin mit 15:14 in Front, Emil Jakobsen konterte aber mit der schnellen Mitte. Der letzte Angriff der Oberbergischen fruchtete dann nicht mehr, mit einem Gleichstand wurden die Seiten gewechselt.
Der zweite Durchgang begann mit einer absoluten Galavorstellung beider Torhüter, die hochklassige Parade an hochklassige Parade reihten. Gerade Kevin Møller glänzte mit mehreren Taten gegen freie Würfe, seine Vorderleute zogen daraus aber keinen Vorteil. Erst nach sechs Minuten erzielten die Norddeutschen ihren ersten Treffer des zweiten Durchgangs, Gummersbach führte davor aber schon mit drei Toren.
Dieser Vorteil hielt in der Folgezeit. Die Gummersbacher profitierten auch von unnötigen Zeitstrafen, die sich die Hausherren leisteten, und bestätigten ihr plus drei etwa durch einen sehenswerten Kempa von Giorgi Tskhovrebadze. Als Julian Köster das 22:18 ins empty goal nachlegte, skandierten die 6300 Zuschauer "Wir wollen euch kämpfen sehen", Nicolej Krickau zog die Auszeit (43.).
Unter den Augen von Maik Machulla bliesen die die Fördestädter mit einem Doppelschlag daraufhin zur Aufholjagd, der VfL war aber zu abgezockt, um mehr zuzulassen. Per Siebenmeter bestätigte Milos Vujovic die Führung beim 24:21, die Flensburger warfen den Ball weg und Miro Schluroff stellte auf 25:21 (45.).
Auch in der Folgezeit blieben die Gummersbacher spielbestimmend, weil Flensburg offensiv wieder an Druck einbüßte. Fünf Minuten blieben die Fördestädter torlos, der VfL zog auf 27:21 davon (49.). Das erlösende Tor war Lasse Møller gelungen.
Danach steigerten sich die Hausherren aber deutlich und erzwangen beim 28:24 die zweite Auszeit von Gudjon Valur Sigurdsson (53.). Das erste Tor nach der Besprechung gehörte aber dennoch den Norddeutschen, die somit auf drei Treffer verkürzten. Damit jedoch genug der Aufholjagd. Fünf Minuten vor Spielende trommelte Krickau seine Mannschaft ein letztes Mal zusammen, der Spielstand zeigte eine 30:25-Führung für den VfL.
Und diese ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen. Spätestens nach dem verwandelten Siebenmeter von Milos Vujovic hatten die Gummersbacher den Sieg beim 32:26 eingetütet. Der Endstand betrug 34:28. Durch den Punktgewinn hat sich der VfL den sechsten Platz gesichert und spielt damit in der nächsten Saison international.
SG Flensburg-Handewitt: K. Møller (15 Paraden), Buric; E. M. Jakobsen 9/2, Golla 7, Pytlick 3, Einarsson 2, Jörgensen 2, L. K. Möller 2, Gottfridsson 1, J. Hansen 1, Larsen 1, Horgen, Pedersen, Zivkovic, Smits, Blagotinsek
VfL Gummersbach: Rebmann (1/1 Parade), Ivanisevic (13 Paraden); Milos Vujovic 8/2, Tskhovrebadze 5, Horzen 4, J. Köster 4, Pregler 4, Schluroff 3, Blohme 2, Vidarsson 2, Kodrin 1, Mappes 1, Oskarsson, Häseler, Kiesler, Zeman
Zuschauer: 6300 (Campushalle, Flensburg)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 6 / 4
Maximilian Otte