vor 17 Stunden
Temporeiches Verfolgerduell
Im Verfolgerduell der Handball Bundesliga hatte die SG Flensburg-Handewitt die Chance die Füchse Berlin zu überholen, doch diese zogen Mitte des ersten Abschnitts auf sechs Tore davon und fanden gegen aufkommende Flensburger dann bis zum 36:31-Endstand immer Antworten.
Die Siege des Spitzenduos MT Melsungen und TSV Hannover-Burgdorf hatten vor dem direkten Duell in der Tabelle der Handball Bundesliga den Druck auf die Füchse Berlin und die SG Flensburg-Handewitt erhöht - weitere Minuspunkte wollte sich keines der Teams im Kampf um Meisterschaft und Ticket in die Champions League leisten.
Die Gastgeber hatten mit dem Remis in Lemgo zuletzt einen Rückschlag erlitten, die SG könnte daher mit einem Sieg am Konkurrenten vorbeiziehen. Kürzlich hatten die Schleswig-Holsteiner, nach drei Siegen unter dem neuen Trainer Ales Pajovic, beim 34:34 gegen Toulouse den ersten Punkt abgegeben, die Füchse kassierten unterdessen international in Plock eine schmerzhafte Niederlage.
Und während vor dem Anwurf die Verlängerung von Nils Lichtlein für Jubel sorgte, gab es aufgrund des Fehlens des an Grippe erkrankten Lasse Andersson sowie des nachverpflichteten Leo Prantner auch besorgte Gesichter bei den Gastgebern. Angeschlagene Akteure gab es auf beiden Seiten, Flensburg reiste zudem ohne Kay Smits an.
Trotz der personellen Sorgen gab es von der ersten Minute an Tempo - eingebremst lediglich von einigen Ausrutschern. Mads Mensah erzielte dabei den ersten Treffer für die Gäste, doch Mathias Gidsel und Fabian Wiede holten die Führung umgehend auf die Seite der Füchse Berlin.
Bis zum 3:3 zog die SG jeweils nach, dann aber sorgte - nach dem Führungstreffer von Matthes Langhoff - ein Doppelschlag von Tim Freihöfer in Überzahl beim 6:3 für die erste deutlichere Führung der Hausherren.
Bis zum 8:5 blieb es bei diesem Abstand, dann verpasste es Flensburg - nach dem sechsten Treffer von Simon Pytlick zunächst - den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch auch die Füchse ließen einige Chancen aus, unter anderem scheiterte Tim Freihöfer mit einem Siebenmeter.
Auf der Gegenseite verzog auch Emil Jakobsen vom Strich, bevor Blaz Blagotinsek tatsächlich auf ein Tor verkürzte. Berlin blieb jedoch vorne, denn Freihöfer traf aus dem Feld und als der Außen - nach dem Jubiläumstreffer von Fabian Wiede - wieder an die Linie schritt, war er zum 11:7 erfolgreich.
Die Füchse schienen das Spiel in den Griff zu bekommen, Matthias Gidsel beantwortete die nächsten Flensburger Treffer - und als Freihöfer, nach einer Parade von Milosavljev, auf 14:9 erhöhte, nahm Ales Pajovic seine erste Auszeit.
Gidsel traf weiter, sorgte für das 15:9, ehe eine Strafzeit die Füchse bremste. Flensburg traf in dieser Phase gleich doppelt ins leere Tore und verkürzte auf drei Tore. Dann aber stoppte Pytlick Freihöfer im Gegenstoß und kassierte zu seinem Entsetzen eine Strafzeit.
Die Füchse nutzten die Überzahl, erhöhten durch das 17:12 von Nils Lichtlein den Abstand wieder auf fünf Tore. Flensburg blieb aber im Spiel, antwortete und hatte mit dem letzten Treffer des ersten Abschnitts durch Simon Pytlick beim 19:16 den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand halbiert.
Nach Wiederbeginn setzte Simon Pytlick die Aufholjagd fort - und blieb auch in der Folge im Fokus. Erst kassierte der dänische Weltmeister seine zweite Zeitstrafe, doch nach seiner Rückkehr setzte er den Anschlusstreffer. Die Füchse antworteten allerdings umgehend durch Nils Lichtlein und räumten den Gästen auch in der Folge keine Chance auf den Ausgleich ein. Diese kassierten derweil weitere Strafzeiten.
Mit dem 25:22 von Mathias Gidsel bauten die Berliner ihren Vorsprung in Überzahl wieder auf drei Tore aus und der Welthandballer legte nicht nur im Gegenstoß das 26:22 nach, er sprintete auch zurück und bekam die Hand in einen Flensburger Pass. Flensburg reagierte mit der Auszeit, auf die aber das 27:22 von Matthes Langhoff folgte. Spätestens mit dem Kunstwurf von Hakun West av Teigum zum 29:23 schienen die Füchse auf Kurs zu sein.
Doch es war noch gut eine Viertelstunde zu spielen und wie im ersten Abschnitt sollte auch im zweiten die Sechs-Tore-Führung wieder abschmelzen. Emil Jakobsen und Johan Hansen verkürzten mit einem Doppelschlag auf vier Tore - und nur eine Glanztat von Dejan Milosavljev verhinderte ein weiteres Verkürzen der Gäste. Jaron Siewert versuchte gegenzusteuern, nahm zehn Minuten vor dem Ende die Auszeit.
Berlin agierte danach mit dem siebten Feldspieler und traf zum 31:26, doch Flensburg antwortete mit einer Schnellen Mitte, bei der Mijajlo Marsenic zudem noch eine Zeitstrafe kassierte.
Nach einer Doppelparade von Kevin Möller schienen die Füchse noch einmal zu wackeln, doch Dejan Milosavljev sorgte mit seinen Paraden schnell wieder für Stabilität. Nils Lichtlein und Hakun West av Teigum stellten auf 33:27. Nach zwei Treffern hofften die Gäste noch einmal kurz, doch die Füchse hielten Kurs und feierten mit dem 36:31 zwei wichtige Punkte.
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Füchse Berlin: Milosavljev (15 Paraden), Ludwig; Wiede 3, Darj, Strlek, Lichtlein 4, Gidsel 8, Freihöfer 12/9, Pichiri, Langhoff 4, Beneke, Herburger, West av Teigum 5, Marsenic
SG Flensburg-Handewitt: K. Möller (13 Paraden), Buric; Pytlick 8, Golla 2, Kirkelökke 3, Mensah Larsen 4, Gottfridsson, Jörgensen 3, Hansen 2, Horgen, Pedersen, Jakobsen 5/4, Blagotinsek 1, L. Möller 3
Zuschauer: 9.000 (Max-Schmeling-Halle, Berlin - ausverkauft)
Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah
Strafminuten: 4 / 14
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